Der Online-Händler Klemmbaustein-Welt trägt dem immer stärker werdenden Umweltgedanken in der Gesellschaft Rechnung und stellt die Verpackung seiner Part-Packs, Big-Packs und anderer angebotenen Steine von Kunststoffbeutel auf Papier um.
Dem vorausgegangen war die immer wieder geäußerte Kritik von Baumeistern über die stetig größer werdende Zahl von Kunststoffbeuteln in den Klemmbaustein-Sets. Diese Entwicklung wurde in der Vergangenheit auch von Just Bricks immer wieder negativ aufgeführt. Nicht selten war bei den Reviews von Sets mit mehreren tausend Steinen der Müllberg am Ende so groß, dass im Durchschnitt alle 10 Teile eine neue Tüte verwendet wurde. Dieser Umstand lässt sich bei weitem nicht alleinig auf den Abfüllvorgang bei den jeweiligen Herstellern zurückführen.
Zuviel des weniger guten
Diese Kritik haben Lars und Hans-Joachim Wichmann, Betreiber der Klemmbaustein-Welt, zum Anlass genommen, auch bei sich selbst einmal genauer hinzuschauen – das Ergebnis hat aufgeschreckt: Mindestens 30.000 dieser kleinen Plastikbeutel sollen alleine im letzten Jahr ihren Weg zu den Kunden gefunden haben. „Wir machen uns seit Monaten Gedanken darüber, wie wir dieser Plastikflut entgegentreten können und haben einige Möglichkeiten getestet. Neben kleinen Kartons und verschiedenen Beuteln hatten wir uns vor ca. 5 Wochen entschieden, unseren Kunden die jetzigen Papierbeutel anzubieten“, erklärten beide gegenüber Just Bricks.
Um herauszufinden, wie die neue Verpackung bei den Kunden ankommt, setzte der Online-Händler auf eine Kombination beider Ausführungen: Jeder Kunde der Steine orderte, bekam diese in einer Mischung aus den bekannten Plastik- und den neuen Papierbeuteln geliefert. Gleichzeitig wurden rund 200 Käufer um eine Rückmeldung gebeten, wie groß die Akzeptanz gegenüber der neuen Verpackungsart sei. Am Ende beteiligten sich 64 Kunden an der Umfrage, von denen lediglich ein einziger angab, die Plastikbeutel vermissen zu würden. Das Ergebnis hat beide überrascht, aber ebenso in ihrem Weg bestätigt.
Nicht von heute auf morgen
Die komplette Umstellung wird dabei jedoch noch einige Zeit in Anspruch nehmen, aktuell kann noch nicht zu 100 Prozent auf die neue Verpackung umgeschwenkt werden. So muss für manche Tüten, wie zum Beispiel ganz kleine Beutel, noch ein adäquater Ersatz gefunden werden, darüber hinaus sind noch rund 60 Prozent des Lagerbestandes an einzelnen Steinen in den jeweiligen Plastiktüten vorgepackt. Diese werden erst einmal ausgeliefert, da der Arbeitsaufwand eines Umfüllens laut eigener Aussage zu groß wäre. Somit soll der Umstieg auf die neue Verpackung mit und mit geschehen.
Umweltfreundlichkeit zum gleichen Preis
Das neue Verpackungsmaterial besteht dabei aus eng geripptem Kraftpapier mit einer Stärke von 80g/m² und soll dank des speziellen Bodens über eine gute Standfestigkeit verfügen. Das Sichtfenster besteht aus PET-Folie, welche wiederum eine gute Sicht auf den Inhalt gewährleistet. Der Beutel ist zudem voll recyclingfähig, PEFC™ beziehungsweise FSC® zertifiziert, womit die Rohstoffe aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen und deren Ressourcen verantwortungsvoll genutzt werden.
Für den Kunden soll der Wechsel keine negativen Folgen haben. Zwar ist die Einführung der neuen Tüten mit höheren Kosten verbunden, diese sollen aber nicht an die Käuferschaft weitergegeben werden: „Das nehmen wir auf unsere Kappe“, so beide einstimmig. Änderungen wird es jedoch bei wenigen Steinearten in Bezug auf die Mengeneinteilung geben, womit sich die eine oder andere Verpackungseinheit vergrößern könnte. So sollen in Zukunft unter anderem die 1 × 6 Noppen großen Basisteine nicht mehr im 10er-Pack, sondern zu Einheiten mit jeweils 30 Stück angeboten werden. Die Erfahrung soll gezeigt haben, dass die meisten Kunden meist sowieso größere Mengen dieser Steine ordern und somit auch wieder Papierbeutel gespart werden können.
1 Kommentare
Erik
Optisch finde ich die neue Verpackung super, gerade für teurere Big-Packs, wo die Verpackung ja auch Wertigkeit vermitteln soll.
Aber beim Recycling bin ich kritisch. Die wird in der falschen Tonne landen (Altpapier), oder als Verbundverpackung werfen sie doch viele in den Restmüll. Ich frage mich auch, ob bei solchen Tüten wirklich Papier und Plastik wieder getrennt werden, wo beides in der Müllverbrennung nebenan sowieso zugefeuert wird. Ungeöffnete Part-Packs liegen in meiner MOC-Werkstatt alle in einer großen Kiste, da ist die neue teilweise blickdichte “Edelverpackung” auch nicht so praktisch und vermutlich sperriger …
Aber vielleich stellt man sich die Beutel auch einfach hübhsc ins Regal, wie Tee oder Gewürze in der Küche. Und wenn man im Sichtfenster nix mehr sieht, ist es Zeit nachzubestellen …