Das Stunt Drift Off-Road Car von QiHui fällt vor allem durch seine interessant konstruierten Reifen auf, mit denen das Vehikel auch seitwärts fahren kann. Das Set bietet neben dem guten Bauspaß vor allem ein fernsteuerbares Modell, welches einen kurzweiligen Spielspaß bietet. Auch für eigene Konstruktionen könnte das Set eine gute Basis darstellen – wenn es an manchen Stellen nicht doch zu stark limitiert wäre.
Das Modell
Das Modell mit dem etwas sperrigen Namen Stunt Drift Off-Road Car kostet hierzulande bei den bekannten Händlern rund 100 Euro. Dafür erhält der Käufer 1.030 Teile sowie eine Fernbedienung, die im 2,4-GHz-Band funkt, 4 Motoren, ein Beleuchtungssystem sowie eine Akku-Box mit Empfänger und Sound-Modul. Das Besondere an dem RC-Modell: Es kann seitwärts fahren ohne die Räder verstellen zu müssen und auch nicht zu können. Wie das möglich ist, wird an anderer Stelle genauer erklärt.
Die einzelnen Komponenten des Sets sind in zwei Kartons verpackt, welche insgesamt 5 Tüten führen. Das macht nach Adam Ries(e) im Durchschnitt 206 Teile pro Kunststoffverpackung – ein nicht allzu schlechter Schnitt. Die Tüten sind jedoch nicht nach Bauabschnitten aufgeteilt, womit rund eine halbe Stunde zum Sortieren veranschlagt werden sollte.
Zum Set gehört ebenso ein Sticker-Bogen mit 24 Aufklebern, welcher zusammen mit der Anleitung und einem dicken Stück Pappe sicher verpackt und somit vor Verknicken geschützt ist.
Vor Baubeginn ist es zudem ratsam, die Akku-Box 2 bis 3 Stunden aufzuladen, um die Verkabelung noch während des Bauvorgangs direkt auf ihre Richtigkeit überprüfen zu können.
Die Anleitung
Die Anleitung für das RC-Auto ist knapp im DIN-A4-Format gehalten, im Querformat bedruckt und umfasst dabei 60 Seiten mit 172 Bauschritten. Diese ist verständlich aufgebaut, auch wenn manche Darstellungen etwas größer hätten ausfallen können. Da zudem für das Gerüst des Modells hauptsächlich schwarze Liftarme verwendet werden, hätte eine Umrandung der neuen Teile die Positionierung an manchen Stellen etwas vereinfacht – denn im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern von alternativen Klemmbausteinsets setzt QiHui auf eine Vollfarbendarstellung und nicht auf das Prinzip der Reduktion, bei dem nur neu hinzuzufügende Teile in ihrer gänzlichen Farbe angezeigt werden.
Andererseits gibt der Hersteller an vielen Punkten gute Hilfestellungen, damit sich auch noch unerfahrene Baumeister schnell zurechtfinden. So wird die Größe der Liftarme und Achsen mehrfach angegeben: Zum einen im Vorschaufenster der für den jeweiligen Bauschritt benötigten Teile, sowie im Bauschritt selbst. Darüber hinaus wird die genaue Position, an die einzelne Segmente angefügt werden sollen, durch rote Pfeile angezeigt.
Dennoch besitzt die Anleitung auch Schwachstellen, wenn auch nur wenige. So wird erst im Nachhinein mitgeteilt, wenn Segmente mehrfach gebaut werden sollen – direkt zu Anfang wäre dies sicherlich die bessere Wahl gewesen, um Baumeistern auch die Möglichkeit zur parallelen Fertigung zu geben. Aber auch kleinere Druckfehler haben sich eingeschlichen: So hat es den Anschein, dass die Bauschritte 11 und 26 beim Erstellen der Anleitung zunächst an die falsche Stelle gesetzt und später in die richtige Reihenfolge gebracht wurden, ohne aber die Bauschrittnummern zu korrigieren. So folgt in der vorliegenden Anleitung auf die angezeigte 10 die Nummer 26 und auf die 25 die 11. Dieser Fehler scheint jedoch jemanden aufgefallen zu sein, da die gedruckten Nummern mit den richtigen Nummern überklebt wurden.
