CaDA liefert mit seiner Stadion-Serie eine für interessierte Baumeister herausfordernde Sets ab. Mit dem vorliegenden Set ist durch die ausschließliche Nutzung von Prints und ausgeklügelten Bautechniken nochmal ein Qualitätssprung gelungen.
Das Original
Das Etihad Stadium ist die Heimstätte des Fußballvereins Manchester City der ursprüngliche Name City of Manchester Stadium wird hingegen nur noch bei UEFA-Spielen verwendet, da im Juli 2011 ein zehnjähriger Sponsorenvertrag mit Etihad Airways geschlossen wurde – ein Modell, welches bereits bei vielen anderen bekannten Stadien umgesetzt wird. Ursprünglich wurde dieses als Leichtathletikstadion für die Commonwealth Games 2002 erbaut und entsprechend genutzt, danach aber zu einem reinen Fußballstadion umgerüstet. Das Stadion hat eine Kapazität von 53.400 Zuschauern und ist somit das fünftgrößte Fußballstadion in der Premier League.
Das Set
Veröffentlicht wurde das Set bereits im Dezember 2024 und ist in einem aufwendig gestalteten Karton erhältlich. In diesem befinden sich wiederum die nach den Bauabschnitten nummerierten Tüten auf zwei Innenkartons verteilt. Formal gibt es zwar nur sechs Bauabschnitte, allerdings beinhalten diese viele Tüten und somit auch viele Steine, die verbaut werden wollen. Darüber enthalten die Kartons einige Sondertüten, die nicht nummeriert sind und die die zahlreichen bedruckten Teile beinhalten und somit schützen.
500 Seiten Bauanleitung, verteilt auf zwei dicke klebegebundene Bücher, erklären zudem den genauen Aufbau. Zum Schutz vor Knicke sind diese extra in Folie eingeschweißt.
Die Anleitung
Die geklebte Anleitung nimmt im aufgeschlagenen Zustand mit etwa 21 × 56 cm recht viel Platz auf dem Bautisch in Anspruch, erleichtert aber durch die Größe der Abbildungen den Bau. Das Bautempo variiert pro Bauschritt, liegt aber meist zwischen 4 bis 10 Teilen.
Die Darstellung der Bilder ist stets in Vollfarbe, das von vielen Herstellern genutzte Prinzip der Reduktion, bei denen bereits verbaute Steine in ihrer Deckkraft abgeschwächt werden, kommt somit nicht zur Anwendung. Neu hinzukommende Teile werden für eine bessere Erkennbarkeit rot umrandet dargestellt und meist zusätzlich mit Pfeilen unterstützt hervorgehoben. Bei detailreichen Baubereichen sorgen detaillierte Zwischenschritte für ein erfolgreiches Klemmen. Längenangaben werden nur bei Fliesen mit an die Hand gegeben, erfahrene Baumeister sollten die Längen aber auch so erkennen können. Am Ende des zweiten Buches befindet sich zusätzlich eine Auflistung der enthaltenen Teile mit Angabe der Teilenummern.
Der Aufbau
Zunächst beginnt der Baumeister mit dem Unterbau der Rasenfläche, welcher aus einer Vielzahl von Technikrahmen zusammengesteckt wird und die dem Ganzen eine gute Stabilität verleihen. Die zentrale Rasenfläche ist nachher der Ankerpunkt für die ersten Tribünenteile, die im Anschluss gebaut werden. Deren Design wird sich grundsätzlich in allen anderen Tribünen wiederfinden lassen: Zunächst wird der Unterbau mit Technik-Teilen und normalen Steinen fertiggestellt, bevor dann die eigentlichen „Sitzplätze“ drangeflanscht werden. Diese werden stets aus geriffelten Steinen gebaut, welche so die Sitzreihen zumindest andeuten sollen. Aufgelockert wird dies hin und wieder mit Andeutung der Zugangswege.
Nachdem die Seitentribünen geklemmt wurden, beginnt der Bau der Tribünen hinter den Toren, welche gleichzeitig einen Teil des Vorplatzes in ihrem Modul beinhalten. Auf diesen stehen die Türme mit den Stangen für die Seilbefestigungen des Daches.
Sobald der Rasenplatz mit den vier Tribünen umschlossen ist, wird das Dach gebaut, welches ebenfalls aus vier Modulen besteht. Da dieses im Original gewölbt ist, bestehen die Dächer aus einzelnen Lamellen, welche untereinander mit Kugelelementen verbunden sind und somit entsprechend abgeknickt werden können. Die Befliesung des Daches ist dabei recht aufwendig bedruckt. An Stellen, wo das Original aus einer durchsichtigen Glasschicht besteht, werden entsprechend Fliesen in Trans-Clear verbaut, was jedoch aufgrund der darunter liegenden Platten in Light-Bluish-Grey nicht vollumfänglich wie eine Glasschicht wirkt.
