Das Lebkuchenhaus von Woma bietet kurzweiligen weihnachtlichen Bauspaß für den kleinen Geldbeutel. Neben seinem Aussehen eignet es sich auch als Behälter für verschiedene Dinge – von Schreibwaren bis hin zu Süßigkeiten. Zudem besitzt das Modell einen Leuchtstein, der ein sehr dezentes Licht verteilt.
Das Modell
Bei dem Lebkuchenhaus handelt es sich um eines der mittelgroßen Sets innerhalb der Weihnachtsserie von Woma und wird bei den Händlern hierzulande aktuell für etwa 30 Euro angeboten. Das aus 628 Teilen gebaute Modell kann auch dazu dienen, kleines Schreibzeug aufzubewahren – Kekse oder andere Süßigkeiten können natürlich ebenso dort ihren Platz finden.
Beim Öffnen des kaum chinesische Luft beinhaltenden Karton ist festzustellen, dass 12 Tüten sowie die Bauanleitung und ein kleiner Bogen mit acht größeren Aufklebern darin Platz finden. Trotz der etwas höheren Teilezahl verzichtet Woma auf eine Unterteilung nach Bauabschnitten. Dadurch wird für den Bau etwas mehr Platz auf dem Tisch benötigt. Sowohl Bauanleitung wie auch der Sticker-Bogen haben den Transport unbeschadet überstanden, wobei die Aufkleber ruhig in der Anleitung hätten verstaut werden können.
Das Set besitzt auch einen Leuchtstein, der aber auf der Verpackung nicht erwähnt wird. Daher ist die Freude beim Entdecken zunächst groß. Darüber hinaus hat Woma die beiden größeren Scheiben jeweils in einer extra Tüte verpackt. Ob sich dieser Aufwand am Ende bezahlt macht, wird der Aufbau zeigen.
Die Anleitung
Die Anleitung des Lebkuchenhauses beansprucht mit ihren 24,5 × 18,5 cm nur wenig Platz auf dem Bautisch. In dieser wird der Baumeister auf 24 Seiten durch kurze 70 Bauschritte und schließlich zum fertigen Modell geführt. Wie auch bei den anderen Sets der Weihnachtsserie, gibt Woma das Mindestalter für das Set erneut mit gerade einmal sechs Jahren an, was doch ein wenig zu optimistisch gedacht ist. Dies ist weniger der hohen Komplexität des Modells zuzurechnen, sondern liegt vor allem in der Bauanleitung begründet: Kinder in dem angegebenen Alter dürften mit einigen der Darstellungen ihre Probleme bekommen, da manche Bauschritte weitere Zwischenbauschritte beinhalten. Acht Jahre wäre hier vielleicht das realistischere Alter.
In der Anleitung setzt Woma auf das Prinzip der Reduktion: Neue Teile werden mit voller Deckkraft dargestellt, während bereits verbaute Steine nur abgeschwächt zu sehen sind. Dieses Vorgehen hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Zwar wird der Fokus auf die neuen Bauteile gelenkt, eine durchgehend farbige Darstellung könnte jedoch an einigen Stellen die Orientierung erleichtern.
Die Anleitung bietet darüber hinaus hilfreiche Unterstützungen, mit denen sich auch Neulinge schnell zurechtfinden dürften. Anhand der Hintergrundfarbe der Kästen ist leicht erkennbar, ob es sich um die benötigten Teile (Orange) oder einen Zwischenbauschritt (Grün) handelt. Dieses Vorgehen ist schnell verinnerlicht, womit die Navigation durch die Bauschritte kein Problem darstellen sollte. Der Aufbau wird zusätzlich dadurch erleichtert, dass bei Steinen, Platten und Fliesen, deren Größe nicht immer unmittelbar ersichtlich ist, die Noppenanzahl mit angegeben wird. Das bewahrt vor einem Verbauen. Blaue Pfeile zeigen zudem genau an, wo die neuen Teile angebracht werden sollen und welche Noppe dabei die richtige ist.
Der Aufbau
Der Bau des Lebkuchenhauses beginnt, wie bei den meisten Modellen, mit der Konstruktion des Bodens. Hierzu wird eine weiße Basis aus je einer 10 × 20 und einer 4 × 10 Noppen großen Platte geschaffen, welche zusammen den Untergrund bilden. Auf der Unterseite werden mehrere 2 × 10 und 2 × 8 Noppen große Platten sowie vier viertelrunde 3 × 3 Platten angebracht, die eine Umrandung formen. In den folgenden Schritten wird diese Umrandung durch verschiedene weiße Steine und Fliesen weiter ausgestaltet. Zum Einsatz kommen dabei Elemente wie Slopes, Jumper Plates und Dachsteine, bei deren Anbringung insbesondere auf den korrekten Winkel geachtet werden muss.
Der eigentliche Bau des Lebkuchenhauses beginnt mit der Errichtung der Mauern. Am linken Ende entsteht dabei eine abgerundete Wand, die später optisch an eine Tasse erinnern wird. Da durch die Gestaltung und die transparenten Elemente ein versetztes Bauen schwierig umzusetzen ist, werden die runde Wand und der restliche Gebäudeteil als zwei separate Segmente konstruiert und durch zwei, durch einen Technik-Pin miteinander verbundene, 1 × 1 Technic-Steine mit Löchern oben und unten stabilisiert, wodurch die gesamte Struktur an Festigkeit gewinnt.
