Die Umsetzung des RX-7 FC3S und des RX-7 FD3S aus der Model-S-Reihe von Mould King überzeugen mit guter Qualität, einem abwechslungsreichen Aufbau und hoher Stabilität – ideal als kleines Geschenk oder Eigenkauf zum Taschengeldpreis. Trotz kleiner Schwächen bieten sie zudem jungen Baumeistern interessante Einblicke in verschiedene Bautechniken.
Das Original
Der 1985 vorgestellte RX-7 FC3S, von dem bis 1992 insgesamt 272.027 Exemplare vom Band rollten, markierte die zweite Generation von Mazdas Sportcoupé und orientierte sich mit seiner geglätteten, an Porsche angelehnten Linie stärker an den Gran-Turismo-Vorlieben des US-Markts. Die Motoren der Serie 4 lieferten dabei 146 PS, in der Serie 5 waren es 160 PS. Als aufgeladener 13B-T „Turbo II“ waren in der Serie 4 über 185 PS und in der Serie 5 über 205 PS möglich.
Mit der 1991 lancierten dritten Generation RX-7 FD3S kehrte Mazda wieder zum Grundgedanken eines leichten, auf Fahrdynamik optimierten Sportwagens zurück und knüpfte wieder an das puristische Leichtbau-Ideal an, von dem bis 2002 lediglich 68.589 Fahrzeuge produziert wurden. Hier lieferte der Motor zunächst bis zu 255 PS, die im Laufe der Modellpflege auf 280 PS anwuchs.
Kennzeichnend für beide Modelle war der 13B-Wankelmotor, dessen konstruktives Prinzip sich fundamental vom herkömmlichen Hubkolbenmotor unterscheidet: Statt auf- und abbewegter Kolben nutzt der Motor zwei dreieckige Rotoren, die in epitrochoiden Kammern rotieren und dabei alle vier Arbeitstakte in einem kontinuierlichen Zyklus durchlaufen. Dank der geringen Anzahl beweglicher Hauptbauteile – Rotoren und Exzenterwelle – ergibt sich eine äußerst kompakte Bauweise mit geringer Masseträgheit, niedrigen Vibrationen und hoher Drehfreudigkeit. Drehzahlen über 8.000 U/min sind serienmäßig realisierbar. Diese technischen Eigenschaften ermöglichen ein überdurchschnittlich günstiges Leistungs-Gewichts-Verhältnis, bringen jedoch auch Nachteile wie erhöhten Kraftstoff- und Ölverbrauch sowie die thermisch und mechanisch stark beanspruchten Apex-Dichtleisten mit sich. Dennoch trugen gerade diese Besonderheiten entscheidend zum Charakter und zur Ikonisierung des RX-7 bei, der sich bis heute als technische Ausnahmeerscheinung im sportlichen Automobilbau behauptet.
Das Set
Wer bereits ein Set der Model-S-Reihe von Mould King gebaut hat, dem wird das Innenleben der Verpackung vertraut vorkommen: Es beinhaltet die gewohnte, 19,5 × 10 × 9 Zentimeter große Vitrine aus Plexiglas, die auch bei den beiden rund 18 Euro teuren Sets erneut mit verschiedenen Folien vor Beschädigungen geschützt ist. Trotz dieser Schutzmaßnahmen sind auch dieses Mal kleine Schlieren zu erkennen, während größere Kratzer nicht auszumachen sind.
Im Inneren der Vitrine befinden sich die für den Aufbau benötigten Steine, 369 beim FC3S-Modell, 329 beim Nachfolger. Die jeweils sechs Tüten sind zwar von 1 bis 4 beziehungsweise von 1 bis 5 durchnummeriert, eine tatsächliche Unterteilung in Bauabschnitte wurde jedoch nicht vorgenommen. Hervorzuheben ist, dass die Scheiben bei beiden Sets separat verpackt sind. Ob sich diese Vorgehensweise jedoch als vorteilhaft erweist, wird sich beim Aufbau zeigen.