Der Aufbau
Das Modell des Stunt Drift Off-Road Car besticht nicht unbedingt durch eine hohe Komplexität, dennoch sollte der Aufbau an manchen Stellen nicht unterschätzt werden – das Set erfordert ein gutes Maß an Konzentration, sonst kann der Baumeister schnell durcheinander kommen. Das wird direkt zu Anfang deutlich, wenn die vier „Arme“ für die Antriebsstränge gebaut werden, von denen jeder seinen eigenen Motor besitzt – eine Lenkung im gewöhnlichen Sinne ist somit nicht vorhanden. Hier muss vor allem mit L1, L2, R1 und R2 auf die Bezeichnung geachtet werden, damit beim späteren Zusammensetzen auch die Anordnung stimmt. Die genannten Segmente nehmen zwar lediglich die ersten 10 Seiten der Bauanleitung ein, mit über einer Stunde aber einen großen Teil der Bauzeit.
Farblich passende Pins
Jeweils zwei der Antriebsstränge werden anschließend zu einem Segment zusammengeführt und jeweils vorne und hinten angebracht. Auffällig ist bereits hier, dass QiHui bei dem Modell lediglich schwarze, graue und blaue Pins nutzt – auch wenn erstere in Sachen Position nicht immer so einfach auszumachen sind. Ist das Grundgerüst, auf das im Anschluss die gesamte Verkleidung sowie das Führerhaus aufgeklemmt wird, fertiggestellt, werden die Kabel der Motoren und der Beleuchtung über ihre Micro-USB-Stecker mit der Stromquelle verbunden – hierbei muss ganz genau in die Anleitung geschaut werden: ist ein Kabel falsch angeschlossen, fährt das Modell später nicht in der gewünschten Art und Weise. Darüber hinaus sollte darauf geachtet werden, dass die Stränge gut verstaut sind, herunterhängend könnten sich diese während der Fahrt an Hindernissen verhaken.
Liegt dieser Teil erst einmal hinter dem Baumeister, beginnt der entspanntere Teil des Abends – auch wenn weiterhin aufmerksam in die Anleitung geschaut werden sollte. Zuerst wird ein Rahmen um das Konstrukt gebaut, welcher die Karosserie tragen wird. Diese Fertigung beginnt mit den hinteren Kotflügeln, welche am Ende zur hinteren Ablagefläche zusammengefügt werden. Hier müssen auch die ersten der 24 Aufkleber aufgetragen werden. Gleichzeitig wird die Beleuchtung an der Heckklappe eingesteckt. So wird anschließend Seitenteil um Seitenteil zusammengesetzt, was im Grunde sehr einfach von der Hand gehen und keine größeren Probleme bereiten sollte. An diesen Stellen hält das Modell keine wirklich außergewöhnlichen Bautechniken bereit, die Anbringung des Rahmens nimmt rund 36 Bauschritte in Anspruch, der Bau der Karosserie derer 70. Zudem bekommt der Baumeister mit fortschreitendem Bauen einen Eindruck davon, wie groß das Modell am Ende werden wird.
Reifen einmal ganz anders
Konzentration ist dann noch einmal bei den Rädern gefragt. Damit das Modell auch ohne Lenkung in verschiedene Richtung und sogar seitwärts fahren kann, hat QiHui für das Vehikel ganz besondere Reifen entwickelt. Deren Profil setzt sich aus jeweils 18 als Kegelstumpf geformten, leicht zusammenlaufenden Gummirollen zusammen, welche an ihrer größeren Seite zusammengefügt und mittels einer Achse diagonal auf die Felgen angebracht werden. Der Clou ist vor allem, dass diese nicht starr auf der Felge liegen, sondern sich ebenso drehen können. Beim Zusammensetzen ist es wichtig darauf zu achten, dass das Set zwei unterschiedliche Felgen beinhaltet, bei denen die Rollen unterschiedlich ausgerichtet sind. Diese werden dann auch unterschiedlich am Auto angebracht: Die eine Felgenart vorne links und hinten rechts, die andere vorne rechts und hinten links.
