Das kompakte Sonnensystem-Modell verbindet clevere Mechanik mit solider Bausteinqualität und eignet sich nicht nur für Astronomie-Fans, sondern auch für alle, die Spaß an kleiner, aber effektvoller Technik haben. Darüber hinaus dürfte es zahlreiche Blicke auf sich ziehen. Gerade die Leichtläufigkeit der Mechanik zeigt erneut die große Lernkurve, die CaDA in den letzten Jahren vorgelegt hat.
Das Set
Das Set des Sonnensystems wird nach einer Zahlung von rund 40 Euro in einem für CaDA typischen Karton mit oben abnehmbarem Deckel mit den Maßen 30 × 23,5 × 12 Zentimeter geliefert. Dass der vergleichsweise kleine Karton dennoch einiges an Inhalt bietet, lässt sich bereits anhand seines Gewichts von 1.480 Gramm erkennen.
Nach dem Öffnen des Kartons wird der Blick auf das Innere frei, wobei zunächst die beiden Bauanleitungen sowie der Aufkleberbogen mit den zwölf für das Modell vorgesehenen Monatsnamen ins Auge fallen. Diese sind gemeinsam in einer separaten Tüte verpackt und haben den Transport unbeschadet überstanden. Darunter befinden sich zehn Tüten, in denen sich die insgesamt 865 für den Aufbau benötigten Klemmbausteine befinden und die in zwei Bauabschnitte gegliedert sind – einer umfasst den Unterbau, während der andere die Technik, die Planeten sowie die Sonne beinhaltet.
Bei dem vorliegenden Modell handelt es sich zudem nicht um ein hauseigenes Design von CaDA, sondern um ein Lizenzmodell des bekannten Designers JK Brickworks, der sich auch mit seinen YouTube-Videos einen Namen gemacht hat.
Die Anleitung
Die Bauanleitung misst lediglich 21 × 18 Zentimeter und beansprucht damit nur wenig Platz auf dem Bautisch. Um die Handhabung zu erleichtern, wurde diese in zwei Hefte aufgeteilt und soll auf insgesamt 86 Seiten und mit 284 Bauschritten durch den Aufbau führen. Die Verteilung der Abschnitte fällt dabei jedoch etwas unausgewogen aus: Während lediglich 35 Bauschritte dem Unterbau zugewiesen sind, entfallen 249 auf die mechanischen Elemente sowie die Darstellung des Sonnensystems.
CaDA hat das Set mit einer Altersempfehlung ab acht Jahren versehen, was sich auch in der Gestaltung der Bauanleitung widerspiegelt. Diese ist vergleichsweise einfach gehalten, sodass sowohl Neu- wie auch Wiedereinsteiger in den Bereich der Klemmbausteine keine größeren Schwierigkeiten beim Aufbau haben dürften.
Auf den ersten Seiten der Anleitung wird, wie bei Modellen dieses Herstellers üblich, zunächst der Designer vorgestellt. Daran schließt sich eine kurze Einweisung in den Umgang mit dem Teiletrenner an, erst im Anschluss beginnt der eigentliche Aufbau.
Während des Bauprozesses stellt der chinesische Hersteller dem Baumeister verschiedene Hilfestellungen zur Verfügung: Die Anzahl der neu hinzukommenden Steine bleibt durchweg überschaubar, was die Übersichtlichkeit erhöht. Elemente, deren Größe nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist, sind zudem mit ergänzenden Maßangaben versehen. Komplexere Baugruppen wurden in klar nachvollziehbare Zwischenbauschritte ausgelagert, zusätzlich verdeutlichen Pfeile direkt an der jeweiligen Stelle, wo die neuen Steine anzubringen sind.
Der Aufbau
In den ersten 35 Bauschritten konzentriert sich der Aufbau auf das Fundament des Solariums. Dabei werden zunächst sechzehn dunkelbraune Platten mit einer Fläche von jeweils 6 × 6 Noppen zu einem Quadrat zusammengelegt, wobei die Fläche in der Mitte durch zwei 2 × 16 Noppen großen Plates ergänzt wird. Im Anschluss erfolgt die seitliche Verkleidung mit vierzig Dachsteinen in der 33°-Ausführung, wobei sowohl reguläre als auch entsprechende Eckvarianten zum Einsatz kommen. Abgerundet wird dieser Bauabschnitt durch das Anbringen passender Fliesen in derselben Farbgebung. Der gesamte Vorgang dürfte selbst für Neueinsteiger innerhalb von fünfzehn bis zwanzig Minuten problemlos zu bewältigen sein.
Im Anschluss an das Fundament folgen die ersten Halterungen, die später die Mechanik, die den Mond um die Erde und diese wiederum um die Sonne führen wird, aufnimmt. Diese werden auf unterschiedliche Weise fixiert: Zum einen durch runde Steine im Format 2 × 2 mit einer Achsaufnahme auf der Oberseite, zum anderen durch 2 × 2 große Jumper Plates mit einem mittigen Pin. Gleichzeitig erhalten diese Elemente erste kleinere Verzierungen.
Daraufhin beginnt der Aufbau der eigentlichen Mechanik. Bereits zu Beginn ist darauf zu achten, dass die eingesetzten Zahnräder über ausreichend Spiel verfügen, damit die Konstruktion trotz der Vielzahl beweglicher Elemente später leichtgängig bleibt. Während des gesamten Bauvorgangs ist es ratsam, die in der Anleitung angegebenen Positionen der Zahnräder genau zu beachten, um sicherzustellen, dass am Ende sämtliche Komponenten korrekt ausgerichtet sind und die Mechanik den vorgesehenen Bewegungsablauf ausführen kann.
