Mit den Hubschraubern der UH-1 Serie hat Bell eine Ikone der militärischen und zivilen Luftfahrt geschaffen. Cobi schafft es, den Charakter des Originals mit kleinen Abstrichen auf ein stimmiges Klemmbaustein-Modell zu übertragen.
Beim Begriff Huey handelt es sich um eine weit verbreitete Bezeichnung für Hubschrauber aus der Hubschrauberfamilie UH-1 des Herstellers Bell Helicopter. Bei dem Bell UH-1 handelt es sich um einen leichten Mehrzweckhubschrauber, der in seiner Dienstzeit für verschiedenste Aufgaben modifiziert wurde. Im Vietnamkrieg kam dieser Hubschrauber erstmals zum Einsatz, was auch bis heute, neben dem als „Teppichklopfer“ bekannten Klangbild, das Bild über diesen Hubschrauber prägt.
Die Entwicklung des Hubschraubers wurde 1954 von der US-Army ausgeschrieben und resultierte in der Auslieferung der ersten Serienmaschine, damals noch unter der Bezeichnung Bell HU-1A, am 30. Juni 1959. Die Umbenennung in UH-1 erfolgte, im Zuge der Vereinheitlichung der Systeme von US Airforce, US Army und Navy, erst im Jahr 1962.
Bei dem hier dargestellten Hubschraubermodell handelt es sich um die 1,05 m verlängerte Version des Originals. Anhand der Beschreibung auf der Verpackung und der Anleitung ist erkennbar, dass das dargestellte Modell ein Lycoming T53-L-11 Triebwerk besitzt. Folglich handelt es sich bei dem Modell um den Bell UH-1D der US-Army, genauer gesagt der Air Cavalry.
Dieser ist übrigens nicht mit dem Bell UH-1D der Bundeswehr zu verwechseln, der von Dornier in Lizenz gebaut wurde. Das von den deutschen Streitkräften verwendete Modell der Bell UH-1D entspricht der technischen Spezifikation des Bell UH-1H und setzt statt dem Lycoming T53-L-11 das um 300 PS leistungsstärkere Lycoming T53-L-13B Triebwerk ein. Die Verwirrung bei den Bezeichnungen bei den Modellen der Bundeswehr rührt daher, dass während der Produktion auf den neuen Triebwerkstyp umgeschwenkt wurde und bereits ausgelieferte Maschinen entsprechend umgerüstet wurden. Da der Lizenzvertrag jedoch explizit den Bell UH-1D benannte, blieb es bei der alten Modellbezeichung.
Das Modell
Der Huey ist in der „Vietnam War 1955/75“-Serie erschienen und zu einem Preis von knapp 30 Euro erhältlich. Das Set besteht aus 405 Teilen und 2 Minifiguren: Dem Piloten und einem Soldaten, der sowohl einen Infanteristen wie auch den Bordschützen darstellen kann.
Die Teile sind auf übersichtliche 2 Bauabschnitte aufgeteilt, die jeweils aus 9 Tüten bestehen. Zusammen mit den beiden Bauabschnittstüten sind das somit insgesamt 20 Tüten, die für dieses Set verbraucht wurden, was einer Teilezahl von gut 20 Teilen pro Tüte entspricht. Fairerweise muss dazu gesagt werden, dass sich 3 Tüten mit jeweils nur 2 Bauteilen dadurch ergeben, weil das Set komplett auf Sticker verzichtet und stattdessen ausschließlich bedruckte Teile zum Einsatz kommen, wenn zusätzliche Details auf den Steinen benötigt werden. Um dies kenntlich zu machen, prangt der Aufdruck „Pad Printed – No Stickers“ auf der Seite der Verpackung. In diesem Fall werden Steine, die nebeneinander aufgeklemmt werden müssen, damit ihre Drucke bündig sind, in eine kleine Tüte gepackt. Werden diese Tüten herausgerechnet, bleiben nur noch 17 Tüten, was aber, im Verhältnis zur Teilezahl, immer noch zu viele sind.
Der Maßstab des Modells ist vom Hersteller mit 1:35 angegeben, was dem Minifigurenmaßstab entspricht.
Nur wenige Formteile
Cobi ist dafür bekannt, in seinen Modellen viele große Formteile einzusetzen, welche schwer für andere Sets zu verwenden sind. Daher wird es einige Baumeister sicher freuen, dass sich die Designer im vorliegenden Fall stark mit solchen speziell hergestellten Teilen zurückgehalten haben. Lediglich die Frontscheibe, die Rotorblätter und die Aufhängungen der Kufen sind als Spezialteile identifizierbar.