Wenn sich jetzt beim Fahren alle Felgen in eine Richtung bewegen, fährt das Auto ganz normal vorwärts oder rückwärts. Drehen sich das vordere links und das hintere rechte Rad nach vorne und die anderen in die entgegengesetzte Richtung, fährt das Auto seitwärts nach links, wenn die Räder sich anderes herum drehen nach rechts. Läuft die eine Seite nach vorne und die andere Seite nach hinten, dreht sich das Modell wie ein Kettenfahrzeug auf der Stelle. Geschieht dies nur bei den vorderen Rädern, ändert auch nur die Front ihre Richtung.
Sind die Räder auf ihre Achsen gesetzt, neigt sich der Bauspaß nach rund 5 Stunden seinem Ende entgegen und ein Vehikel mit einer Länge von 36,5 cm, einer Breite von 23,5 cm und einer Höhe von 21,5 cm steht vor dem dann hoffentlich zufriedenen Baumeister.
Qualität der Steine
An der Qualität der verbauten Teile gibt es beim vorliegenden Set von QiHui nichts auszusetzen. Sowohl Pins und Achsen wie auch deren Verbindungsstücke sorgen für eine gute Stabilität, Nichts rutscht aus den Halterungen heraus oder wackelt. Auf der anderen Seite lassen sich zusammengesetzte Teile aber auch wieder gut lösen. Hier hat der Hersteller einen guten Mittelweg gefunden.
Die Farbgleichheit innerhalb der Teile ist auch sehr gut, gegenüber den Steinen von Lego fällt das verwendete Gelb in seiner Farbe einen Ticken dunkler aus – was aber nur bei direktem Licht zu erkennen ist.
Die Qualität der Sticker ist ebenfalls gut. Auch wenn normalerweise Aufkleber immer ein Grund zur Kritik sind, dürften 24 meist größere Teile bedruckt den Preis doch arg strapazieren. Zudem kann der Baumeister selbst entscheiden, ob der die Teile beklebt oder, auch im Hinblick auf eine spätere Verwendung in eigenen Modellen, diese lieber neutral lassen will. Lediglich beim Aufbringen von ineinander übergehenden Aufkleber auf mehreren Teilen ist dann doch etwas Fingerspitzengefühl angebracht.
Fernsteuerung
Wie bereits beschrieben, nutzt QiHui für die Steuerung des Stunt Drift Off-Road Car ein Funk-System, welches im 2,4-GHz-Band sendet. Gegenüber dem früher vom dänischen Marktführer oftmals verwendeten Infrarot-System liegt der Vorteil vor allem in der Reichweite – zumindest wenn die Sender-Empfänger-Konstruktion entsprechend abgestimmt ist. QiHui gibt die Entfernung zwar mit optimistischen 20 m an, bei den Testfahrten war aber meist bei 10 m Schluss.
Mit einer Größe von 11,5 × 6,5 cm liegt die Fernsteuerung Kindern gut in der Hand, bei Erwachsenen kann es dagegen, je nach Größe der Hände, schon einmal knapp werden. Die Sendeeinheit wirkt in Sachen Ergonomie wie ein beim Waschen eingelaufenes Gamepad, ist aber stabil genug, auch mal einen Aufschlag auf dem Boden mit ein paar Kratzern aber ansonsten unbeschadet zu überstehen. Der linke der beiden Sticks lässt sich in alle Richtungen bewegen, der rechte dagegen nur nach vorne und hinten. Darüber hinaus handelt es sich bei der vorliegenden Variante um eine digitale Steuerung, es gibt also nur „an“ oder „aus“, eine genaue Dosierung des Tempos ist nicht möglich. Unter der Nutzung des linken Sticks kann das Vehikel normal vorwärts, rückwärts, seitlich und auch diagonal fahren, mit dem rechten Steuerung sich, im und gegen den Uhrzeigersinn, um seine eigene Achse drehen.
