Die Mosaike von Brixio lassen eine Zeit in der Kindheit vieler heute erwachsener Baumeister wieder aufleben, als Mosaike noch aus anderen Teilen als Klemmbausteinen zusammengesteckt wurden. Um dieses Prinzip in die Moderne zu holen, lässt sich der Hersteller einiges einfallen und garniert das mit einem durchdachten Service. Auch der Umweltgedanke kommt bei den Sets nicht zu kurz.
Das Modell
Dass sich Klemmbausteine auch für Mosaike eignen, ist zwar nicht erst seit gestern bekannt, dennoch hat es eine Weile gedauert, bis sich Hersteller in größerer Zahl für das Thema geöffnet haben.
Neben bekannten Herstellern wie Lego oder Wange, die Abbilder bekannter klassischer Werke oder 3D-Mosaike anbieten, gibt es auch einige spezialisierte Hersteller, welche ein breiteres Sortiment offerieren. Zu diesen gehört auch Brixio, die ihre aus Noppensteinen gelegten Bilder in mehrfacher Form anbieten. Zum einen können Kunden aus einer Vielzahl an vorgefertigten Motiven auswählen, welche ebenfalls klassische Gemälde wie „Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge“ von Jan Vermeer, die „Sternennacht“ von Vincent van Gogh oder „Die Geburt der Venus“ von Sandro Botticelli sowie Sehenswürdigkeiten wie den Pariser Eiffelturm, die Tower Bridge in London oder die Pyramiden von Gizeh beinhalten. Aber auch berühmte Persönlichkeiten wie George Washington oder Vincent van Gogh sowie verschiedene Tier-, Natur-, Pop-Art- oder Weltraummotive führt das aktuelle Portfolio – die Liste ist lang und wird ständig erweitert.
Von günstig bis kostspielig
Die Preise richten sich zum einen nach der Größe des Mosaiks, zum anderen nach der Anzahl der Steine. So reichen die Preise von 29 Euro bis hoch zu 249 Euro, die Größen von 25,6 × 25,6 cm bis hin zu 120 × 80 cm oder 160 × 40 cm, für die dann auch eine größere Wand benötigt wird. Spitzenreiter bei der Steineanzahl ist die Tower-Bridge, die aus 15.000 1 × 1 Noppen großen Plates zusammengelegt wird. Für ausgewählte Größen bietet Brixio auch Bilderrahmen mit Aluminium-Leisten an, deren Preise von 29 Euro bis 99 Euro reichen.
Wer bei der großen Auswahl dennoch nicht fündig wird, kann sich über den Mosaik-Designer auch ein Motiv nach seinen eigenen Wünschen erstellen lassen. Dafür muss lediglich das gewünschte Bild hochgeladen und einer der folgenden farblichen Vorschläge ausgewählt werden.
Anschließend geht es an die Feineinstellungen: So kann gewählt werden, ob das fertige Mosaik im Quer- oder Hochformat gehalten werden soll, wodurch sich auch der jeweilige Ausschnitt ändert. Ebenso lässt sich die Größe des Mosaiks wählen. Die Stil-Auswahl setzt noch einmal farbliche Akzente, die aber bereits nach dem Hochladen des Bildes angezeigt wurden. In den Experteneinstellungen können weiter die Anzahl der Farben eingestellt (interessant für monochrome Bilder) sowie Bildverbesserungen wie Helligkeit, Kontrast und weitere Parameter vorgenommen werden. Den Preis bekommt der Kunde ebenfalls jederzeit angezeigt.
Wer sich von all den ganzen Einstellungen überfordert fühlt oder nicht das passende Ergebnis für sich findet, kann den Mosaik-Service in Anspruch nehmen, bei dem ein Mitarbeiter von Brixio das Bild noch einmal mit einem fachlichen Auge betrachtet und dem Kunden anschließend Vorschläge unterbreitet. Dazu muss lediglich das Format sowie die Größe ausgewählt und das Bild hochgeladen werden. Nach kurzer Zeit erhält der Kunde eine E-Mail mit verschiedenen Vorschlägen in Bezug auf Ausschnitt und Farben, von denen er sich dann den gewünschten aussucht.
Die Umwelt im Blick
Mit ihren Mosaiken wollen die Initiatoren des Unternehmens aber auch den Umweltgedanken zum Baumeister tragen. So beinhaltet zumindest die Verpackung des Mosaiks keine Kunst- oder andere Stoffe, sondern nur recyclebare Pappe. Damit finden alle Steine nicht in den gewohnten Plastikbeutel, sondern in Papiertüten ihren Weg zum Baumeister. Bleiben nach dem Aufbau Steine übrig und können nicht weiter verwertet werden (Worte, deren Bedeutung kein Baumeister verstehen dürfte), können diese an Brixio zurückgesendet werden. Als Dankeschön erhalten Kunden einen Gutschein für einen Rabatt über 10 Prozent bei der nächsten Bestellung. Dass der Versand CO2-Neutral erfolgt, muss nicht extra betont werden. Eine Ausnahme bilden die Bilderrahmen, welche in Kunststoff eingeschweißt versendet werden, was vielleicht mit deren scharfen Kanten zusammenhängen könnte – niemand freut sich über ein aufgerissenes Paket.