Auch die beliebten 180°-Baurichtungsumkehr-Steine kommen im größeren Umfang in dem Set vor. So finden sich Platten in den Formaten 1×1, 1×2, 1×4 und 2×2 mit Noppen auf der Ober- und Unterseite in dem Set. Sehr spannend sind auch die als „Bügelperlen“ bezeichneten Steine, welche an ein paar Stellen in dem Set eingesetzt werden. Mit diesen Steinen kann eine Noppenaufnahme zu einer Noppe umfunktioniert werden, um beispielsweise die Rückseiten zweier Plates miteinander zu verbinden. Die „Bügelperlen“ würden auch so manchem Set anderer Hersteller zu höherer Stabilität verhelfen.
Die Bauanleitung
Die Anleitung ist im DIN-A4-Querformat gedruckt, was in diesem Fall aber zu wenig Platzproblemen auf dem Bautisch führt, da das Modell mit seiner, ohne Hauptrotor, 8 cm Breite verhältnismäßig wenig Platz für sich beansprucht. Auf 35 Seiten wird das Modell in 119 Bauschritten zusammengeklemmt, was einem Schnitt von 3,4 Steinen pro Bauschritt und somit in etwa dem gleichen Verhältnis des dänischen Marktführers entspricht. Cobi setzt, wie gewohnt, auf die Ausgrauung bereits abgeschlossener Bauschritte, sodass nur die Teile farbig erscheinen, die in dem jeweiligen Bauschritt eingebaut werden. Dies kann bei Personen, die diese Art der Anleitungen nicht kennen, für anfängliche Verwirrungen sorgen, insbesondere, wenn hellgraue oder weiße Steine im Set vorkommen. Da dieses Modell jedoch fast ausschließlich auf olivfarbene und schwarze Steine setzt, ist die Farbgebung der Anleitung jedoch weniger problematisch.
Auf der ersten Seite der Bauanleitung ist eine kleine Übersicht zu finden, in der Steine, welche leicht miteinander verwechselt werden können, gegenübergestellt und einem Buchstaben in der Bauanleitung zugeordnet werden. Diese sind bei der jeweiligen Übersicht, welche Steine für einen Bauschritt benötigt werden, wiederzufinden. Eine Nichtbeachtung dieser Buchstabenzuordnungen hatten für den Autor dieses Reviews zur Folge, dass einige Baufehler erst nach dem 1. Bauabschnitt aufgefallen sind und korrigiert werden mussten. Diese sind auch auf einigen Bildern dieses Reviews wiederzufinden.
Allgemein muss der Baumeister beim Heraussuchen der Bausteine aufmerksam sein, da Cobi – im Gegensatz zu Lego – auch größere Bauteile mit ungeraden Noppenzahlen einsetzt. So finden sich in diesem Set Platten mit den Abmessungen 1×5, 2×5 und 2×7.
Das Modell ist für ein Mindestalter von 7 Jahren vorgesehen. Ein wenig Unterstützung durch Eltern oder ältere Geschwister sollte bei der Altersklasse jedoch an einzelnen Stellen der Bauanleitung gegeben sein, da die Unterscheidung ähnlicher Bauteile und der Einbau der Schiebetüren jüngere Baumeister eventuell überfordern könnte.
Zumeist werden bei Cobi bestimmte Segmente wie der Heckausleger oder das Dach des Modells einzeln gebaut und erst später am Modell befestigt. Sehr interessant ist auch die Übersicht der im Modell verwendeten Bauteile, die Cobi bei seinen jüngeren Modellen in die Anleitung druckt. Dies soll die Verwertung der Bauteile für eigene Kreationen (MOCs) oder ein späteres Rebricken erleichtern.
Der Aufbau
Zunächst wird der Rumpf gebaut. Dieser weist Anfangs wenig große Überraschungen auf. Jedoch muss der Baumeister von Beginn an beim Heraussuchen der Teile aufgepassen, dass einige Teile, aufgrund ihrer Ähnlichkeit zu anderen Steinen nicht verwechselt werden. Im Vergleich zur Verpackung fällt schnell auf, dass der Innenraum des Huey doch breiter ist als erwartet. Entsteht bei dem Bild auf der Verpackung noch der Eindruck, dass es lediglich einen Sitz im Cockpitbereich gibt, so kann schnell festgestellt werden, dass im Cockpit doch zwei Minifiguren Platz finden.
