Pantasy hat sich mit originellen und eigenständigen Sets, die abseits der üblichen Themenwelten liegen, einen Namen gemacht. Unterstützt von exzellenter Teilequalität und hochwertigen Drucken bietet der Retro 90s PC einen abwechslungsreichen Aufbau voller liebevoller Details – von originalgetreu nachgebildeten Anschlüssen bis zur charmanten „Minesweeper“-Funktion. Eine Sache hat der Hersteller jedoch vergessen.
Das Set
Pantasy ist bekannt für seine außergewöhnlichen Sets, mit denen der chinesische Hersteller immer wieder neue Wege beschreitet und sich von der Masse der alternativen Baustein-Sets abhebt. Dies zeigte sich bereits bei den Sherlock-Holmes-Modellen, wie dem Baker Street 221B Apartment (85014) (Review) und dem Sherlock Holmes Apartment (86218) (Review). Auch das nun vorgestellte Set des zur Retro-Collection gehörenden PCs fügt sich in diese Linie ein, besteht aus 1.634 Steinen und ist derzeit für knapp unter 100 Euro im Amazon-Shop des Herstellers erhältlich.
Das Set umfasst dabei zahlreiche Komponenten wie Tastatur, Maus und verschiedene Steckkarten, die im Inneren des Computers nachgebaut werden. Wie bei Pantasy üblich, enthält jeder Bauabschnitt weniger Steine als bei der Konkurrenz, was dazu führt, dass die Anzahl derer, die Anzahl der Tüten und damit der daraus entstehende Müll deutlich höher ist. Im konkreten Fall verteilt sich der Aufbau auf neun Abschnitte.
Das Pantasy sich bei der Präsentation seiner Sets ebenfalls große Mühe gibt, zeichnete den Hersteller in der Vergangenheit ebenfalls immer wieder aus. Besonders die Bauanleitungen wurden immer wieder mit vielen Zusatzinformationen angereichert, wie es zum Beispiel bei den Sherlock-Holmes-Sets der Fall war. Zwar ist dies beim vorliegenden Modell nicht der Fall, dennoch hat der Hersteller das eine oder andere witzige Schmankerl eingebaut: So sind der Set-Name und die Nummer auf dem Karton im Stil eines alten Nadeldruckers gehalten, passend zu der Zeit, in der diese Art von Computer „modern“ waren.
Hauptsächlich Prints – und nur zwei Aufkleber
Der meiste Teil der grafischen Elemente auf den Steinen wird durch 94 Prints realisiert, lediglich für die Diskette und den Bildschirminhalt liegt jeweils ein Aufkleber bei, was wiederum einen gewissen Realismus widerspiegelt. Weiter legt Pantasy eine beidseitig bedruckte Pappkarte bei, deren Motive sehr an alte DOS- beziehungsweise Windows-3-Zeiten erinnern, was wiederum das Retro-Gefühl unterstreicht. Allerdings wäre es besser gewesen, die Karte in einer stabilen, mit Karton verstärkten Tüte zu verpacken. Zwischen den Bausteinen wurde diese an einer Ecke leicht verbogen, was zwar keinen großen Schaden hinterlassen hat, aber auch anders hätte ausgehen können.
Dem Set liegt zudem ein 11 × 9 cm großes Mousepad bei (ja, liebe Kinder, so etwas wurde früher noch benötigt), welches den ironischen Aufdruck „Your PC is perfectly stable and is running with absolutely no problem whatsoever“ trägt. Herrlich, wenn Hersteller Humor beweisen!
Bei der Bauanleitung hat Pantasy jedoch etwas geschludert, da diese einfach lose in den Karton gelegt wurde, was zu einer unschönen Delle führte. Auch hier wäre eine separat verpackte Anleitung in einer verstärkten Tüte sinnvoll gewesen, um Beschädigungen zu vermeiden.
Die Anleitung
Im Vergleich zu den bereits auf Just Bricks getesteten Sets fällt die Bauanleitung mit ihren Abmessungen von 28,5 × 21,5 cm recht groß aus und benötigt entsprechend viel Platz auf dem Bautisch. Der Weg zum fertigen Modell wird dabei in insgesamt 299 Bauschritten auf 147 Seiten beschrieben.
Wie bereits angemerkt, enthält die Bauanleitung keine weiteren Informationen über das Set. Da es keine reale Vorlage gibt und ein Abriss der Computer-Geschichte den Rahmen des Möglichen sprengen würde, beschränkt sich Pantasy auf ein paar Tipps für den gelungenen Aufbau, erklärt den Teiletrenner und legt dann direkt los.