Da Klemmbausteine aber dann doch aus Kunststoff bestehen, wird in Kooperation mit Plant For The Planet darüber hinaus als Ausgleich für jede Bestellung ein Baum gepflanzt.
Versuch macht klug
Um den Dienst besser testen zu können, entschied sich die Redaktion für ein eigenes Motiv. Herhalten musste Redaktionskater Joschi (abgeleitet von Joschi Tintenkatz, einer Figur des Kinderbuchautors und Illustrators Erwin Moser und nicht von der bekannten Videospielfigur – eine Feststellung, auf die dieser gesteigerten Wert legt!). Nachdem ein genehmes Bild ausgewählt und hochgeladen wurde, musste noch ein passender Ausschnitt und die gewünschte Farbausrichtung gewählt werden. Als Größe wurde ein XXS-Mosaik mit den Maßen 51,2 × 26,6 cm gewählt, das aus 2.048 Teilen besteht und für das Brixio einen Preis von 49 Euro aufruft. Um ein Gefühl für die Ausmaße des späteren Mosaiks zu bekommen, wird neben allen anderen Informationen gleichzeitig ein Bild mit einem Sofa samt des Mosaiks in der ausgewählten Größe darüber angezeigt – auf Wunsch kann sogar ein kompletter Raumsimulator zugeschaltet werden, welcher das Bild in verschiedenen Räumen darstellt.
Wer es größer will, bekommt es auch größer: So bietet Brixio sieben Abstufungen in Sachen Größen an, die größte misst 160 × 120 cm und beinhaltet 30.000 Steine. Das schlägt sich auch im Preis nieder, bei dem der Baumeister mit 489 Euro deutlich tiefer in die Tasche greifen muss.
Rund eine Woche nach der Bestellung traf das noch zusammenzusetzende Mosaik in den Redaktionsräumen ein. Dem Set lag ein 21,5 × 21,5 cm großer Umschlag bei, der neben der gedruckten Bauanleitung einen Verbindungsstreifen für das Zusammenfügen der beiden Grundplatten beinhaltet. Dieser wird benötigt, wenn der Baumeister nicht auf den vom Hersteller angebotenen Rahmen zurückgreifen möchte. Ebenfalls Teil des Sets war ein Sticker-Bogen, auf dem alle elf verwendeten Farben mit ihren Nummern abgebildet sind. Die Aufkleber müssen an die, sich ebenfalls in einer Tüte befindlichen, kleinen Becher geklebt werden, die später mit den einzelnen Steinen für ein entspanntes Bauen befüllt werden. Ebenso zum Packungsinhalt gehörte das benötigte Zubehör für den Bilderrahmen. Ganz unten im Karton fanden sich zum Abschluss noch die beiden Basisplatten, welche die Grundlage des Mosaiks bilden.
Die Anleitung
Die Anleitung des gewählten Mosaiks besteht lediglich aus Einzelblättern, was einen Grund besitzt: So können gleichzeitig mehrere Baumeister an einem Mosaik arbeiten, was bei großen Versionen durchaus Sinn ergibt und das Vorhaben zu einer Familienangelegenheit werden lässt. Von den 17 Seiten im vorliegenden Mosaik entfallen lediglich 8 auf den Zusammenbau des selbigen und stellen den Steckplan dar. Die anderen Seiten geben wichtige Tipps darüber, was für ein Gelingen des Aufbaus beachtet werden sollte.
Der Vorgang beim Aufbau ist dabei recht einfach und benötigt nur etwas Konzentration: Jede Basisplatte ist in vier Quadrate unterteilt, von denen jeweils eines auf den Blättern der Anleitung dargestellt wird – daher auch im vorliegenden Fall 8 Seiten. Dem Raster entsprechend werden im Bauverlauf die Steine mit der jeweiligen Farbkodierung auf den ausgewiesenen Bereich der Basisplatte gesteckt. Eine Orientierungshilfe können dabei die über und neben dem Raster angebrachten Nummern bieten. Der jeweilige Ausschnitt wird zur besseren Orientierung jeweils am rechten Rand der Anleitung angezeigt, besteht das Mosaik aus mehreren Grundplatten, werden auch diese abgebildet.