Interessant gestaltet sich die Konstruktion der Hubschraubernase. Obwohl viele Teile in Transblue in diesem Bereich verbaut sind, kann dennoch nicht durch die Nase in den Innenraum geblickt werden. Grund hierfür ist unter anderem eine olivfarbene Grundplatte, die mit einer 90° Baurichtungsumkehr an der Kabine befestigt wird.
Genauso verhält es sich im späteren Bauverlauf mit den oberen Cockpitfenstern, welche zwar nicht in Baurichtungsumkehr, aber trotzdem auf der undurchsichtigen Grundplatte des Kabinendaches aufgeklemmt werden. Hier stellt sich manchem Baumeister eventuell die Frage, ob der großzügigere Einsatz von durchsichtigen Bauteilen, ähnlich wie bei den Cockpittüren, eventuell in Verbindung mit dem einen oder anderen Print, eine Verbesserung der Optik erreicht hätte.
Die kleine Schwenktür zwischen Cockpit und Schiebetür ist beim vorliegenden Modell leider nicht zu öffnen, trotzdem ist an dieser Stelle ein durchsichtiges Fenster eingesetzt. Hierzu wird ein Panel in Transblue verwendet, bei dem die Außenhaut des Hubschraubers lediglich aufgedruckt ist. Eine interessante Lösung, die sich vielleicht auch bei anderen Modellen gut einsetzen ließe. Andere Hersteller verwenden in diesem Fall häufig zweiteilige Fensterpaneele.
Leichte Einschränkungen bei der Bespielbarkeit der Kabine
In der Kabine des Hueys sind leider keine Möglichkeiten gegeben, Cobi-Minifiguren einzusetzen. Dies ist eine spezifische Problematik bei Minifiguren des polnischen Herstellers, da diese im Sitzen nicht auf Noppen aufgeklemmt werden können. Lediglich die beiden Sitze im Cockpit weisen eine entsprechende Möglichkeit auf. Auch werden im Innenraum des Modells nicht die 13 Soldaten untergebracht werden können, für die das Modell ausgelegt ist. Ein vernünftiger Spielbetrieb ist jedoch trotzdem möglich, sofern es nicht stört, dass die Figuren umherfliegen.
Die Schiebetüren gleiten an der Oberseite in der Noppenaufnahme der darüber liegenden Platte entlang, während sie an der Unterseite zwischen den Noppen einer Platte gleiten. Durch diese Bauweise verkleinert sich der Zugang zu der Kabine des Hubschraubers jedoch von etwaigen fünf auf drei Noppen. Es ist jedoch möglich, beide Türen zu schließen, wenn die Gatling-Gun ganz in die Kabine des Hubschraubers geschoben wird
Darüber hinaus stechen die Schiebetüren ein wenig aus der Optik des Gesamtmodells heraus. Zum einen sind sie, bauartbedingt, im geschlossenen Zustand nicht bündig mit dem Rumpf des Hubschraubers, zum anderen werden die Fenster auf diesen nur durch Drucke auf olivgrünen Fliesen nachgebildet. Dies steht in Kontrast zu allen anderen Fenstern des Modells, welche Steine in Transblue und Transgreen einsetzen – auch wenn diese in der Bauweise teilweise nicht durchsichtig sind. Hier hätte der Desginer andere Möglichkeiten nutzen können, die dieses Modell sogar selber verwendet, wie beispielsweise bedruckte Transblue Bauteile einzusetzen.
Der Heckausleger wird alle Freunde der 180°-Baurichtungsumkehr begeistern, welche in diesem Bereich massiv eingesetzt wird. Slopes mit verschiedenen Steigungen sorgen für eine durchgehende Linienführung, die lediglich an der Unterseite des Heckrotor-Stabilisators ein wenig unterbrochen wird.
Überrascht wird der Baumeister ebenso bei den Cockpittüren, da diese nicht aus Formteilen bestehen. So wird das Fenster aus Platten und Fliesen in Transblue gebaut.
Das Dach des Modells hält, mit Ausnahme der oben beschriebenen oberen Cockpitfenster, kaum Überraschungen parat. Jedoch weist es ausreichend Details wie den Cable-Cutter oder durch Drucke angedeutete Belüftungsöffnungen auf. Eine interessante Idee ist am Turbinenauslass zu finden, welcher durch eine Felge modelliert wird.
