Der Fischkutter von Kiddicraft überzeugt sowohl als Dekoration wie auch als Spielzeug und eignet sich ideal als Geschenk oder Mitbringsel. Auch die hochwertigen Steine und der faire Preis sprechen für das Set. Die Bauanleitung sollte jedoch noch um zusätzliche Größenangaben ergänzt werden.
Das Set
Die ersten schwierigen Wellen hat die Marke Kiddicraft nach ihrer Übernahme durch Thorsten Klahold und der darauffolgenden Neubelebung bereits umschiffen können. Mit dem vorliegenden Fischkutter-Set aus der neuen „Moin“-Serie und einigen weiteren erschienenen Modellen hat in den letzten Wochen die zweite Welle von Sets ihren Weg in die stationären und virtuellen Läden gefunden. Wie schon bei den ersten Modellen wurden auch diese Neuheiten durch eine Vorbestellaktion finanziert. Wer öfters ein paar entspannte Tage an der Nordsee verbringt, könnte der neuen Reihe rund um Meer, Wind und Wellen auch dort begegnen, denn laut Klahold sollen diese Sets ebenfalls in den dortigen Souvenir-Shops als „Mitbringsel“ für zu Hause erhältlich sein.
Damit der kleine Kutter aus seinen 167 Teilen zusammengesetzt werden kann, muss der Baumeister zunächst 12 Euro investieren, womit das Set durchaus im Taschengeldbereich rangiert. Wer bereits ein Modell des Herstellers gebaut hat, wird auch hier auf viel Vertrautes stoßen. So setzt Kiddicraft erneut auf den mittlerweile schon fast ikonischen Universalkarton, der durch eine Banderole und den bekannten seitlichen Aufkleber mit allen relevanten Informationen versorgt wird.
Im Unterschied zu den anderen Sets des Herstellers, sind die Modelle der „Moin“-Reihe nicht primär als Spielzeug gedacht, sondern eher als dekorative Ausstellungsstücke zur Verschönerung des eigenen Heims gedacht. Dies wird bereits beim ersten Blick auf die Rückseite der Verpackung deutlich, wo die beiliegende Kiddiz-Figur im Vergleich zum Kutter auf den Produktbildern etwas überdimensioniert wirkt. Dennoch eignet sich das fertige Modell durchaus auch zum Spielen – dann allerdings ohne die Minifigur.
Auf der Verpackung wird an mehreren Stellen darauf hingewiesen, dass das Set keine Aufkleber enthält, sondern ausschließlich bedruckte Teile mitbringt. Tatsächlich fehlen beim Modell jedoch grafische Elemente komplett, ausgenommen die bedruckte Figur, die, wie bei anderen bekannten Herstellern ebenfalls üblich, nicht beklebt werden muss. Zudem sind im Set drei Tierfiguren enthalten: eine Möwe, ein Fisch und ein Krebs.
Im Inneren der Verpackung befinden sich fünf kleinere Tüten, die alle für den Aufbau des von Thorsten Klahold selbst entworfenen Modells erforderlichen Steine enthalten. Aufgrund der überschaubaren Teileanzahl ist eine Unterteilung in mehrere Bauabschnitte nicht notwendig, sodass der Fischkutter nahezu „in einem Rutsch“ fertiggestellt wird.
Die Anleitung
Mit einer Größe von 21 × 13,5 cm und einem Umfang von lediglich 16 Seiten, ist die Bauanleitung recht kompakt gehalten. Lediglich 10 dieser Seiten entfallen auf den eigentlichen Aufbau des Modells, während der Rest der Vorstellung von Thorsten Klahold als Designer, einer Hommage an den Erfinder des Klemmbausteins Hilary Page sowie der Teileliste gewidmet sind.
Für den eigentlichen Aufbau des Sets sind nur 33 Bauschritte erforderlich – mehr ist nicht nötig, um die überschaubare Anzahl an Steinen zu verbauen. Das vom Hersteller angegebene Mindestalter liegt dabei bei fünf Jahren, was jedoch, trotz der einfachen Konstruktion, als untere Grenze betrachtet werden sollte.
Wie bereits in den zuvor auf Just Bricks vorgestellten Sets von Kiddicraft, besitzt auch die vorliegende Anleitung ihren eigenen charakteristischen „Flair“: Jede Seite ist mit einem stark weichgezeichneten Hintergrundbild versehen, das einen Sandstrand oder möglicherweise das Wattenmeer zeigt, ergänzt durch einen leicht bewölkten blauen Himmel und einen Leuchtturm. Diese Umsetzung lockert die Szenerie spürbar auf, ohne dabei vom Wesentlichen abzulenken.

Die Bauanleitung ist generell gut gestaltet und verständlich, besitzt aber noch etwas Luft nach oben
Ähnlich wie bei den bisherigen Bauanleitungen von Kiddicraft, „schwebt“ das zu bauende Modell frei auf der Seite, lediglich die Vorschaukästen mit den benötigten Steinen werden vom Rest durch einen weißen Rahmen abgegrenzt. Die Anzahl der in diesen Kästen abgebildeten Steine überschreitet nur selten die Grenze von zehn, wodurch der Aufbau auch für jüngere Baumeister einfach nachvollziehbar bleibt. Angaben zur Größe der Steine, deren Abmessungen nicht sofort ersichtlich sind, fehlen jedoch weiterhin, auch wenn Thorsten Klahold bereits früher gegenüber Just Bricks erklärt hatte, dass künftige Anleitungen von Kiddicraft mit diesen für Kinder sehr hilfreichen Zusatzinformationen ergänzt werden sollen.