Neben den Steuerknüppeln besitzt die Fernsteuerung noch Knöpfe, um den Motorenklang zu deaktivieren (was ein wenig Energie und vielleicht auch Nerven spart), die Hupe zu betätigen und sich nur über die Vorderräder zu drehen. Alles zusammen ist jedoch nicht möglich, so kann entweder nur geradeaus gefahren oder sich gedreht werden – beides zusammen, um zum Beispiel eine länger gezogene Kurve zu fahren, unterstützt das System nicht.
Schwacher Akku
Bei der „Core Box“, welche die Empfangseinheit, ein Sound-Modul mit Lautsprecher und vor allem den Akku beinhaltet, wäre QiHui aber besser anders vorgegangen. Der Energiespeicher verfügt gerade einmal über eine Kapazität von 400 mAh, da bekommen selbst kleinere Smartphones auf weniger Fläche mehr unter – auch wenn die restlichen Komponenten mit berücksichtigt werden. Darüber hinaus soll der Akkumulator nur mit einem 5V-Netzteil bei 2A, also 10 Watt, geladen werden. Die komplette Füllung nahm rund 2 Stunden in Anspruch, danach konnte das Vehikel für rund 30 Minuten genutzt werden.
Und genau hier liegen die Kritikpunkte: Zum einen greift QiHui bei den Motorenanschlüssen wie bereits beschrieben auf Micro-USB-Anschlüsse zurück, zum Laden des Gerätes aber auf die, von klassischen Ladegeräten bekannten, runden Stecker zurück. Gerade wenn der Hersteller ein Ladekabel für den Anschluss an ein USB-Ladegerät beilegt, wäre auch hier der Griff zu Micro-USB die bessere Wahl gewesen. Und selbst wenn, um zu verhindern, dass nicht versehentlich das Ladekabel an den Motorenanschluss geklemmt wird, ein anderer Stecker genutzt werden soll, hätte die Wahl auch auf Mini-USB oder USB-C fallen können. Davon dürften deutlich mehr Baumeister daheim noch einige Varianten vorrätig haben. Wenn aber das beigelegte Kabel weg ist, dürfte ein Ersatz in den wenigsten Fällen schnell gefunden sein.
Darüber hinaus kann der Akku entweder geladen oder genutzt werden, nicht aber beides gleichzeitig, da der Schalter der Core Box für den Füllvorgang entsprechend ausgerichtet werden muss. So ist es nicht möglich, hinten auf der Ablagefläche des Modells eine kleine Powerbank abzulegen und somit die Spielzeit deutlich zu erhöhen. Gerade im Hinblick auf weitere Nutzungsszenarien des RC-Systems, gerade stationärer Art, wäre diese Möglichkeit ein Gewinn, auch wenn diese womöglich eine andere und gegebenenfalls teurere Ladetechnik enthalten müsste.
Da die Box aber zumindest von unten gut erreichbar ist, würde sich auch die Verwendung von Batterien oder Akkus anbieten – was auch durch die Wechselmöglichkeit die Spielbarkeit erhöht hätte. Sollte der fest verbaute Akku irgendwann einmal an sein Lebensende gelangen, ist Ersatz für unbedarfte Baumeister zudem nicht so einfach zu erhalten.
Die verbauten Motoren besitzen dagegen genügend Kraft, das Vehikel flott zu bewegen – zumindest solange der Untergrund stimmt. Auf geraden Flächen wie Asphalt, Teer, Schotter oder Pflastersteinen ist dies kein Thema, auf Rasen ist aber schnell kein vorkommen mehr möglich. Gleiches gilt für leichte Steigungen, bei denen das Auto schnell zur Seite abdriftet – was der Konstruktion der Reifen zuzurechnen sein dürfte.
