Der Weihnachtsstiefel von Woma ist ein schönes Set für den kurzzeitigen Bauspaß und bietet eine gute Steinequalität bei einem günstigen Preis. Unterschätzt werden sollte der Aufbau jedoch nicht.
Das Modell
Der Weihnachtsstiefel stellt eines der kleineren Sets aus der Weihnachtsserie von Woma dar. Dieses wird bei den hiesigen Händlern aktuell für rund 20 Euro geführt und beinhaltet 396 Teile. Das Modell ist den Produktbildern zufolge zwar eher für Schreibutensilien wie Stifte oder Radiergummis gedacht, dürfte sich aber ebenso für Knabberzeug wie die allseits geliebten Weihnachtskekse eignen. Auch als bereits aufgebauter Stiefel mit ein paar kleinen Geschenken gefüllt würde sich das Modell eignen.
Auch das neue Set zeigt, dass die chinesischen Hersteller ihre Verpackung immer mehr dem wahren Inhalt anpassen und kaum freie Luft lassen – schließlich können so auch Transportgebühren gespart werden. Eine Erkenntnis, die der dänische Marktführer nach wie vor vermissen lässt. Der auf den Kopf gestellte Karton befördert 8 Tüten ans Tageslicht, die der Steineanzahl geschuldet nicht in Bauabschnitte unterteilt sind. Die im Inneren an der Seite verharrende Bauanleitung blieb unversehrt, gleiches gilt für den erneut üppig bestückten Stickerbogen, der jedoch unter der Anleitung zu finden war. Warum Woma nicht endlich dazu übergeht, diesen in die Bauanleitung zu legen, wo er auch besser geschützt ist, bleibt fraglich.
Die Anleitung
Die Anleitung des Weihnachtsstiefels misst 21 × 14 cm und umfasst gerade einmal 20 Seiten. Die lediglich 58 Bauschritte zeigen zudem, dass der Aufbau des Sets keine lange Zeit in Anspruch nehmen dürfte. Woma gibt das Mindestalter für das Set erneut mit gerade einmal sechs Jahren an, was doch ein wenig zu optimistisch gedacht ist. Dies hat weniger mit einer zu hohen Komplexität des Modells als mit der Bauanleitung zu tun. Kinder in dem Alter dürften mit manchen Darstellungen ihre Probleme bekommen, da nicht wenige Bauschritte zusätzliche Zwischenbauschritte führen. Die generelle Darstellung könnte diese an manchen Stellen etwas überfordern. Die Redaktion ist der Meinung, dass acht Jahre weitaus realistischer zu sehen sind.
Bei den Bauschritten selbst setzt Woma auch beim vorliegenden Set auf das Prinzip der Reduktion, womit nur neue Teile bei voller Deckkraft und bereits geklemmte Steine nur abgeschwächt angezeigt werden. Wie immer besitzt dieses Vorgehen seine Vor- wie auch Nachteile: So liegt der Fokus zwar auf den neuen Teilen, eine Darstellung mit Vollfarben kann dagegen eine bessere Orientierung bieten.
Auch bei der vorliegenden Anleitung gibt Woma dem Baumeister zahlreiche Hilfestellungen. So lässt sich anhand der Hintergrundfarbe der kleinen Kästen sofort erkennen, ob es sich um die für den Bauschritt benötigten Teile (Orange) oder einen Zwischenbauschritt (Grün) handelt. Wer schon einmal Sets von Woma gebaut hat, wird sich sofort zurechtfinden. Darüber hinaus werden bei Steinen, Platten und Fliesen, deren Größe aufgrund des unterschiedlichen Maßstabes nicht immer sofort zu erkennen ist, diese in der Anzahl der Noppen angegeben. Blaue Pfeile geben zudem an, wo genau und auf welche Noppe die neuen Teile geklemmt werden sollen.
Der Aufbau
Der Aufbau des Weihnachtsstiefels beginnt mit dem weißen Schneeuntergrund. Dafür werden zunächst verschieden große Plates mit viertelrunden 3 × 3 Plates zusammengesetzt und an den Rändern mit geraden und ebenfalls viertelrunden Slopes versehen und damit verstärkt. Auf das so entstandene „Podest“ werden weitere weiße Plates in verschiedenen Formen sowie zwei braune viertelrunde in der Größe 4 × 4 Noppen, die später den Eingangsbereich darstellen sollen, aufgeklemmt.
Anschließend erhält das Gebaute einen Kranz aus roten Plates, der mit einer Breite von 6 Noppen und einer Länge von 18 Noppen die Größe des später fertigen roten Stiefels verrät. Anschließend werden in unterschiedlicher Reihenfolge mit einer Noppe breite Steine, Plates, Bricks und Plates Modified mit Noppen an den Seiten in gerade oder viertelrunder Form angebracht .
Der abnehmbare und ebenfalls befüllbare Spann des Stiefels wird dagegen aus mehreren 1 × 3 × 2 Noppen großen Halbbogensteinen gebaut und vorne mit zwei Rundecken von 3 × 3 × 2 Noppen abgeschlossen. Die Verbindung zum Schaft erfolgt ebenfalls durch einen Viertelbogen, diesmal nur in inverser Form. Die Rückseite bildet dabei ein 3 × 6 × 6 Noppen großer halbrunden Zylinder, vorne wird der Schaft weiter aus normalen Steinen und Plates gebaut.