Bei beiden Modellen wurden die grafischen Elemente über Aufkleber gelöst, die gut geschützt in den Anleitungen untergebracht sind, welche sich wiederum unter der Vitrine befinden.
Beide Modelle sind erneut in einer Breite von acht Noppen umgesetzt, womit diese auch in der vorliegenden Form für die gewohnten Straßenplatten zu groß ausfallen.
Die Anleitung
Auch dieses Mal misst die Anleitung verpackungsbedingt 15 × 8,5 cm. Während das Heft für den No.RX-7 FC3S auf 60 Seiten kommt, führt die Anleitung für den No.RX-7 FD3S bereits nach 56 Seiten zum fertigen Modell. Mit 90 zu 86 und somit gleichem Abstand fallen die Bauschritte aus.
Beide Anleitungen folgen dem gleichen Prinzip und sind sehr übersichtlich sowie verständlich gestaltet. Weniger erfahrene Baumeister erhalten zudem eine Vielzahl von Hilfen: Größere Segmente werden in Zwischenbauschritte unterteilt, neue Teile sind zur besseren Erkennbarkeit mit einer roten Kontur versehen. Rote Pfeile zeigen zudem die genaue Klemmposition der neuen Steine an. Die Anzahl der jeweils neu hinzukommenden Teile übersteigt nur selten zehn und ist daher dem von Mould King vorgegebenen Mindestalter von acht Jahren durchaus angemessen. Ist die Größe eines Bauteils nicht direkt zu erkennen, wird diese zusätzlich angegeben.
Im Gegensatz zu anderen Sets der Serie, werden bei den beiden vorliegenden Modellen die Aufkleber bereits während des Aufbaus angebracht, was diesen deutlich vereinfacht.
Der Aufbau
Wer nun vermutet, Mould King habe bei beiden Modellen nach demselben Prinzip gearbeitet und lediglich die äußere Gestaltung verändert, wird beim direkten Vergleich rasch eines Besseren belehrt. Gemeinsam ist den beiden Fahrzeugen lediglich das Formteil, das als Basis dient – beim No.RX-7 FC3S in Schwarz und beim No.RX-7 FD3S in Gelb.
Der Aufbau gestaltet sich über weite Strecken hinweg zwar vergleichsweise unkompliziert, dennoch sollte an manchen Stellen genau in die Anleitung geschaut werden, da mitunter sehr interessante Bautechniken zur Anwendung kommen. Wer künftig eigene Modelle konstruieren möchte, findet hier dazu zahlreiche nützliche Anregungen. Besonders deutlich wird dies an Front und Heck beider Fahrzeuge. Auffällig ist hierbei die wiederholte Verwendung zurückgesetzter Bricks Modified mit Noppen an der Seite, die vorne mit normalen Bricks Modified mit seitlichen Noppen verbunden werden, um eine höhere Stabilität zu erreichen. Allein durch diese Technik eröffnen sich zahlreiche neue Möglichkeiten beim Bauen.
Bereits während des Zusammenbaus wird ersichtlich, wie robust auch diese beiden Vertreter der Serie umgesetzt worden sind und dadurch lange Zeit in Kinderhänden überstehen dürften. Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass Mould King bei den Modellen der Model-S-Reihe vorrangig auf übereinander geschichtete Plates anstelle herkömmlicher Steine setzt. Diese werden versetzt gebaut und greifen somit gut ineinander, dass daraus eine hohe Stabilität entsteht. Obwohl vornehmlich kleine Teile verwendet werden, gestaltet sich der Aufbau beider Sets äußerst abwechslungsreich und kurzweilig. Dennoch ist eine durchgehende Konzentration erforderlich, da es andernfalls an einigen Stellen schnell zu Fehlern kommen kann.
Auch bei der Ausgestaltung des nur angedeuteten Motors sowie des Innenraums verfolgen die beiden Modelle vollkommen unterschiedliche Ansätze, sodass sie, trotz ihrer Zugehörigkeit zur gleichen Original-Reihe, bautechnisch als eigenständige Sets zu betrachten sind.