Fazit
Das Stunt Drift Off-Road Car von QiHui ist eine witzige Sache, welches am Ende jedoch jede Menge Potenzial ungenutzt lässt. Dieses bietet einen kurzzeitigen Spaß, der aber ebenso schnell verfliegen kann – woran die Laufleistung nicht ganz unschuldig ist. Aber der Reihe nach:
An der Qualität der Teile gibt es nichts auszusetzen, die Steckverbindungen halten das Modell stabil zusammen, lassen sich aber auch gut wieder lösen. Auch die Zahnräder laufen rund und hakeln nicht. Die Farbgleichheit innerhalb des Sets gibt ebenfalls keinen Grund zur Kritik, lediglich gegenüber den Lego-Farben fällt das verwendete Gelb etwas dunkler aus.
Die beklebten Teile komplett als Prints zu realisieren, hätte den Verkaufspreis sicherlich in die Höhe getrieben, bei der Menge kann die Umsetzung zudem auch als Vorteil gewertet werden: So kann der Baumeister selbst entscheiden, ob das Modell komplett umgesetzt wird oder die Teile eher neutral bleiben sollen. Die Sticker selbst sind ebenfalls in einer guten Qualität gedruckt, haften solide und sind zudem gut in der Verpackung geschützt.
Gleiches gilt für die Anleitung, welche ebenfalls gut umgesetzt ist, obwohl die Druckqualität an manchen Stellen hätte besser sein können. Gerade Neulinge im Technikbereich erhalten in dieser große Hilfestellungen, vor allem was die jeweiligen Größen der Teile angeht. Auf der anderen Seite wird leider erst im Nachhinein mitgeteilt, wenn Segmente mehrfach gebaut werden sollen.
Das fertige Modell ist sehr stabil und durch seine Größe und Gestaltung schon ein gewisser „Hingucker“. Die Möglichkeiten sind am Ende aber dennoch etwas beschränkt. Dass das Vehikel zum Beispiel durch die besondere Konstruktion der Reifen seitwärts fahren kann, ist eine lustige Sache, aber normale Kurven sind in dem Sinne nicht möglich. Auch wenn das Auto keine lenkbaren Räder besitzt, hätte es ausgereicht, dieses wie ein Kettenfahrzeug zu steuern. Es ist jedoch nur ein Drehen des gesamten Fahrzeugs oder über der Vorderräder möglich – so kommt kein wirklicher „Fluss“ beim Fahren auf.
Die technische Basis, bestehend aus den vier Motoren, der Core Box mit Empfangseinheit, Klangmodul und Akku sowie der Fernbedienung, könnte für viele andere Modelle ein interessantes Fundament darstellen – doch am Ende erweist sie sich an manchen Stellen als recht unflexibel. So sind die Funktionen auf der Sendeeinheit festgelegt, auch wenn über die Anordnung der Motoren sicherlich der eine oder andere Negativpunkt eingeschränkt werden kann. Hier dürfte aber viel Tüftelei notwendig werden.
Größtes Manko stellt aber die Laufleistung dar. In die Box hätte sicherlich ein Akku mit mehr Kapazität als 400 mAh gepasst. Das wäre aber noch nicht so gravierend gewesen, könnte der Akku, wie bei einem Smartphone, gleichzeitig geladen und genutzt werden. Da dieser dafür aber, vermutlich aus Kostengründen, jeweils einen eigenen Modus besitzt, kann nicht einfach eine Powerbank hinten auf das Auto gepackt und dadurch der Spielspaß erheblich gesteigert werden. Wichtig wäre dieser Umstand auch für spätere eigene Kreationen gewesen. QiHui selbst gibt die Spielzeit mit rund 15 Minuten an, im Test ist das Stunt Drift Off-Road Car zumindest rund 30 Minuten gefahren – danach musste es aber wieder 2 Stunden aufgeladen werden. Hier wäre eine Schnellladefunktion angebracht gewesen, denn in der verbauten Form ist das Verhältnis einfach zu gering. Eine andere Möglichkeit wären zumindest Batterien gewesen, bei denen ebenfalls Akkus hätten verwendet werden können. Auch das hätte für eine deutlich höhere Flexibilität gesorgt.