Die einzelnen Bauschritte orientieren sich erneut am Prinzip der Reduktion, das auch bei vielen anderen alternativen Herstellern zu finden ist. Hierbei werden die neu hinzuzufügenden Steine in voller Farbe und Deckkraft dargestellt, während die bereits verbauten Elemente abgeschwächt erscheinen. Dies soll Kindern helfen, den jeweils richtigen Platz für die neuen Steine leichter zu erkennen und Fehler beim Aufbau zu vermeiden. Ebenso vertraut dürften die Zwischenbauschritte sein, die in separaten Kästen mit sandfarbenem Hintergrund dargestellt werden. Große Pfeile zeigen dabei präzise an, wie der Bau weitergeführt werden soll.
Der Aufbau
Dass der Fischkutter in erster Linie den kleinen Bauspaß für zwischendurch darstellt, zeigt sich vor allem am schnellen Aufbau. Selbst bei vorherigem Sortieren der Teile dürfte der gesamte Bauvorgang nicht länger als 20 bis 30 Minuten in Anspruch nehmen, wobei Kinder etwas mehr Zeit benötigen könnten.
Die Einfachheit des Aufbaus trägt ebenfalls zur kurzen Bauzeit bei – abgesehen von einer kleinen Ausnahme. Der Bau beginnt mit dem Boden des Bootes, bei dem fünf transparente runde Inversfliesen nicht nur das Fundament zusammenhalten, sondern gleichzeitig dafür sorgen, dass das Modell auf Teppichen geschmeidig gleiten kann.
Sobald der Boden fertiggestellt ist, wird dieser oben mit mehreren blauen Platten verstärkt, was die Stabilität zusätzlich erhöht und zugleich das Deck verdeutlichen soll. Anschließend werden vier Plate Modified mit seitlichen Noppen angebracht, an denen die vier Rettungsringe befestigt werden. Hier zeigt sich der vermutlich einzige wirkliche Kritikpunkt des Sets: Die Rettungsringe hätten besser erst am Ende des Aufbaus angebracht werden sollen, da sie während der restlichen Bauphase mehr als einmal abfallen werden.
Zum Abschluss wird das Führerhaus mitsamt Dach, Nebelhorn und der sich aus interessanten Teilen zusammensetzenden Funkanlage montiert. Zuletzt werden noch die Möwe am Bug des Kutters befestigt, der Fisch und der Krebs im Inneren des Boots platziert und nach kurzer Bauzeit ist das Modell schließlich fertiggestellt.
Qualität der Steine
Die Steinequalität des Fischkutters von Kiddicraft ist hervorragend, die Klemmkraft dabei optimal ausbalanciert: Die einzelnen Teile halten stabil zusammen, lassen sich jedoch auch von Kinderhänden problemlos wieder lösen. Auch die Oberflächenbeschaffenheit überzeugt auf ganzer Linie, was besonders an den nahezu makellosen, unbeschädigten Fensterscheiben deutlich wird. In das gleiche Horn stößt auch die Farbgleichheit, die ebenfalls keinen Anlass zur Kritik gibt.
Auch die beiliegende Figur des Kutterkapitäns weiß zu gefallen. Zwar ist sie nicht direkt für das Boot geeignet, macht jedoch danebenstehend eine ebenso gute „Figur“. Die Wasserschutz-Latzhose, die in sehr guter Qualität aufgedruckt ist, verleiht dem Kapitän ein knuffiges Erscheinungsbild und rundet das Gesamtbild des Sets gelungen ab.
Fazit
Der Fischkutter von Kiddicraft weiß zu gefallen – egal ob als eigener Kauf, Geschenk oder kleines Mitbringsel aus dem Urlaub. Er eignet sich dabei gleichermaßen zur Dekoration des eigenen Heims wie auch als Spielzeug. Einzig die für das Modell etwas zu große Kiddiz-Figur könnte den Gesamteindruck ein wenig schmälern – doch würde das Kinder überhaupt interessieren?
Das Set macht zudem erneut deutlich, dass interessante und gut umgesetzte Modelle, eine hohe Steinequalität und ein fairer Preis durchaus miteinander vereinbar sind.
An der Bauanleitung sollte jedoch noch etwas gefeilt werden. Zwar ist sie insgesamt gut aufgebaut und leicht verständlich, doch fehlen zur Perfektion nützliche Größenangaben bei bestimmten Steinen, um möglichen Baufehlern vorzubeugen.
Am Ende bleibt nur eines: „Biscaya“ von James Last für die Bauzeit in Dauerschleife zu setzen, sich „Mast- und Schotbruch“ zu wünschen und loszulegen.
>> Kiddicraft KC1304 – Fischkutter bei Kiddicraft
Kiddicraft KC1304 - Fischkutter im Review
- sehr schön gestaltetes Modell
- hohe Steinequalität
- sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis
- hohe Stabilität
- einfache und verständliche Bauanleitung
- Größenangaben bei manchen Teilen in der Anleitung würden Kinder den Aufbau erleichtern
1 Kommentare
Heiko b
Schönes Modell 1 fischkutters von kiddicraft wann wurde dies das letzte Mal von Lego umgesetzt
Bekannte von mir wollen sich gleich mehrere dessen kaufen und dann mal versuchen, 1 modell bzw 1 nachbau des Fischkutters aus der kinderserie paw patrol zu erstellen, möglichst ohne das zerlegen von Bauteilen für den schiffsrumpf mal sehen ob es klappt, ich werde mal in den nächsten Tagen Kontakt aufnehmen mit denen