Oben angekommen wird der normalerweise aus dem Schaftrand heraustretende weiße Pelz aus jeweils sechs viertelrunden Bögen pro Seite umgesetzt, die um 90° gedreht, also nach SNOT-Bauweise angebracht sind. Die einander berührenden Enden werden mit den vor allem bei Cobi sehr gerne genutzten „Bügelperlen“, kleine Stäbchen, die ihn die Noppenaufnahmen gesteckt werden, zusammengehalten und somit im Grunde eine Umkehrung der Baurichtung vollzogen.
Diese werden anschließend noch mit den beiliegenden Aufklebern überzogen. Dies gestaltet sich nicht immer einfach, da die Sticker die gleiche Breite und Länge wie die abzudeckenden Steine besitzen und somit selbst kleine Versätze nicht verziehen werden.
Ist dies vollbracht, geht es an die Verzierungen. Dafür werden zunächst eine 2 × 2er und eine halbrunde 1 × 2er Fliese am unteren Rand des Stiefels angebracht, die anschließend mit einem Aufkleber versehen werden und die Tür in den Stiefel darstellt. In den weiteren Bauschritten kommt noch etwas Vegetation in Form verschiedener grüner Steine und Zierelemente hinzu, bevor das darüber liegende Gesicht des Weihnachtsmannes gebaut wird. Hier sollte ganz genau auf die Bauanleitung geachtet werden – auch wenn alles recht einfach ausschaut, kann sich hier schnell verbaut werden.
Zuletzt wird der Stiefel gedreht und auf der Rückseite ebenfalls Dekorationen in Form von gebauten Lollis und Geschenken angebracht werden, wobei letztere ebenfalls mit Aufklebern versehen sind. Anschließend noch die Schleife darüber angebracht und der kurzweilige Bau ist nach rund 90 Minuten vorbei und der Stiefel zum Füllen bereit.
Qualität der Steine
Die Qualität der Steine fällt größtenteils gut aus, nur an einigen wenigen Teilen waren Schlieren zu erkennen. Diese fallen jedoch beim gebauten Modell kaum auf. Auch die Farbgleichheit und Klemmkraft befinden sich auf einem guten Niveau.
Ähnliches gibt es über die Aufkleber auszusagen. Die Druckqualität ist gut, gleiches gilt für die Haftung. Die Dicke der Sticker überrascht dagegen, die deutlich höher als von anderen Sets gewohnt ausfällt. Das sorgt in der Konsequenz dafür, dass sich diese leichter aufbringen, bei einer falschen Positionierung aber wiederum leicht und ohne Knicke lösen lassen. Dadurch sieht das Ergebnis deutlich besser als gewohnt aus.
Fazit
Der Weihnachtsstiefel von Woma bietet mit rund 90 Minuten Bauzeit den kurzzeitigen Bauspaß bei einem kleinen Preis. Die Steinequalität ist dabei gut, was, bis auf wenige Ausnahmen, sowohl die Klemmkraft wie auch die Oberflächenbeschaffenheit und die Farbgleichheit mit einschließt. Am Ende lässt sich der Stiefel wie vorgegeben mit Schreibutensilien, aber auch mit Knabberzeug befüllen und eignet sich bereits fertig aufgebaut ebenso als Geschenk.
Die Anleitung vermittelt zunächst einen harmlosen Eindruck, hat es aber an einigen Stellen in sich und sollte daher nicht unterschätzt werden – zu schnell wird die Konzentration gesenkt und es wird sich verbaut.
Alles in allem ist der Weihnachtsstiefel somit ein schönes Set für Zwischendurch, aber auch ein nettes Geschenk.
Anmerkung zum Review
Der Weihnachtsstiefel (C0271) von Woma wurde Just Bricks freundlicherweise von der Bausteinecke für diesen Review kostenlos zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf den Artikel fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand ebenfalls nicht.
>> Woma C0271 – Weihnachtsstiefel bei der Bausteinecke
Woma C0271 – Weihnachtsstiefel im Review – Slideshow
Woma C0271 - Weihnachtsstiefel im Review
- schönes Set
- guter Preis
- gute Teilequalität
- Anleitung könnte an manchen Stellen etwas übersichtlicher sein
1 Kommentare
Heiko b
1 schönes und kleines Modell mit knapp 400 Teile für um die 20 Euro
1 kleines Mitbringsel für zwischendurch, dass man durch das weglassen von gewissen drkorteile gewissermaßen als “ganzjahresdekor” einsetzen kann
Um bei einigen Leute, wie auch bei mir, 1 gewissen Eindruck aufzubauen, braucht man nicht unbedingt bausätze, die mal mehr oder mal weniger tausende Bauteile beinhalten.
Ich wünschen allen Käufer innen und Besitzer innen in den nächsten Monaten und auch Jahren viel spass beim Bau und bei der Benutzung des (weihnachts) Stiefel von woma.