Die Befestigung der Landekufen weicht vom Original ab
Die auffälligste Abweichung vom Original ist bei den Halterohren der Landekufen festzustellen, von denen beim Modell vier zum Einsatz kommen und die jeweils eine Kufe halten. Beim Original sind jedoch nur jeweils zwei Halterohre pro Kufe zu finden. Der Grund für diese Abweichung ist vermutlich in der Stabilität der Kufen begründet – diese wäre bei einer originalgetreuen Ausführung der Halterohre vermutlich zu gering gewesen, um das Gewicht des fertigen Modells aufzunehmen. Solch eine Sorgfalt hätte Cobi auch beim Fahrgestell der Ju 52/3m (5711) (Review) walten lassen sollen.
Die Montage der beiden Rotoren bildet letztendlich den Abschluss des Bauvorhabens. Das fertige Modell ist sehr stabil und kann bedenkenlos hochgehoben und bespielt werden.
Qualität der Steine
Die Steine in diesem Set sind, wie bei Cobi üblich, von durchweg hoher Qualität. Kratzer auf Oberflächen sind nur selten zu finden, lediglich bei Platten mit einer Breite von einer Noppe sind teilweise Dellen zwischen den Noppen vorhanden. Dies ist zwar bereits bei anderen Modellen aufgefallen, am fertigen Modell ist von diesem Umstand jedoch nichts mehr zu sehen. Transparente Steine scheinen beim Durchblicken leicht milchig, was jedoch nicht durch Kratzer hervorgerufen wird, sondern durch die raue Oberfläche im Inneren der Steine, welche vermutlich von der Beschaffenheit der Gussform herrührt.
Bekanntermaßen verwendet Cobi eigene Farben, die nicht mit denen des Marktführers oder einigen anderen chinesischen Herstellern kompatibel sind. Die Farbgleichheit zwischen den Steinen des Sets ist jedoch überwiegend gegeben – nur weichen das gedruckte Oliv von dem Oliv des ABS-Kunststoffs minimal voneinander ab. Das Problem mit den seitlich liegenden Angusspunkten ist jedoch auch bei diesem Modell sichtbar und lässt sich leider auch nicht überall im Set verstecken.
Die Prints sind grundsätzlich von guter Qualität. Lediglich bei starker Vergrößerung der Schwenktüren der Kabine fällt auf, dass die Kanten teilweise nicht ganz so scharf gedruckt sind. Dieser Umstand ist aber mit bloßem Auge kaum zu sehen. Genauso wenig sind zwei sehr kleine Verschmutzungen an den gedruckten Fensterfliesen mit bloßem Auge zu sehen und fielen erst bei starker Vergrößerung der Testbilder auf – dürften aber selbst mit diesem Wissen kaum auf dem Modell wiedergefunden werden.
Im Hinblick auf die Klemmkraft der Steine ist festzustellen, dass diese, im Gegensatz zu vielen anderen Cobi Sets, meist deutlich leichter ineinander gleiten, als es von anderen Sets bekannt ist. Trotzdem steht die Klemmkraft auch in diesem Fall dem Vorbild aus Dänemark in nichts nach, an einigen wenigen Stellen ist diese sogar bedeutend höher. Dies ist insbesondere beim Zusammenklemmen von transparenten Bauteilen sowie an einer Stelle des Kabinendaches festzustellen.
Die Spaltmaße des Modells sind im Wesentlichen recht gleichmäßig, lediglich beim Heckausleger wirken diese etwas unruhig. Ob dies der Teilequalität oder der Bautechnik zuzuschreiben ist, war im Test beim fertigen Modell jedoch nicht genau erkennbar, da sich diese zwischen Kabine und Heckausleger deutlich voneinander unterscheiden.
Fazit
Beim Air Cavalry – Huey handelt es sich um eine sehr schöne Umsetzung des Originals, die zwar an einigen Stellen kleinere Schwächen aufweist, jedoch ein, im Großen und Ganzen, sehr abwechslungsreiches Bauerlebnis bietet.