Der Aufbau
Der Aufbau lässt sich im Grunde schnell zusammenfassen: Der Baumeister legt einen 1 × 1-Stein neben dem anderen auf die große Basisplatte. Die jeweilige Farbe entnimmt dieser der Bauanleitung. Doch so einfach ist es dann doch nicht – wer meint, dass der Bauvorgang ein leichtes, sich quasi schon fast selbst erledigendes Unterfangen ist, wird schnell eines Besseren belehrt. So bedarf es schon einiger Anstrengung, über den ganzen Bauvorgang die Konzentration hochzuhalten und sich nicht in der Zeile oder im Stein zu irren. Einmal die Gedanken abschweifen gelassen und schon können ein oder zwei Reihen wieder gelöst und neu gelegt werden. Dabei wird empfohlen, die aufgeklemmten Platten mit einem eine Noppe breiten und mehreren Noppen langen Stein „gerade“ zu drücken, damit das fertige Mosaik später gleichmäßig wirkt.
Je nach Anordnung der Steine kann das Setzen eines der insgesamt acht kleinen Quadrate 15 bis 30 Minuten in Anspruch nehmen, im Test hat das Fertigstellen des gesamten Mosaiks rund 3 Stunden gedauert. Anschließend muss noch, falls dazu geordert, der Bilderrahmen zusammengebaut werden – was ebenfalls keine große Hürde darstellen sollte. Dafür bedarf es lediglich eines Kreuz-Schraubendrehers, um die Eckverbindungen, die die einzelnen Seitenteile miteinander verbinden, fest anzubringen. Vorher müssen jedoch die beiden Basisplatten auf die Rückwand geklebt werden. Dafür haben die Entwickler bereits drei Streifen mit Klebeband angebracht, von dem nur noch die Schutzfolie abgezogen werden muss. Hier muss dann sehr akkurat gearbeitet werden, denn die Streifen besitzen eine hohe Klebekraft, ein Lösen der Platten nach einem ungenauen Auflegen ist nur mit großem Kraftaufwand möglich, bei dem sich schon mal der eine oder andere Stein lösen kann.
Ist dies geschafft, muss nur noch der Aufnehmer für den Nagel oder Haken angebracht werden und schon kann, falls noch nicht getan, ein Platz für das neue Wandbild gesucht werden.
Qualität der Steine
Über die Qualität der offiziell 2048 Teile gibt es nichts Negatives zu berichten. Offiziell deswegen, weil die Aussage „wir haben vorsorglich ein paar Steine mehr eingepackt“ am Ende doch etwas untertrieben ist – am Ende befanden sich 206 Steine mehr in der Verpackung.
Bei diesen war die Klemmkraft wie auch die Beschaffenheit und Farbgleichheit sehr gut, auch wenn in diesem Fall zumindest kleine Abweichungen bei der farblichen Übereinstimmung im fertigen Mosaik nicht wirklich aufgefallen wären.
Fazit
Der Zusammenbau des Mosaiks von Brixio macht großen Spaß. Wer noch aus seiner Kindheit die steckbaren Bilder von Ministeck kennt und gerne zusammengesetzt hat, wird auch an den Sets von Brixio seine Freude haben. Doch Vorsicht: Anders als zum Beispiel bei gewöhnlichen Puzzles, bei denen normalerweise keine falschen Teile aneinander gelegt werden können, verzeiht das vorliegende Mosaik keine Konzentrationsschwächen und Fehler. Wer die Gedanken schweifen lässt, kann schnell die eine oder andere Reihe wiederholen. Das fertige Bild entschädigt aber am Ende für das damit verbundene Fluchen.
Sehr hoch zu beurteilen ist auch der Service, den der Hersteller anbietet. Für die eigenen Motive stehen bei der Auswahl zahlreiche Hilfestellungen für den Baumeister bereit, sollten diese nicht ausreichen, kann auf Wunsch ein Mitarbeiter noch einmal über das Bild schauen und das geeignetere vorschlagen. Auch der Umweltgedanke darf nicht unerwähnt bleiben: Dieser beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Verwendung von wiederverwertbaren oder leicht zu entsorgenden Materialien, sondern es wird als Ausgleich für den für die Steine verwendeten Kunststoff für jede Bestellung ebenso ein Baum gepflanzt.
Anmerkung zum Review
Das vorliegende Mosaik wurde Just Bricks freundlicherweise von Brixio für diesen Review kostenlos zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf den Artikel fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand ebenfalls nicht.
Brixio Mosaik im Review – Slideshow
Brixio Mosaik im Review
- gute Teilequalität
- anspruchsvoller Zusammenbau
- eigene Motive möglich
- guter Service
- Umweltgedanke
- Klebestreifen besitzen etwas zu hohe Haftkraft