Mit dem Bau des Daches wird gleichzeitig die Beleuchtung untergebracht, welche im Grunde nur aus zwei separaten Lichterketten besteht, die unter das Dach durch extra dafür vorgesehen Technik-Teile gezogen werden. Ob die Beleuchtung später einen Mehrwert besitzt, muss der Baumeister jeweils für sich entscheiden. Sie bietet verschiedene Leucht-Modi, die vom Dauerleuchten bis zum wilden Blinken reichen.
Nach Fertigstellung des Daches werden zum Schluss die Module des Vorplatzes gebaut. Diese werden später allerdings nicht wie die Tribünen an das restliche Modell geklemmt, sondern zwischen den existierenden Ecken reingeschoben. Sie sind damit stets nur locker mit dem Modell verbunden, könnten dadurch aber auch leicht entfernt werden.
Bild 01
Das erschwert allerdings später die Verschnürung, welche als letzter Bauschritt durchgeführt wird. Die dafür notwendigen Schnüre liegen in drei verschiedenen Größen vor und sich fein säuberlich jeweils extra verpackt. Die Längen sind großzügig bemessen und für ein perfektes Ergebnis müssen sie im Anschluss zugeschnitten werden. Um nun dennoch nachträglich ins Innere der Seitenteile blicken zu können, muss man vorher die Stützen mit den Schnüren abnehmen.
Qualität der Steine
Die Klemmkraft der Steine ist durchgehend gut. Einziges Manko sind Technik-Pins, welche zum Teil sehr stark klemmen und sich relativ schwer in die Pin-Aufnahmen der Technik-Steine klemmen lassen. Das wurde während des Baus immer dann ein großes Problem, wenn längere Pins durch zwei hintereinander liegende Aufnahmen gesteckt werden sollten. Die normale Handkraft reichte sogar zweimal hier nicht aus, um den notwendigen Druck aufzubauen. Hier half nur ein Rückbau, um die Teile mit Hilfsmitteln zusammenstecken zu können.
Die Farbtreue der Steine ist gut, die Drucker allesamt sauber ausgeführt. Wo der Druck über mehrere Teile ging, waren diese über Hilfsplatten aneinander geklemmt, sodass die Übergänge perfekt aneinanderschließen.
Das Set führte jedoch ebenso ein Fehlteil: Statt einer notwendigen Left-Wedge lag eine Right-Wedge doppelt vor. Da diese zentral für den Tribünenbau war, musste mit Teilen aus dem eigenen Vorrat weitergebaut werden.
Fazit
Das fertige Modell ist mit seinem Umfang und dem Design ein echter Hingucker. Die Masse an bedruckten Teilen trägt stark zur Originaltreue und damit positiv zum Gesamteindruck bei. Die filigrane Dachbefestigung mit den Strippen ist detailgetreu umgesetzt.
Allerdings ist der Weg dahin nicht gerade als spaßig zu bezeichnen. So ist zwar die Bautechnik je einzigartigem Modul an sich interessant, aber zu sehr wiederholen sich Bauschritte, muss doch vieles vom Gleichen gebaut werden – und das im Zweifel vier Mal. Freunde des meditativen Bauens kommen bei diesem Set somit voll auf ihre Kosten.
Somit empfiehlt sich das Modell eher an diejenigen, welche sehr an dem fertigen Zustand interessiert sind. Gelegenheitsbauer oder diejenigen, die während des Baus Abwechslung suchen oder sich überraschen lassen wollen, sollten sich lieber einem anderen Set widmen.
Anmerkung zum Review
Das Etihad Stadium (C66022) von CaDA wurde Just Bricks freundlicherweise von freakware für diesen Review kostenlos zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf den Artikel fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand ebenfalls nicht.
>> Etihad Stadium (C66022) bei freakware
CaDa C66022 – Etihad Stadium im Review – Slideshow
CaDa C66022 - Etihad Stadium im Review
- Relevante Details und Zubehör sind umgesetzt worden
- Ausschließlich Drucke und das für alle wichtigen Details
- Es lässt sich mit den Steinen gut bauen
- Manche Pin-Verbindungen ließen sich nur schwer stecken.
- Ein fehlerhaftes Teil
- Fummeliges Einsetzen der Lichterkette
- Starke Wiederholung der Bauschritte






















