Eine der Mauerseiten wird im Verlauf mit Bricks- und Plates-Modified ausgestattet, die als Grundlage für die spätere Anbringung dekorativer Elemente und Fliesen dienen, die das äußere Erscheinungsbild auflockern sollen. Schritt für Schritt nimmt das Gebäude Form an, indem die Wände hoffentlich vom schon weihnachtlich gestimmten Baumeister Reihe für Reihe nach oben gebaut werden.
Im weiteren Verlauf erhält das Lebkuchenhaus ein Fenster und eine Tür. Diese werden zunächst aus Fliesen gebaut und anschließend mit passenden Aufklebern versehen, um ein paar Details hinzuzufügen. Direkt neben dem Fenster werden zwei große, aus verschiedenen Steinen gebaute und aus dem Gebäude herausragende Lebkuchenstücke angebracht, die ebenfalls mit Aufklebern versehen werden. Hierbei wird jedoch nicht deutlich, ob die zu den Steinen stark abweichende Hintergrundfarbe so gewollt ist.
Im nächsten Bauabschnitt folgen weitere dekorative Elemente, zu denen unter anderem kleine und große Tannenbäume sowie aus grünen Herzen geformte Kleeblätter gehören. Zudem wird, durch die Verwendung seitlich an den Mauern angebrachter roter Dachfirststeine, der Eindruck einer gemütlichen Holzhütte erzeugt. Das Gebäude ist zu diesem Zeitpunkt, bis auf das Dach, weitgehend fertiggestellt, wobei am rechts angebrachten Stifthalter noch Schneeverzierungen hinzugefügt werden.
Abschließend wird das Dach des Lebkuchenhauses gebaut. Hier wird auch schließlich der Leuchtstein eingesetzt, der durch einen beigelegten Schlüssel in Form einer 4er Achse aktiviert werden kann. Der Drehschalter ermöglicht es, die Beleuchtung dauerhaft einzuschalten. Von der Leuchtkraft sollte aber nicht zu viel erwartet werden, diese bleibt eher begrenzt.
Nach der Fertigstellung des Daches wird dieses aufgesetzt, wodurch der Bau des Lebkuchenhauses schließlich an seinem Ende angekommen ist. Nach etwa zweieinhalb Stunden Bauzeit kann das fertige Modell schließlich mit kleinen Gegenständen oder auch Keksen befüllt werden.
Qualität der Steine
Die Steine des Sets überzeugen insgesamt durch eine gute Qualität. Lediglich bei wenigen Teilen sind leichte Schlieren zu erkennen, die jedoch im fertigen Modell kaum ins Auge fallen. Auch die Farbgleichheit sowie die Klemmkraft der Steine entsprechen generell einem erfreulich hohen Niveau, lediglich bei wenigen braunen Plates fallen leichte Unterschiede auf.
Ähnlich positiv fällt die Bewertung der Aufkleber aus, deren Druckqualität ebenso überzeugend ist wie deren Haftung. Besonders hervorzuheben ist die unerwartet hohe Dicke der Sticker, die das Aufbringen erleichtert. Bei einer fehlerhaften Positionierung können diese problemlos entfernt und ohne sichtbare Schäden erneut angebracht werden. Dadurch sollten die Aufkleber in entsprechenden Situationen nicht so schnell einreißen, womit das fertige Modell schöner anzusehen ist.
Die separat eingepackten Fenster wirken zwar etwas stumpf und milchig, aber sind ansonsten frei von Kratzern oder Ähnlichem.
Fazit
Das Lebkuchenhaus von Woma bietet vergnügliche und unterhaltsame zweieinhalb Stunden Bauspaß. Die Steinequalität ist dabei gut, an der Klemmkraft und der Oberflächenbeschaffenheit gibt es nichts auszusetzen. Das betrifft auch weitestgehend die Farbgleichheit, lediglich bei wenigen braunen Plates treten Abweichungen auf. Das fertige Haus lässt sich entweder mit Schreibutensilien oder auf Wunsch auch mit Gebäck befüllen und eignet sich bereits fertig aufgebaut somit auch als lustiges Geschenk, besonders zur Weihnachtszeit.
Der zum Set gehörende Leuchtstein ist auf der Verpackung nicht mit aufgeführt und kann daher auch als Zugabe gesehen werden. Die Leuchtkraft ist nicht hoch, verteilt aber dennoch eine gemütliche Atmosphäre.
Die Anleitung ist weitestgehend gut verständlich und bietet viele Hilfestellungen. Somit sollten auch Ein- oder Umsteiger mit dieser keine Probleme haben, das Modell aufzubauen.
Wie viele andere Weihnachtsmodelle des Herstellers besitzt zwar auch das Lebkuchenhaus ein etwas kitschiges Erscheinungsbild, doch gerade zu dieser Jahreszeit kann etwas Kitsch doch auch mal schön sein.
Anmerkung zum Review
Das Lebkuchenhaus (C0273) von Woma wurde Just Bricks freundlicherweise von der Bausteinecke für diesen Review kostenlos zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf den Artikel fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand ebenfalls nicht.
>> Woma C0273 – Lebkuchenhaus bei der Bausteinecke
Woma C0273 – Lebkuchenhaus im Review
Woma C0273 - Lebkuchenhaus im Review
- schönes Set
- leicht aufzubauen
- guter Preis
- gute Teilequalität
- Leuchtstein
- manche braunen Plates weisen Farbunterschiede auf