STAX schließt mit seinen Leucht- und Klangsteinen eine Lücke, welche LEGO seit den Light-&-Sound-Modellen Ende der 80er, Anfang der 90er lange Zeit sträflich vernachlässigt hatte und welche nun zumindest teilweise vor ihrer Rückkehr stehen – wenn auch zunächst nur bei wenigen Modellen. In wieweit das System jedoch ausgebaut wird steht noch in den Sternen, bisher scheint es sich nur auf Blaulicht und Sirenen zu beschränken. Doch gerade Fans der Modular-Building-Serie warten seit Langem auf LEGO-eigene Möglichkeiten, ihre Bauwerke in abendlichen Stunden ausleuchten zu können. Und hier bietet STAX mit seinem eigenen System viele interessante Möglichkeiten. Das Modell des im folgenden Review beschriebenen Hybrid-Racers kann dagegen höchstens als Vehikel erkannt werden, um die Möglichkeiten des Systems demonstrieren zu können.
Der Inhalt
Der Hybrid-Tuned Racer wartet mit 156 Bau- sowie 18 STAX-Steinen auf, bei denen es sich sowohl um Leucht-, Klang- sowie Verbindungssteine handelt. Diese werden in fünf nicht nummerierten Tüten geliefert, im Vorfeld ist also erst einmal sortieren angesagt, um die roten, schwarzen sowie weißen Steine für ein einfacheres Bauen voneinander zu separieren. Lediglich die STAX-eigenen Steine sowie die Windschutzscheibe des Rennwagens sind in eigenen Tüten verpackt.
Das Set beinhaltet einen bedruckten Stein, aber keine Aufkleber. Daneben fällt sofort auf, dass STAX keine Gummireifen, sondern Vertreter aus hartem Kunstsoff dem Set beilegt, was gerade beim Spielen auf glattem Untergrund zu weniger „Gripp“ und im ungünstigsten Fall auch zu Kratzern und Schlieren auf der Oberfläche des Untergrundes führen kann.
STAX – ein vielversprechendes System
Als reine STAX-Steine beinhaltet das Set den „Motion Activated Power STAX X1“, welcher zum einen über die beiliegende CR2032-Batterie (von welcher der Hersteller noch eine weitere als Ersatz beilegt) das System mit Strom beliefert und gleichzeitig mit dem entsprechenden Sensor für die entsprechende Licht- und Klangkulisse bei Bewegungen sorgt; den Sound STAX, vier gelbe und rote Rundleuchten sowie acht Konnektoren. Neben zahlreichen weiteren Steinen bietet der Hersteller optional einen Power Brick mit integriertem Akku für Baumeister an, welche nicht ständig Batterien wechseln wollen. Ein weiterer Vorteil des Akku-Bricks gegenüber dem X1 ist die Möglichkeit, diesen auch ausschalten zu können. Beim hiesigen Modell muss dafür jedes Mal die Batterie entfernt werden.
Qualität der Steine
Das Modell ist mit seinen 156 Steinen in rund 30 Minuten aufgebaut, ausgefallene Bautechniken gibt es nicht zu entdecken, womit das vorgegebene Mindestalter von sechs Jahren gut getroffen ist. Die verständliche Bauanleitung folgt dem Prinzip anderer Hersteller, nur neu hinzugefügte Teile normal darzustellen, bei den bereits verbauten Teilen ist die Deckkraft etwas verringert. Gegenüber anderen Herstellern lässt sich dabei die Position und die Farbe des bereits gebauten jedoch weiterhin gut erkennen, so dass eine Orientierung leicht fällt.
Die Qualität der Steine fällt bei dem Hybrid Racer dagegen unterschiedlich aus. Generell kann gesagt werden, dass sich das Bauen etwas anders anfühlt als beim dänischen Marktführer, oft fehlt das „Klicken“, wenn die Steine ineinandergreifen. Auch die Klemmkraft fällt unterschiedlich aus, manche Teile halten überhaupt nicht und finden erst im weiteren Bauverlauf Halt, andere scheinen für die Ewigkeit gebaut zu sein. Darüber hinaus weisen nicht wenige Bricks deutliche Kratzer an der Oberfläche auf.
Auch scheint STAX Probleme damit zu haben, innerhalb gleicher Farben den Farbton halten zu können. So fallen bereits beim seitlichen Betrachten des Modells verschiedene Rottöne auf. Darüber hinaus könnten die Spaltmaße gleichmäßiger ausfallen, womit hier definitiv Verbesserungspotenzial besteht.
Licht mit Schatten
Das Licht- und Klangsystem kann dagegen Spaß machen – wenn es sich dauerhaft aktivieren lassen würde. So braucht es jedes Mal eine Bewegung des Autos, um diesen die Geräusch- und Lichteffekte zu entlocken. Die Ausgabe in Form eines Beschleunigungsgeräusches sowie blinkenden Lampen dauert drei bis vier Sekunden und wiederholt sich mit jedem Mal. Passender wären verschiedene Modi gewesen, bei welchen auch ein stetiges Leuchten der Lampen (zum Beispiel im Dunkeln) und ein ebenso kontinuierliches Motorgeräusch gewählt werden könnte. Richtig interessant würde es werden, wenn über Berührungspunkte bestimmte Aktionen wie Beschleunigung, Bremsen oder ähnliche, ausgelöst werden könnten.
Das Prinzip hinter dem System gefällt dagegen. Während Lösungen mit Kabelverbindungen immer wieder kreativ versteckt werden müssen, ermöglichen es die STAX-Steine, die benötigten Komponenten leicht in das Modell zu integrieren und damit auf einfache Art unsichtbar zu machen. Im getesteten Modell werden in dieser Form die beiden vorderen Scheinwerfer über zwei 6×1-Plate-Konnektoren mit dem sich im hinteren Teil des Autos befindlichen Batterie-Bricks verbunden.
Die Leuchtkraft der Lampen ist für das Erforderliche durchaus ausreichend, könnte aber dennoch etwas heller sein. Bei der Sound-Ausgabe kommt es darauf an, wie der Brick verbaut wurde – dann könnte auch er zu leise sein. Im vorliegenden Fall reicht die Lautstärke noch aus.
Abschließendes Fazit
Das Modell des Hybrid-Tuned Racer H12110 selbst kann nur mittelmäßig überzeugen, das System hinter STAX dagegen lässt bereits in dieser einfachen Form vieles von seinem Potenzial und den Einsatzmöglichkeiten erkennen. Für Kinder ab sechs Jahren dürfte die Qualität des Hybrid Racers nur eine untergeordnete Rolle spielen, die unterschiedliche Klemmkraft sowie abweichende Farbtöne dürfte diesen ebenso wenig auffallen. Dafür werden sie mit der Geräusch- und Lichtkulisse viel Spaß haben und ihren Eltern das eine oder andere Mal an den Nerven nagen. Für einen Preis von knapp unter 20 Euro muss an der Qualität jedoch noch etwas gefeilt werden.