So bietet das Set von QiHui am Ende des Tages viel Bauspaß und ein kurzweiliges Fahrvergnügen – nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Anmerkung zum Review
Das Stunt Drift Off-Road Car wurde Just Bricks freundlicherweise von freakware für diesen Review kostenlos zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf den Artikel fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand ebenfalls nicht.
>> Das Stunt Drift Off-Road Car bei freakware
9802 – Stunt Drift Off-Road Car im Review – Slideshow
9802 - Stunt Drift Off-Road Car im Review
- viel Bauspaß
- gute Steinequalität
- verständliche Bauanleitung
- interessante Reifenkonstruktion
- 4 Motoren
- fernsteuerbar
- kurze Akkulaufzeit
- langsames Laden
- Funktionen festgelegt, wenig Flexibilität
9 Kommentare
5N00P1
Danke für den Review, ja über die fehlende Möglichkeit wirklich zu lenken hatte ich auch schon nachgedacht, die nimmt glaube ich auf dauer den Spaß z.B. ein Rennen zu fahren. Schade
PlanlosPanlos
Ist das Set von Qihui mit Lego mittlerweile kompatibel?
Michael Schäfer
Die neueren Sets ja. Solange wir nichts anderes dabei schreiben (das gilt auch für andere Sets), sind alle getesteten Sets kompatibel.
Cowboy Joe
Ich habe das Set auch. Einige Dinge möchte ich ergänzen:
– Die Rücklichter sind der Knaller! Es wird ein trams-red 5L Liftarm durchleuchtet. Kein anderes Set hat so coole Rückleuchten.
– Die Federbeine sind am Kardantunnel aufgehängt. Das ist Murks, da der Federweg nicht planar zu den Federn ist. Als Resultat biegen sich die Federn, statt ineinander zu gleiten. Die Lösung ist, die Federn nicht innen, sondern soweit wie möglich aussen anzubringen.
– Die Liftarmqualität ist gut und kompatibel zu Lego. Die Pinqualität finde ich nicht so gut. Hier empfiehlt es sich, die Pins durch dänische zu ersetzen.
– Meine Controlbox war bei Lieferung defekt. Eine Zelle des 2S-Lipos war defekt. Die Akkus sind eh ein Witz. Man vermutet einen anständig großen Lipo in der Controlbox. Platz dafür ist da, aber der Akku ist nur so groß wie ein Daumenabdruck. Da meiner eh defekt war, habe ich eine XT60-Buchse eingebaut und mit einem Modellbauakku verbunden. Der Akku wird auf der Ladefläche befestigt.
– Es sind einige Ersatzteile dabei. U.a. einige Flipflop-Liftarme und 2 Federn. Diese habe ich verwendet, um mein Modell mit Flügeltüren zu versehen. Total geil.
– Ich bin ein Freund davon, ein Auto am Dach hochheben zu können. Beim Original reisst da gerne mal die A-Säule auseinander.
– Es ist ein Lautsprecher in der Controlbox verbaut. Schaltet man das Modell ein, ertönt ein saftiges WRUMMMM und die Mundwinkel schieben sich unweigerlich nach oben. Das Fahrgeräsch geht einem nach 10s auf die Nerven, aber man kann es abschalten. Die Hupe ist auch ein nettes Feature.
Mein MOC hat einen fetten 8-Zylinder Motorblock mit 2 Ansaughutzen bekommen ( der fehlte glaub ich komplett im Original. Da war einfach nur ein Loch. ) und kurze seitliche Exhaust Pipes. Die Ladefläche kann man mit einem schwarzen 11×5 technic Panel schließen. ( Da ist auch ein Loch. )
Das Originalmodell hat auf mich den Eindruck gemacht, dass der Unterbau eher lieblos und flüchtig mit den gelben Panelen in Autoform verkleidet wurde und wichtige Dinge fehlen. Nach dem Moccen bin ich jedoch sehr zufrieden mit dem Modell und empfehle es weiter.
