Ein Ereignis setzt aktuell die Klemmbaustein-Gemeinde in Aufruhr. So soll der Händler und gleichzeitig Modell-Hersteller BlueBrixx gegenüber einem Händler angegeben haben, die Exklusivrechte an der Marke Xingbao für den kompletten europäischen Online-Vertrieb erhalten zu haben. Dies könnte bei negativem Verlauf deutliche Einschränkungen für Online-Käufer nach sich ziehen.
Abkommen anscheinend bereits im November 2019 getroffen
So berichten die Inhaber von klemmshop.de sowohl auf ihrer Shop-Seite wie auch in einem Forenbeitrag darüber, eine eMail mit dem Hinweis über die bereits Ende November 2019 getroffene Übereinkunft zwischen dem Flörsheimer Unternehmen und dem chinesischen Hersteller alternativer Klemmbausteine sowie der Aufforderung, den Online-Verkauf der Marke Xingbao unverzüglich einzustellen, erhalten zu haben. Bis zur rechtlichen Klärung ist klemmshop.de der Aufforderung nachgekommen, konnte laut eigenen Angaben jedoch bisher keine Stellungnahme des Herstellers bekommen. Man wolle das Gespräch auf der am 29. Januar beginnenden Spielwarenmesse in Nürnberg suchen und Xingbao dort mit den aktuellen Ereignissen konfrontieren. Darüber hinaus ist dem Foreneintrag zu entnehmen, dass auch der von klemmshop.de genutzte Großhändler keine Informationen von Xingbao über den exklusiven Online-Vertrieb erhalten hat.
Keine Bestätigung von Xingbao
Ähnliches berichtet ein weiterer Importeur gegenüber justbricks.de, welcher sowohl als Großhändler wie auch als Online-Shop gleichermaßen betroffen sein könnte. Er selbst soll bisher zwar noch keine Aufforderung zur Einstellung des Verkaufes von Xingbao-Produkten seitens BlueBrixx erhalten haben, dennoch seien bereits verunsicherte Kunden an ihn herangetreten. Eigenen Aussagen zufolge soll dieser seinen Händler in China kontaktiert haben, welcher die Anfrage an Xingbao weiterleitete, von diesen aber eine Verneinung der Abmachung mit BlueBrixx erhalten haben soll. Ein Screenshot einer vermeintlichen Bestätigung zwischen Xingbao und BlueBrixx soll dem Hersteller ebenfalls vorgelegt werden. Weiter gibt der Großhändler an, sich für die Zukunft bereits nach Alternativen zu Xinbao umzusehen.
Rechtliche Grundlage fraglich
Etwas entspannter äußerte sich Thorsten Klahold, Inhaber von Steingemachtes.de und Betreiber des YouTube-Kanals Johnny‛s World im Gespräch mit justbricks.de. Laut eigenen Angaben soll dieser bisher ebenfalls noch kein Schreiben von BlueBrixx erhalten haben, eine Bestellung bei Xingbao wurde in den letzten Tagen ohne Hinweise auf die Übereinkunft und wie gewöhnlich seitens des Herstellers aufgenommen. Dem möglichen Verkaufsverbot sieht er gelassen entgegen: Seiner Meinung nach betrifft dieses, wenn überhaupt, nur Betreiber eines reinen Online-Shops. Ladengeschäfte können seiner Einschätzung nach weiterhin Sets bei Xingbao bestellen und diese ebenso in ihrem Online-Shop verkaufen. Zur genaueren Abklärung werde er sich aber ebenso in den nächsten Tagen mit seinem juristischen Beistand zusammensetzen und offene Fragen klären. Für ihn steht vor allem die Frage nach der rechtlichen Grundlage eines solchen Verbotes im Raum, besonders unter der Berücksichtigung, dass dieses sofort, also ohne Abverkauf der Restbestände, gelten soll. Wenn dieses Vorgehen rechtlich zulässig wäre, so ist der Klemmbausteinexperte überzeugt, hätten bereits andere Unternehmen diese Möglichkeit für sich genutzt.
Klemmbaustein-Fans „not amused“
In der Klemmbaustein-Gemeinschaft schlägt die Nachricht zu weil hohe Wellen und BlueBrixx muss schauen, dass die Geschichte nicht zu einem Bumerang für das Unternehmen wird. In diversen Kommentaren geben zahlreiche Nutzer an, einem solchen Verhalten wenig abgewinnen zu können und lieber auf Sets von Xingbao verzichten zu wollen anstatt diese nicht mehr über ihren bisherigen Online-Shop beziehen zu können. Am Ende könnte sich die Übereinkunft somit sogar negativ auf den eh schon angeschlagenen chinesischen Konzern auswirken, wenn Xingbao am Ende trotz exklusiven Vertrieb geringere Stückzahlen absetzt als vorher.