Die Darstellung der einzelnen Bauschritte ist, wie von Pantasy gewohnt, sehr gut. Der Hersteller verzichtet erneut auf das Prinzip der Reduktion und zeigt daher alle Abbildungen in voller Deckkraft, was auch für Ein- und Umsteiger von Vorteil ist. Besonders Käufer, die das Set aufgrund des Motivs gewählt haben und vielleicht lange Zeit keine oder noch nie ein Klemmbausteinmodell zusammengebaut haben, sollten mit der Art der Anleitung problemlos zurechtkommen. In der Regel werden in dieser nicht mehr als vier Bauschritte pro Doppelseite dargestellt, wobei die Darstellungen recht groß ausfallen. Für eine leicht bessere Übersicht beziehungsweise Erfassbarkeit des Bauschritts hätten diese durchaus etwas kleiner dargestellt werden können.
Für größere Segmente nutzt Pantasy immer wieder Zwischenbauschritte, die an einem gelblichen Hintergrund zu erkennen sind und die Darstellung verständlicher machen. Die Anzahl der pro Schritt hinzukommenden Teile bleibt überschaubar, was für erfahrene Baumeister möglicherweise dazu führt, dass diese nicht wirklich in einen Baufluss gelangen.
Neueinsteiger oder Rückkehrer erhalten in der Anleitung einige hilfreiche Hinweise an die Hand: Neu hinzugefügte Teile sind bei diesen zur besseren Erkennbarkeit rot umrandet, farblich passende Pfeile zeigen wiederum genau an, wo diese Teile verbaut werden sollen. Zudem wird die Größe der Teile, insbesondere bei größeren Elementen oder Fliesen, in Noppen angezeigt. Dies erleichtert das Finden der passenden Teile, da diese in der Vorschau je nach Teileanzahl unterschiedlich groß dargestellt werden können. So wird einem Verbauen vorgebeugt.
Der Aufbau
Im ersten Bauabschnitt wird die Basis für das Modell gelegt, indem eine Grundfläche von 22 × 22 Noppen aus dunkelgrauen Platten errichtet wird. Diese bildet das Fundament des Retro-PCs. Darauf folgen einige Fliesen und Plates, die bereits die grundlegende Struktur des Innenlebens andeuten, welche in späteren Bauabschnitten weiter ausgearbeitet wird.
Der erste wirkliche Teil des PCs entsteht mit der Rückseite, wo mit dem Lüfterausgang begonnen wird. Eine verchromte Parabolschüssel dient dabei als stilisiertes Lüftergitter, während vier 1 × 1 Roundplates, ebenfalls verchromt und mit einem bedruckten Kreuz versehen, als Schrauben fungieren, die in der Realität den innen angebrachten Lüfter halten. Neben dem Lüfterausgang werden die Ausgänge der Steckkarten mittels Plate Modified mit Schienen sowie einem 1 × 4 Brick Modified mit Rille angedeutet, diese besitzen aber keinen Durchgang nach innen.
Darüber hinaus werden verschiedene Anschlüsse nachgebildet, wie sie in den 1990er-Jahren an einem PC zu finden waren: Die RS232-Schnittstelle samt Schraubgewinde, die Onboard-Soundkarte mit Ein- und Ausgängen im 3,5-mm-Klinkenformat und Gameport sowie PS2-Anschlüsse für Maus und Tastatur – zu dieser Zeit war von USB noch keine Rede.
„Schon mal mit ein- und wieder ausschalten probiert?“
Im zweiten Bauabschnitt werden die Seitenwände des Gehäuses gebaut, auf die später die Abdeckung aufgesetzt wird. Sobald dies abgeschlossen ist, beginnt der Baumeister mit dem Bau der Front samt erster Bedienelementen, wie dem Einschalt- und Reset-Knopf, die durch eine bedruckte 2 × 2 beziehungsweise 1 × 1 Rundfliese dargestellt werden. Außerdem werden die Power-LED und die Statusleuchte für die Festplatte mit eingebaut. Nach diesen beiden Abschnitten dürfte der Baumeister bereits etwa eine Stunde investiert haben.