Mit dem Modellbau-Lipo kann ich den ganzen Tag fahren. Meine Nichten brauchten ein bisschen Eingewöhnungszeit in die unterschiedlichen Fahrmodi, aber sind auch begeistert und hupen Oma zur Seite.
Michael Schäfer
“…und hupen Oma zur Seite”
Herrlich!!! 😉
Besten Dank für die Ergänzungen, die Sachen mit dem Sound haben wir aber im Test vermerkt..;-)
Die Sache beim Anheben kann ich bestätigen, gerade auch noch mal ausprobiet – auch bei mir ist die Verbindung zum Dach bei zu großen “Zug” an manchen Stellen gerissen. Da ich aber selten Modelle so hochhebe, ist es mir aufgefallen. In Zukunft werden wir hier auch ein “Tragetest” machen..;-)
Hättest Du evt ein Bild von Deinem “Umbau”?
Gruß
Michael
HansAlbern
Hab die Bilder auf Flickr angeschaut, sehr geil geworden deine Modifikation!
Da ich mir den Racer auch gerade gegönnt und aufgebaut habe, hab ich auch sehr schnell die wackelige Türkonstruktion schon verflucht.
Hast du vielleicht ein paar Detailaufnahmen von deiner Lösung mit den Flügeltüren oder gar eine Teileliste davon, so dass ich diese nachbauen kann?
Cowboy Joe
Bei dem Sound ging es mir in erster Linie darum, dass der nicht einfach aus der Fernbedienung/Handy kommt, sondern direkt aus dem Fahrzeug. Es war mir wichtig das nochmal zu erwähnen, da das bei der Konkurrenz ja anders gemacht wird und man nicht dran gewöhnt ist, dass wirklich das Fahrzeug hupt und dröhnt. Geiles Feature imho. (Oma mag es nicht so :D)
Ich hab mal ein paar Bilder gemacht und bei Flicker hochgeladen:
https://www.flickr.com/photos/185926985@N06/albums/72157719498256448
Michael Schäfer
Das Teil sieht richtig cool aus. Respekt! Ein gutes Beispiel dafür, wie man ein Set auch einfach als “Grundlage” für etwas sehen kann.
Verstehe ich das jetzt richtig, dass Du keinen neuen Akku in die Box gesetzt hast, sondern einen separaten hinten auf der Ladefläche angebrachten nutzt, der lediglich mit der Box verbunden wird?
Cowboy Joe
Der Akku ist ein 3S-Lipo von meiner Drohne von dem allerdings nur 2 Zellen verwendet werden. (Auf gar keinen Fall einen 3S an ein 2S System anschließen, sonst rauchts!). Der ist natürlich zu gross für die Controlbox und daher liegt er hinten drauf. (Die noch funktionierende Zelle aus dem Originalakku ist in meinen Schweißhelm gewandert. Spart Knopfzellen.)
Die Controlbox selbst finde ich ungeschickt designed. Viel zu viel umbaute Luft, aber innen drin auch kein Platz um nen normal großen Akku da reinzubringen. Da man mit der FB ja auch nur digital steuern kann (Vollgas oder Aus),wollte ich mit einem Arduino die Vektorsteuerung mal nachbilden. Mit ner PWM-Ansteuerung wären dann auch Kreisfahrten (statt Rechtecke) und langsames Beschleunigen möglich. Leider bin ich noch nicht dazu gekommen.
Aber ich nehme Abstand von dieser Controlbox, weil ein Arduino winzig ist und nicht dieses mehr als faustgroße Gehäuse benötigt. Das ist alles besser unter oder auf der Ladefläche aufgehoben. Damit wäre dann im Innenraum mehr Platz für irgendwas.