Der FSO Polonez 1500, dessen Name sich vom berühmten Tanz „Polonaise“ ableitet, kann in Polen auf eine lange Lebenszeit zurückblicken. Produziert wurde der Mittelklassewagen von 1978 bis 2002, wobei bei diesem teilweise auch auf Komponenten des FSO 125p (COBI 24544) zurückgegriffen wurde. Die Motorisierung umfasste dabei Ottomotoren von 1,3 Liter (44 kW) und 2,0 Liter Hubraum bei 82 kW sowie einen 2,0 Liter Dieselmotor mit 62 kW. Die hier besprochene Polizei-Variante wurde erst Mitte 2009 ausgemustert.
Das Modell
Die COBI-Version des Polonez 1500 Radiowoz setzt sich aus 84 einzelnen Teilen zusammen, welche mittels der 12-Seitigen Bauanleitung zusammengesetzt werden und der im hiesigen Handel rund 12 Euro kostet. Wie alle Modelle der Youngtimer-Serie ist das Fahrzeug im Maßstab 1:35 umgesetzt. Die Anleitung ist einfach und leicht verständlich, ein allzu kompliziertes Modell stellt der Polonez 1500 somit nicht dar. Das von COBI angegebene Alter von fünf Jahren aufwärts dürfte dennoch sehr optimistisch gewählt sein, eine realistischere Einschätzung wäre für Kinder ab sieben Jahre gegeben.
Verständliche Bauanleitung
In der Bauanleitung verfolgt COBI wie gewohnt sein Prozedere, nur die neuen Teile farbig und die vorherigen ausgegraut darzustellen. Diese Methode kann zumindest bei großen und komplexen Modellen den Nachteil der fehlenden farblichen Orientierung an den bereits verbauten Teilen nach sich ziehen. Im vorliegenden Fall dürfte dieses Problem jedoch aufgrund der geringen Größe des Modells weniger auftreten. Dennoch sollte an verschiedenen Stellen genauer in die Anleitung geschaut werden, so passen die Reifen zum Beispiel im Gegensatz zu denen anderer Hersteller von Klemmbausteinen nur in eine Richtung auf die Achsen.
Die Teile besitzen eine mit dem Marktführer vergleichbare Klemmkraft und passen auch gut ineinander. Genaues Augenmerk sollte jedoch auch dieses Mal auf die Einfüllpunkte der Spritzgussformen gelegt werden, damit diese im Modell gut versteckt werden können – auf der Außenseite wirken diese recht störend, auch wenn sich dieser Umstand letztendlich nicht immer verhindern lässt.
Im Gegensatz zu Lego umfasst eine Doppelseite der recht kleinen Bauanleitung jeweils vier Bauschritte, bei denen insgesamt auch mal über 20 Teile verbaut werden können.
Viele Prints, wenige Aufkleber und Ostern auch zu Weihnachten
Während des rund 30 Minuten dauernden Bauvergnügens (wer es darauf anlegt, kann die Fertigung auch in 15 Minuten schaffen) trifft der Modellbauer auf viele, teilweise alleinig für das Modell angefertigte Spezialteile. Zu diesen gehören unter anderem die mit Scheibenwischern, C-Säule und Farbe bedruckten Scheiben genauso wie die beiden vorderen Sitze. Wie bereits von anderen Modellen der Serie bekannt sind auch beim Polonez 1500 die Heck- und Frontleuchten samt (Nummern-) Schild als Prints vorhanden, aber auch die abfallend verlaufenden Steine der Motorhaube sind oben blau bedruckt. Dem fachkundigen Auto-Fan dürfte dabei sofort auffallen, welche Version des Originals COBI für das vorliegende Modell als Vorlage nutzt. Neben den an der Seite auf mittlerer Höhe und im vorderen Teil der Motorhaube angebrachten Streifen wurden spätere Versionen an diesen Stellen lediglich blau lackiert.
Es gibt im Set ebenso anderweitige eigene Teile, auch wenn diese zunächst nicht als solche auffallen, wie in etwa die weiße 1×7 Plate.
Zu den COBI-eigenen Teilen gehört auch beim Polonez das glatte Dach. Um die Sirenen und das Blaulicht dort anzubringen hat sich der Hersteller für eine Lösung aus zwei Löchern mit steckbaren Bügel entschieden. Wie zu Ostern mussten auch beim Polonez die von COBI oft verwendeten und im Dunkeln leuchtenden Scheinwerfer gesucht werden, welche der Hersteller nach wie vor nicht in einer gesonderten Tüte verpackt und die sich schon mal gerne im Inneren anderer Steine verstecken.
Interessant ist auch der Bogen mit den Aufklebern für das Blaulicht (der sich jedoch nur schwer an der vorgegebenen Stelle aufbringen lässt und sich dann auch recht schnell wieder löst) und dem Polizei-Schriftzug für die Seiten. Auf dem Bogen befinden sich jedoch weitere Aufkleber, welche unter anderem für die Krankenwagen-Version des FSO 125p (COBI 24545) ausgemacht werden konnten. Es scheint für COBI demnach preisgünstiger zu sein, einen Aufkleberbogen für mehrere Modelle zu produzieren als jedem einen gesonderten beizulegen.
Kurzer Bauspaß mit schönem Ergebnis
Wie bereits einige der anderen Vertreter der Modellreihe kann auch der Polonez 1500 nach dem kurzen Bauvergnügen überzeugen, das Original ist von COBI dabei gut getroffen worden. Die Spaltmaße fallen beim Polonez 1500 geringer aus, womit das Modell mehr wie aus einem Guss wirkt als andere Modelle der Serie. Aufgrund des Maßstabes von 1:35 können die Spielfiguren von Cobi generell nicht in den Youngtimer-Modellen verbaut werden, somit auch nicht beim 12,5 cm langen, 6 cm breiten und 5,5 cm hohen Polizeiwagen. Das soll aber das Modell selbst nicht schmälern, welches sich auch dieses Mal in einer Vitrine sehr gut macht, denn in erster Linie dürfte es sich bei den Modellen der Reihe eher um einen einmaligen Bauspaß handeln. Das Set mit anderen Modellen von COBI zu erweitern ist zwar möglich, aufgrund der speziellen Teile aber nicht so einfach wie bei anderen Herstellern von Modellen für Klemmbausteine, bei denen einzelne Teile eher allgemein gehalten werden. Gleiches gilt für die Kombination mit anderen Anbietern, da COBI darüber hinaus nicht immer die Farbpalette von LEGO verfolgt, sondern auch eigene Farbtöne ins Spiel bringt.