Die ersten Komponenten werden eingefügt
Einen Bauabschnitt weiter wird der Bau weiterer Komponenten in Angriff genommen, wobei nicht klar zu erkennen ist, ob es sich bei dem zuerst gefertigten, 17 × 10 Noppen großen Segment um die Grafikkarte oder eine recht kleine Hauptplatine, auch „Motherboard“ genannt, handelt. Egal was es ist, es ist interessant umgesetzt: Verschieden große bedruckte schwarze Fliesen repräsentieren die Computer-Chips, während die Kondensatoren mit einem 1 × 1 Rundstein und einer bedruckten 1 × 1 Fliese nachgebildet werden. Für die Darstellung der Chip-Kontakte greifen die Designer auf Scharniere zurück, die normalerweise für Fahrzeugdächer verwendet werden, wodurch jeder Chip zwar nur fünf Kontakte besitzt, was jedoch für die angedeutete Darstellung ausreichend ist. Die CPU oder GPU selbst ist unter einer Plate verborgen, auf der sechs Scharnierfliesen angebracht sind, die den Kühlkörper darstellen sollen – Zahnstangen hätten hier möglicherweise eine noch realistischere Darstellung ermöglicht.
Zum Abschluss wird ein kleiner Einschub gebaut, in den die darauf folgende kleinere Karte eingeschoben wird. Das ganze Konstrukt wird anschließend in das Gehäuse eingesetzt.
Als Nächstes werden weitere Komponenten des Retro-PCs gebaut und in das Gehäuse eingesetzt. Dazu zählen das Netzteil sowie das Disketten- und das CD-ROM-Laufwerk. Beim Diskettenlaufwerk, bei dem eine ebenso miniaturisierte Diskette bebaut wird, kommt der einzige Aufkleber des gesamten Sets zum Einsatz, was insofern passend ist, da auch bei den originalen Disketten Etiketten verwendet wurden. Ein Mechanismus ermöglicht es zudem, die Diskette auszuwerfen.
Das CD-ROM-Laufwerk ist in der Hinsicht detailreich gestaltet, dass es das Compact-Disk-Logo sowohl auf der zu öffnenden Schublade als auch auf der aus transparenten Fliesen konstruierten CD-ROM, die in die Schublade eingelegt werden kann, trägt. Was wohl Philips und Sony davon halten? Bei dem Laufwerk ist es zudem ratsam, die einzelnen Teile nicht zu fest aufzudrücken, da die Schublade sonst etwas klemmen kann und der Auswurfmechanismus nicht verlässlich funktioniert.
Damit ist das Innenleben des Retro-PCs nach rund 90 Minuten fertiggestellt und es geht an die Gehäuseverkleidung.
Ein schönes Äußeres
Die Fertigung der Abdeckung beginnt mit der linksseitigen Verkleidung, die aus zwei Segmenten besteht. Hier werden auf weißen Platten verschieden große Fliesen angebracht, wobei Tile Modified mit Rille die Optik von Kühlrippen nachbilden. Beim Anbringen ist es wichtig, von der Innenseite aus ausreichend Gegendruck zu erzeugen, um die Teile fest andrücken zu können und somit einen festen Halt der Abdeckungen zu erreichen. Danach folgt die restliche Abdeckung, die durch modifizierte Platten mit Noppen an den Seiten die rechte Wand hält. Diese kann sich jedoch leicht lösen, womit ein gewisses Feingefühl verlangt wird.
An dieser Stelle zeigt sich die sehr hohe Qualität der Fliesen, die an ihren Oberflächen keine Schlieren oder Kratzer aufweisen. Ein kleiner Kritikpunkt betrifft die 6 × 6 großen Fliesen, deren Angusspunkt mittig positioniert ist. CaDA hat bei seiner Shell Retail Station (C66026W) (Review) gezeigt, dass dies auch ohne gelöst werden kann. Dennoch handelt es sich hierbei um einen Punkt, der eher unter „Meckern auf hohem Niveau“ fällt. Mit der fertigen Verkleidung ist der Bau des Gehäuses dann abgeschlossen.
Aus diesem Grund widmet sich der Baumeister nun dem Monitor, der einige Überraschungen bereithalten wird. Zunächst wird der Boden gebaut, der an der Vorderseite durch Verwendung bedruckter 1 × 1 Rundfliesen, 2/3 Pins und 1 × 2 Techniksteine mit Loch die Taster nachbildet. Auf der Rückseite wurde ebenso an einen Anschluss für das Monitorkabel gedacht.
Die Seitenwände werden anschließend weiter hochgezogen. Diese hätten farblich etwas einheitlicher gestaltet sein können, der „bunte“ Ansatz ist nicht unmittelbar nachvollziehbar. Auch wenn es noch nicht in den Bereich der berühmten „Einhornkotze“ fällt, wirkt die Farbwahl hier etwas willkürlich.
