Zwischen Lego und Steingemachtes stehen die Zeichen weiterhin auf Entspannung. So sollen bereits in der nächsten Woche erste Gespräche zwischen den beiden Parteien stattfinden. Einen Wermutstropfen besitzt das ganze Vorhaben jedoch – und der trifft nicht überall auf Gegenliebe.
Über die neue Entwicklung hat Steingemachtes-Geschäftsführer Thorsten Klahold in seinem aktuellen Video Auskunft gegeben. So lässt der dänische Spielzeughersteller nach seiner Pressemitteilung in der letzten Woche nun auch Taten folgen. Die Verhandlungen sollen in der nächsten Woche beginnen, dann jedoch zunächst erst einmal über die jeweiligen Anwälte.
Verpflichtende Verschwiegenheit
Zu den Verhandlungen gehört aber ebenso eine Sache, welche die Community zumindest in den Kommentaren unter dem Video in Aufruhr versetzt. So hat Klahold angekündigt, für die Verhandlungen eine Verschwiegenheitserklärung zu unterschreiben. Dies ist für solche Verhandlungen nicht unüblich, da nicht selten auch Interna oder mit anderen Unternehmen getroffene Abmachungen zur Sprache kommen. Sollten diese an die Öffentlichkeit gelangen, könnte das die Verhandlungsposition von Lego in anderen Auseinandersetzungen deutlich verschlechtern. Das hat aber auch zur Folge, dass Klahold auf seinem YouTube-Kanal keine Informationen über den jeweiligen Stand und auch im Nachhinein geben kann. Laut seiner Aussage soll das auch für die Klageschrift gelten, da diese „Teil der Verhandlungsmasse“ sein wird.
Angst in der Community
Dennoch wird Klahold in vielen Kommentaren davor gewarnt, eine entsprechende Vereinbarung zu unterzeichnen, da befürchtet wird, dass das dänische Unternehmen ihn damit „mundtot“ machen will. Dabei wird bei der Sache ein wichtiger Aspekt vergessen: Eine Verschwiegenheitserklärung ist keine einseitige Abmachung, sondern eine Übereinkunft, welche von beiden Parteien frei gestaltet werden kann. So kann sich diese nur auf die Verhandlungen beschränken, ein entsprechender Rechtsstreit bliebe von dieser unberührt. Ebenso ist Klahold nicht verpflichtet, auf diese einzugehen. Auch würde eine entsprechende Verpflichtung Lego nicht vor einem Rechtsstreit schützen. Darüber hinaus sollte dem Unternehmen mittlerweile deutlich klargeworden sein, welche Dynamik eine aufgebrachte Community besitzt – und die damit verbundene negative Berichterstattung.
Einigung sinvoller
Dass er aber solche Verhandlungen als zielführender erachtet, hat er bereits mehrfach erklärt. Ein Rechtsstreit würde sich im vorliegenden Fall über Jahre hinweg ziehen und am Ende würde zwar ein Urteil ergehen, aber auch dieses würde nur für die Minifigur von Qman stehen – es würde weder über die Rechtmäßigkeit des 3D-Schutzes urteilen noch für andere Händler bei anderen Figuren nutzbar sein. Ebenso wäre laut Klahold ein zugunsten Steingemachtes gefälltes Urteil erst in zweiter Instanz rechtskräftig, womit bis dahin eventuell keine Qman-Sets mit entsprechenden beanstandeten Figuren verkauft werden dürften – und das kann gerne einmal zwei Jahre dauern. Auch unter diesem Aspekt dürfte die Entscheidung Klaholds nachvollziehbar sein.
Die Zeit drängt
Darüber hinaus drängt die Zeit für die Durchführung der Spendenaktion, bei der ebenso schnell eine zumindest vorübergehende Lösung gefunden werden muss. Diese Hoffnung besteht weiterhin in den neuen Cherry-Figuren, welche von Lego bei der Beschlagnahmung des Containers in Bremerhaven nicht beanstandet wurden.
Aber auch zu den Arbeiten im Hintergrund gibt es Neuigkeiten: So sollen, wie bereits angekündigt, nicht nur Sets von Qman verschenkt werden, sondern es wird versucht, mit verschiedenen Herstellern alle Altersklassen abzudecken. Dafür werden von Wange die größeren Steine im Duplo-Maßstab für die jüngeren Kinder besorgt. Den 4- bis 12-jährigen sollen stattdessen Sets von Qman und Eisenbahn-Sets von Kazi (sehr wahrscheinlich aber ohne Minifiguren) ein Lächeln ins Gesicht zaubern und für die älteren Kinder soll es dann Technik-Sets von CaDA geben.