Beide Modelle bieten rund eine Stunde unterhaltsamen Bauspaß, bevor sie für erste Probefahrten bereit sind.
Qualität der Steine
Da Mould King auch bei den vorliegenden Sets erneut auf GoBricks als Steinelieferanten zurückgreift, fällt die Qualität der Steine wie erwartet sehr gut aus. Die Klemmkraft überzeugt insgesamt, könnte jedoch für Kinderhände etwas geringer sein, um den Aufbau zu erleichtern. Hinsichtlich der Farbgleichheit besteht kaum Anlass zur Kritik; einzig beim No.RX-7 FD3S zeigt sich bei den in der Motorhaube verbauten Slopes ein leichtes Durchscheinen der darunterliegenden Noppen. Dieser Umstand dürfte für Kinder jedoch kaum von Bedeutung sein.

Beim RX-7 FD3S scheinen durch die gelben Steine leicht die Noppen der darunter liegenden Steine durch
Auch die Oberflächenbeschaffenheit der Steine hinterlässt einen sehr guten Eindruck. Lediglich bei den Scheiben lassen sich vereinzelt leicht matte Stellen erkennen, auffällige Kratzer waren hingegen nicht festzustellen.
Die mitgelieferten Aufkleber hätten bei beiden Sets eine etwas stärkere Haftung aufweisen können. Beim No.RX-7 FD3S fällt zudem auf, dass der Gelbton der Sticker nicht exakt dem der verwendeten Steine entspricht, was das ansonsten stimmige Gesamtbild leicht beeinträchtigt.
Fazit
Die Model-S-Reihe von Mould King erweist sich auch mit den beiden vorliegenden Sets erneut als ideales Mitbringsel vom Einkauf oder als kleines Geschenk zum Taschengeldpreis. Die Qualität überzeugt durchgängig, einzig die abweichende Hintergrundfarbe der Aufkleber beim No.RX-7 FD3S fällt etwas negativ ins Gewicht.
Abgesehen davon bieten beide Modelle einen eher einfachen, jedoch sehr interessant umgesetzten Aufbau, bei dem insbesondere Kinder zahlreiche Bautechniken kennenlernen können. Dass dabei überwiegend kleine Teile Verwendung finden, wirkt sich kaum störend aus: Einerseits gestaltet sich der Aufbau dadurch recht abwechslungsreich, andererseits trägt genau diese Umsetzung maßgeblich zur Stabilität der beiden Fahrzeuge bei.
Dass beide Sets aufgrund der Rastervorgabe und der begrenzten Teileauswahl das Original nicht in allen Details nachbilden können, liegt auf der Hand und ist zugleich vernachlässigbar. Die Umsetzung kann dennoch insgesamt als gelungen bezeichnet werden.
Anmerkung zum Review
Der No.RX-7 FC3S (27015) und No.RX-7 FD3S (27016) von Mould King wurden Just Bricks freundlicherweise von der Bausteinecke für diesen Review kostenlos zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf den Artikel fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand ebenfalls nicht.
>> Der No.RX-7 FC3S (27015) und No.RX-7 FD3S (27016) von Mould King bei der Bausteinecke
LINK EINFÜGEN
Mould King – No.RX-7 FC3S (27015) und No.RX-7 FD3S (27016) im Review – Slideshow
Mould King - No.RX-7 FC3S (27015) und No.RX-7 FD3S (27016) im Review
- gutes Preis-Leistungsverhältnis
- gute Steinequalität
- abwechslungsreicher Aufbau
- interessante Bautechniken
- schöne Umsetzung
- hohe Stabilität
- Hintergrundfarbe der Aufkleber stimmt beim No.RX-7 FD3S nicht mit der Farbe der Steine überein








