Mattscheibe inklusive
Die Vorderseite des Monitors samt Bildschirminhalt wird im nächsten Schritt aufgebaut. Der angezeigte Bildschirminhalt deutet darauf hin, dass der Nutzer gerade eine Runde „Minesweeper“ spielt. Besonders kreativ ist die Funktion gelöst, bei der ein Feld mit der Zahl „1“ durch eine Mechanik ein 2 × 4 Einheiten großes Feld umdreht, auf dem, wie im Spiel, anschließend die entsprechenden Zahlen erscheinen. Der Rest des Inhaltes wird durch die bereits im Vorfeld erwähnte Pappkarte Aufkleber dargestellt. Bedruckte Fliesen wären an dieser Stelle zwar optisch ansprechender gewesen, dies hätte jedoch den Preis des Sets sicherlich deutlich erhöht.
Im achten Bauschritt wird die Verkleidung des Monitors abgeschlossen, wodurch er seine typische Form der Röhrengeräte dieser Zeit erhält. Zunächst werden die Seitenteile fertiggestellt, bevor die obere Abdeckung montiert wird. Auf der Rückseite des Monitors hat Pantasy ein charmantes Detail eingearbeitet: Die damals typischen silbernen Aufkleber mit Herstellerangaben und Warnhinweisen wurden als Druck nachgebildet. Anschließend wird der Standfuß zusammengebaut und am Gehäuse befestigt, wodurch der Monitor beinahe fertiggestellt ist. Beinahe deshalb, weil der Hintergrund für den Bildschirminhalt noch aufgeklebt werden muss. Hier ist ein gewisses Feingefühl gefragt, allerdings erleichtern die Ausstanzungen für Minesweeper die exakte Platzierung erheblich. Nach diesem letzten Schritt kann der Monitor auf dem PC gestellt werden.
In den abschließenden Bauabschnitten werden die Peripheriegeräte einschließlich der dazugehörigen Kabelage gestaltet. Das analoge Monitorkabel wird aus verschiedenen Steinen gefertigt und ist dabei komplett in blau gehalten – ein nostalgischer Verweis auf die Zeit vor HDMI und der breiten Verfügbarkeit von DVI. Als Kabel fungiert hierbei ein schwarzer Schlauch. Im Gegensatz zu den Originalen müssen diese allerdings nur eingesteckt anstatt festgeschraubt werden. Dennoch ist hier Vorsicht geboten, denn ein ungenauer Sitz oder übermäßiger Druck kann dazu führen, dass das Segment sich löst und ins Innere des Monitors fällt.
Überraschende Tastatur
Direkt danach werden die Tastatur und die Maus gebaut. Die Tastatur fällt dabei besonders ins Auge, da Pantasy bei dieser vollständig auf bedruckte Elemente setzt. Die Tasten werden dabei jedoch nicht allen einzeln per Fliese nachgebildet, sondern in mehreren Segmenten – 38 an der Zahl. Obwohl die Gestaltung sehr gut ist, lassen sich aufgrund des Noppenrasters gelegentlich kleine Lücken erkennen. Nach der Fertigstellung wird die Tastatur ebenso mit einem Schlauch als Kabel versehen, an dessen Ende ein detailgetreu nachgebildet PS/2-Anschluss sitzt.
Zum Schluss wird die Maus gebaut, bei der ein spezielles Formteil zum Einsatz kommt, das in transparenter Form durchaus als Cockpitscheibe durchgehen könnte. Auch die Maus wird mit einem Schlauch als Kabel versehen und erhält einen rosa PS/2-Anschluss. Im Gegensatz zum Monitorkabel lassen sich die Anschlüsse der Tastatur und Maus deutlich einfacher einstecken.
Trotz aller Bemühungen um Realismus bleibt am Ende ein Detail bemerkenswert: Die Stromkabel wurden nicht berücksichtigt, was bei dem sonst so akribischen Ansatz von Pantasy etwas überraschend wirkt.
Qualität der Steine
Pantasy setzt auch beim vorliegenden Modell auf Steine von GoBricks, was hinsichtlich der Qualität erwartungsgemäß keinen Anlass zur Kritik bietet. Die Klemmkraft ist dabei gut austariert: Sie sorgt einerseits für eine stabile Verbindung der Bausteine, erlaubt jedoch auf anderer Seite bei Bedarf ein problemloses Lösen der Steine, wie etwa im Fall eines Fehlbaus. Farbgleichheit und Oberflächenbeschaffenheit überzeugen ebenfalls. Lediglich bei den sandgrünen Steinen lassen sich leichte Schlieren feststellen, für die aber schon genauer hingeschaut werden muss.