Viele Baumeister, die bereits Modelle des Herstellers gebaut haben, werden zunächst positiv vermerken, dass dieses Modell einen Innenraum aufweist. Da stören eventuelle Probleme beim Aufnoppen der Minifiguren und der kleinere Innenraum vermutlich weniger, da dieses Set wohl eher von einer erwachsenen Klientel gekauft wird, die das Modell in die Vitrine stellen wird. Da wirkt die Zugänglichkeit des Innenraumes mit nur drei Noppen Breite vermutlich störender. Es sollte sich auch niemand davon irritieren lassen, dass die Minifiguren nicht aufrecht im Innenraum des Huey stehen können. Dies ist beim Original ebenso wenig möglich – lediglich die eingeschränkte Bewegungsfähigkeit der Figuren lässt diese, in diesem Zusammenhang, in einigen Situationen recht ungelenk erscheinen.
Auch wird es so manchen Klemmbausteinfreund freuen, dass in diesem Modell weitestgehend auf modellspezifische Formteile verzichtet wird. Diese werden, gerade bei den Cockpittüren durch ungewohnt scheinende Konstruktionen aus Platten und Fliesen ersetzt. Das mag manchem Baumeister nicht gefallen, jedoch heben diese für andere die Natur der Klemmbausteine besser hervor.
Dass einige Fenster so aus transparenten Teilen aufgebaut sind, dass nicht durch diese hindurchgeschaut werden kann, wird für viele Baumeister verschmerzbar sein. Ein anderer Aufbau hätte, wenn er denn überhaupt möglich wäre, wesentlich mehr Drucke notwendig gemacht, die den Preis für das Modell eventuell erhöht hätten. Zudem fällt dieser Umstand bei einem in der Vitrine stehenden Hubschrauber weniger ins Gewicht. Viele Cobi-Fans stören sich auch nicht an bedruckten Fliesen als Fensterelemente, wie sie in den Schiebetüren eingesetzt werden – jedoch bringt es die klare Fensterlinie doch deutlich durcheinander, weil transparente Elemente und bedruckte Fensterfliesen direkt nebeneinander liegen. Es stellt sich die Frage, ob hier ein umfangreicherer Einsatz von teilweise bedrucken Teilen in Transblue nicht die bessere Lösung gewesen wäre. Alternativ hätte auch zu einer Fensterbauweise wie bei der Nase und den Dachfenstern gegriffen werden können, welche das Aussehen der Schiebetüren vermutlich auch harmonischer im Modell untergebracht hätte.
Über Abweichung bei den Halterohren für die Landekufen muss vermutlich hinweggesehen werden, sofern der Baumeister nicht mit Stabilitätsproblemen wie bei der JU 52/3M konfrontiert werden will.
Die Anleitung ist gut aufgebaut und leicht verständlich, jedoch verlangt diese an einigen Stellen eine gewisse Aufmerksamkeit des Baumeisters, damit Baufehler vermieden werden. Die Steinequalität und die Qualität der Drucke sind wie bereits von Cobi gewohnt über alle Zweifel erhaben. Insbesondere die Klemmkraft, Farbtreue und die Qualität der Drucke überzeugen und bieten nur äußerst wenige Angriffspunkte für Kritik. Abgerundet wird das Gesamtbild durch den Verzicht auf Aufkleber – sorgen die Drucke doch für ein langfristig hochwertiges Aussehen.
Insgesamt bietet der Air Cavalry – Huey einen sehr kurzweiligen und abwechslungsreichen Bauspaß, an dessen Ende ein gut umgesetztes Modell des Bell UH-1D steht. Minimale Einschränkungen in der Bespielbarkeit mögen das Bild eventuell ein wenig trüben, jedoch werden Freunde der Klemmbausteinoptik und dieses Hubschraubertyps zumeist voll auf ihre Kosten kommen. Der Preis ist mit 29,99 Euro (UVP) im Verhältnis zur Teileanzahl und -größe und unter Berücksichtigung des Verzichts auf Aufkleber für ein Modell dieses Herstellers als durchaus angemessen anzusehen.
Cobi 2232 – Air Cavalry – Huey im Review – Slideshow
Cobi 2232 - Air Cavalry - Huey im Review
- nur geringe Anzahl an modellspezifischen Formteilen
- gute Darstellung des Originals
- keine Aufkleber, nur Prints
- gute Anleitung
- gute Steinequalität
- Minifiguren können nur im Cockpit sitzend fixiert werden
- Öffnungsweite der Schiebetüren ist sehr klein
- hoher Verbrauch an Kunststofftüten bei der Verpackung