So wird das Modell schrittweise weiter aufgebaut, bis schließlich der mit den aufgeklebten Monatsnamen versehene Kranz entsteht und an der Mechanik befestigt wird. Dieser Kranz weist zunächst eine gewisse Fragilität auf, gewinnt jedoch an Stabilität, sobald er mit dem bereits gebauten Technik-Konstrukt verbunden wird.
Anschließend erfolgt die Montage des „Auslegers“, der später Sonne, Erde und Mond tragen und bewegen wird. Der Aufbau beginnt mit einem Drehkranz, von denen im weiteren Verlauf des Modells noch zwei weitere Verwendung finden werden. Zeitgleich werden zwanzig Zahnräder integriert, über die die von der Kurbel ausgehenden Bewegungen übertragen werden sollen. Auch hier ist besonders auf eine reibungslose Beweglichkeit der Bauteile zu achten.
Obwohl dieser Bauabschnitt zunächst komplex wirken mag, da eine Vielzahl von Zahnrädern und beweglichen Komponenten auf engstem Raum verbaut werden, sollte der Aufbau dank der durchdachten und klar strukturierten Anleitung ohne nennenswerte Schwierigkeiten gelingen.
Nach etwa neunzig Minuten dürfte der Ausleger vollständig montiert sein, sodass im Anschluss nur noch die Himmelskörper angebracht werden müssen. Für Sonne und Erde kommt dabei eine Konstruktion zum Einsatz, bei der im Inneren Brick Modifieds mit Noppen in alle Richtungen verbaut sind. Diese dienen als Basis für die an den Außenseiten befestigten gewölbten Elemente, die aus verschieden geformten Platten zusammengesetzt sind und die jeweils abgerundete Oberfläche darstellen. Bei der Erde wurde zudem versucht, über grüne, blaue, weiße und sogar sandfarbene Plates die Landschaften ein wenig abzubilden.
Nach ungefähr drei Stunden Bauzeit sollte das fertige Modell des verkleinerten Sonnensystems fertig gebaut sein. Ein erster Test sollte dann die Leichtläufigkeit der Mechanik zeigen, wenn sich das ganze Konstrukt um die Sonne bewegt.
Qualität der Steine
Wie von CaDA gewohnt, überzeugen auch beim vorliegenden Set die verwendeten Steine durch eine durchweg hohe Qualität. Weder bei der Klemmkraft noch bei der Farbtreue oder der Beschaffenheit der Oberflächen ergibt sich Grund zur Kritik. Besonders bei den Zahnrädern lässt sich die Entwicklung erkennen, die CaDA in den vergangenen Jahren durchlaufen hat und die inzwischen einen deutlich leichteren Lauf aufweisen. Dennoch reicht diese weiterhin nicht ganz an das Niveau des dänischen Marktführers heran.
Auch die beiliegenden Aufkleber hinterlassen einen positiven Eindruck, verfügen über eine gute Druckqualität und behalten selbst nach dem Ablösen ihre Haftkraft bei.
Fazit
Das Sonnensystem-Modell richtet sich nicht nur an Astronomie-Fans, sondern auch für alle, die Spaß an durchdachter, kompakter Mechanik haben. Gleichzeitig macht es als dekoratives Stück in der Vitrine oder im Regal eine gute Figur und wird auch dort einige Blicke auf sich ziehen. Ob die dargestellten Bewegungsabläufe tatsächlich exakt den realen Bahnen von Erde und Mond entsprechen, sollen an dieser Stelle andere bewerten. Wer möchte, kann das Modell motorisieren und die Bewegungen so noch besser sichtbar machen – muss dann aber mit einer deutlich lauteren Geräuschkulisse rechnen.
Der Aufbau verläuft durchweg angenehm und gut nachvollziehbar, was vor allem der durchdachten Anleitung zu verdanken ist. Dadurch eignet sich das Set durchaus auch für Neu- oder Wiedereinsteiger in die Welt der Klemmbausteine. Die Mechanik funktioniert im fertigen Modell sehr geschmeidig, was die Weiterentwicklung bei CaDA in diesem Bereich klar erkennen lässt.
Auch bei der Qualität der Steine gibt es wenig zu beanstanden: Klemmkraft, Farbgleichheit und Oberflächenbeschaffenheit bewegen sich auf einem überzeugenden Niveau. Ein kleiner Kritikpunkt betrifft lediglich die Slopes mit den Monatsnamen – diese wären als bedruckte Teile vielleicht etwas hochwertiger gewesen. Andererseits wäre bei einem solchen Zusatz der Preis von rund 40 Euro wohl kaum zu halten gewesen.
Anmerkung zum Review
Das Solar-System von CaDA (C71004W) wurde Just Bricks freundlicherweise von freakware für diesen Review kostenlos zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf den Artikel fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand ebenfalls nicht.
>> CaDA C71004W – The Solar System bei freakware
CaDA C71004W – Masters Serie – The Solar System im Review
CaDA C71004W - The Solar System im Review
- schönes Modell
- gutes Preis-Leistungsverhältnis
- verständliche Bauanleitung
- leichtläufige Mechanik
- gute Teilequalität
- Monatsnamen hätten aufgedruckt sein können