Die weißen Fliesen stechen dafür besonders hervor und übertreffen sogar die Qualität vergleichbarer Bauteile des Marktführers, da diese ein deutlich reineres Weiß aufweisen, das beinahe an Polarweiß heranreicht. Zudem sind sie frei von sichtbaren Kratzern oder Schlieren. Einzig die Position des Angusspunktes, der sich mittig auf den Fliesen befindet, fällt etwas ungünstig aus. Hier zeigt beispielsweise CaDA, dass dieser Aspekt besser gelöst werden kann. Trotzdem trägt die hohe Verarbeitungsqualität der weißen Fliesen erheblich zum stimmigen Gesamteindruck des Retro-PCs bei.
Einen weiteren positiven Aspekt stellen die Drucke dar, von denen das Set insgesamt 94 enthält und bei denen die Druckqualität ebenfalls keinen Anlass zur Kritik zulässt. Gleiches gilt für die beiden beiliegenden Aufkleber; bei diesen sorgt die dicke Trägerfolie zudem dafür, dass eventuelle Korrekturen bei der Platzierung problemlos möglich sind.
Fazit
Pantasy hat sich, hierzulande noch vor nicht allzu langer Zeit eher unbekannt, inzwischen einen festen Platz in der Welt der Klemmbausteine erarbeitet. Der Erfolg lässt sich dabei auf mehrere Aspekte zurückführen: Zum einen zeigt der chinesische Hersteller viel Mut und bringt Sets auf den Markt, die abseits der typischen Themenwelten wie Modulargebäude, Militär oder Technik liegen. Dadurch bedient Pantasy Segmente, die von anderen Herstellern oft unbeachtet bleiben. Auch wenn der Hersteller ebenfalls in diesen klassischen Bereichen vertreten ist, schafft er es dennoch regelmäßig, seine Modelle durch originelle und eigenständige Designs von denen der Konkurrenz abzuheben.
Ein weiterer bedeutender Faktor ist die hervorragende Teilequalität, die aus der Zusammenarbeit mit dem Klemmbaustein-Spezialisten resultiert. Die Bausteine vereinen in ebenfalls hoher Qualität Weise Klemmkraft, Farbgenauigkeit und Oberflächenbeschaffenheit. Ergänzt wird dies durch die ebenso hochwertigen Drucke, die zwar nicht von GoBricks stammen, aber ebenfalls durch ihre hohe Qualität überzeugen.
All diese Qualitäten bringt Pantasy im vorliegenden Modell zusammen. Der Bauprozess bereitet dank seiner Andersartigkeit große Freude und begeistert durch die Vielzahl an kleinen Details, die liebevoll umgesetzt wurden. Gleichzeitig wird das Set zu einem sehr attraktiven Preis angeboten, der im Vergleich zur Konkurrenz mehr als fair erscheint. Der dänische Marktführer würde für ein ähnliches Modell mit großer Wahrscheinlichkeit weit über 100 Euro verlangen und vermutlich nur Aufkleber statt Drucke liefern.
Das Modell selbst bietet mit seinen verschiedenen nachgebauten Komponenten – bestehend aus unterschiedlichen Karten, einem Netzteil, Laufwerken und den originalgetreu nachgebildeten Anschlüssen – viel Abwechslung während des Aufbaus. Dabei wurde auf viele Kleinigkeiten geachtet, die das Erscheinungsbild des Retro-PCs so überzeugend machen: Das Compact-Disc-Logo oder die Anschlüsse, die exakt an die Originale erinnern. Einzig das Stromkabel hat Pantasy vergessen. Dafür wurde die kleine „Minesweeper“-Funktion mit viel Liebe zum Detail integriert.
Trotz des kleinen Makels erfüllt das Modell alle Erwartungen und dürfte jedes Baumeisterherz höher schlagen lassen – zumindest, wenn eine Vorliebe für Retro-Technik besteht. Aus all diesen Gründen hat sich der Retro-90s-PC verdientermaßen den Tipp der Redaktion gesichert.
Anmerkung zum Review
Der Retro 90s PC wurde Just Bricks freundlicherweise von Pantasy für diesen Review kostenlos zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf den Artikel fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand ebenfalls nicht.
>> Der Retro 90s PC (85005) bei Pantasy
Pantasy 85005 – Retro 90s PC im Review – Slideshow
Pantasy 85005 - Retro 90s PC im Review
- liebevoll umgesetztes Modell mit sehr vielen Details
- abwechslungsreicher Aufbau und hoher Bauspaß
- 94 bedruckte Teile
- hohe Teilequalität
- gutes Preis-Leistungsverhältnis
- gut nachvollziehbare Bauanleitung
- Position der Gussnasen könnten etwas besser gewählt sein