Mit dem Syrena 104 präsentiert COBI gleichzeitig ein weiteres Modell seiner Youngtimer-Serie sowie ein weiteres Fabrikat des Automobilherstellers Fabryka Samochodów Osobowych, kurz FSO, welches nicht nur in Polen auf eine lange Tradition zurückblicken kann und auch noch heute viele Anhänger auf sich verbucht.
Der Name des Automobils – übersetzt Sirene – leitet sich von der bekannten Meerjungfrau ab, welche der Legende nach die Weichsel und die polnische Hauptstadt Warschau schützt. Diese stellte ebenso den Sitz des Unternehmens FSO dar. In der polnischen Bevölkerung war die komplette Automobilreihe zudem unter der liebevollen Bezeichnung „Syrenka“ – „kleine Sirene“ bekannt.
Das Automobil
Die Basis der Reihe bildete der Syrena 100, welcher 1955 der Öffentlichkeit vorgestellt und anschließend produziert wurde. Der Syrena 104 stellt nach einigen Weiterentwicklungen die vierte Evolutionsstufe der Serie dar, welche von 1966 bis 1972 gebaut wurde und gleichzeitig das letzte von FSO produzierte Syrena-Modell darstellte. Alle weiteren Fahrzeuge der Reihe wurden ab 1972 von FSM gebaut.
Nachdem im Zuge der weiteren Modelle bereits Verbesserungen in Form einer pneumatischen Kraftstoffpumpe, verbesserten Vergaser und Federung und mit dem Modell 103 ein neuer Motor Einzug hielten, erhielt das Modell 104 erneut eine komplett neue Motorisierung in Form eines Dreizylinder-Aggregats, welches nach dem Zweitakt-Prinzip arbeitete und bei 842 Kubikzentimetern 40 PS lieferte. Dies reichte für eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 120 Km/h. Darüber hinaus spendierte der Hersteller dem Fahrzeug ein synchronisiertes Getriebe sowie neu gestaltete Rücklichter.
Noch heute erfreut sich der Syrena 104 wie auch die anderen Modelle der Serie in Polen einer großen Beliebtheit.
Das Modell
Die Variante von COBI besteht aus 71 Teilen und sollte im Normalfall für rund zehn bis zwölf Euro zu erstehen sein. Wie alle anderen Modelle der Youngtimer-Serie ist dieses im Maßstab 1:35 gefertigt, womit dieses nicht mit den herkömmlichen Figuren bespielt werden kann. Der Inhalt ist unsortiert in drei Tüten verpackt, aufgrund der geringen Teileanzahl sowie Bauzeit wäre eine Vorsortierung hier auch überflüssig. Neben den Bauteilen umfasst die Verpackung auch die bekannte zehnseitige Bauanleitung, welche den Steine-Fan in 20 leicht verständlichen Bauabschnitten zum fertigen Modell führt.
Wie von COBI bekannt beinhaltet das Modell keine Aufkleber, alle grafischen Elemente wie die auf den Scheiben angebrachte C-Säule, Scheibenwischer, Kühlergrill sowie Scheinwerfer wurden durch Prints realisiert. Darüber hinaus verfügt die Miniatur-Version trotz der geringen Teileanzahl über viele Formteile, was aber vor allem dem runden Äußeren geschuldet sein dürfte.
Die Bauteile sind natürlich mit denen des dänischen Marktführers voll kompatibel, lediglich bei den Farben geht COBI wieder eigene Wege. Dies wird in diesem Fall bei dem verwendeten Weiß deutlich, welches auch beim Wohnwagen des Trabants 601 (24590) (Review) Verwendung findet. Dieses fällt im direkten Vergleich deutlich heller aus als der vergleichbare Farbton von LEGO.
Konzentration beim Zusammenbau
Der Zusammenbau des Syrena 104 sollte sich selbst für Neulinge einfach gestalten. Gewöhnungsbedürftig dürfte für diese Gruppe jedoch die Bauanleitung sein, welche wie von COBI gewohnt nur die neuen Bauteile in den entsprechenden Farben zeigt, die bereits verbauten Steine werden dagegen ausgegraut dargestellt. Hier gilt eine gute Konzentration, da manche Teile aufgrund der schlechteren Orientierung schnell an die falsche Stelle gesetzt werden können.
Einmal daran gewöhnt, dürfte der Zusammenbau nicht mehr schwerfallen. Aufgepasst werden muss aber weiterhin auf die Gusspunkte, welche das fast schon makellose Äußere des Modells schnell beschädigen können. Im Gegensatz zu anderen Modellen lassen sich diese beim Syrena 104 durch eine entsprechende Ausrichtung leicht kaschieren. Die Scheiben sind klar transparent und weisen keine Kratzer auf. Gleiches gilt im Übrigen auch für alle anderen Teile.
Wie bereits der Fiat 126p (24530) (Review) wurde auch der Syrena 104 in einer Breite von fünf Noppen umgesetzt. Umsteiger sollten zudem auf die Steinelänge achten, denn COBI verwendet auch Plates in der Länge von fünf beziehungsweise sieben Noppen. Hier kann sich schnell verguckt und der falsche Stein verbaut werden.
Fazit
Nach rund 15 bis 20 Minuten ist der gerade erst begonnene Bauspaß schon wieder vorbei. Heraus kommt ein elf Zentimeter langes sowie fünf Zentimeter breites kleines Modell mit einer großen Detailverliebtheit, bei der wieder einmal die von COBI gelieferte Qualität deutlich wird. Dies beginnt bei den Strukturen der Motorhaube und des Kofferraumdeckels, setzt sich im Kühlergrill, dem darüber liegenden FSO-Logo sowie den Leuchten fort und mündet in dem kleinen am Kofferraum aufgedruckten Tankdeckel.
Schönes Modell mit großer Detailtreue
An der Beschaffenheit der Steine gibt es ebenso wenig auszusetzen wie an deren farblicher Qualität. Die beim FSO 125p (LINK) bemängelten unregelmäßigen Spaltmaße treten beim Syrena 104 nicht auf.
Aufgrund der Spezialteile eignet sich das Modell eher für Sammler, welche das Automobil so zur Dekoration ausstellen wollen oder als reines Spielauto. Für eigene Kreationen oder als Teilespender ist das Set dagegen weniger geeignet – hierfür führt COBI bessere Modelle im Sortiment. Doch am Ende wird meist deutlich, was der Syrena wie auch viele andere Modelle der Youngtimer-Serie verkörpert: Ein Stück polnische Geschichte.
COBI 24537 Syrena 104 Slideshow
COBI 24537 – FSO Syrena 104 im Review
- schönes Modell
- hohe Farbgenauigkeit
- gute Klemmkraft
- nur Prints, keine Aufkleber
- günstiger Preis
- Gusspunkte sichtbar