Mit dem Radlader (C51058) fertigt der chinesische Technikspezialist CaDA erneut ein fernsteuerbares Modell. Während das Gefährt durch eine interessante Konstruktion und eine hohe Teilequalität überzeugen kann, hat die Steuerung aus der Ferne mit bekannten Problemen zu kämpfen – auch wenn hierbei einiges besser als bei anderen Modellen läuft.
Das Modell
Das Set des aus der deTECH-Teihe von CaDA stammende Radlader erinnert beim ersten Auspacken an längst vergangene und mit dem Marktführer verbundene Zeiten, nur dass damals die Aufbewahrung der Steine nicht wie im vorliegenden Fall aus Kunststoff, sondern aus Styropor gefertigt war. Es fehlt nur noch die durchsichtige Kunststoffabdeckung und der aufklappbare Deckel.
Der Inhalt des Sets besteht aus insgesamt 491 Teilen, zu denen auch die Akku-Box mit 2,4 GHz-Sender sowie ein Motor für den Antrieb, ein Lenkmotor, ein Ladekabel und die Fernbedienung gehört. Zusammen mit dem Rest ist das Set aktuell für rund 70 Euro im Handel erhältlich. Für ein Netzteil zum Laden des Akkus muss der Käufer aber selbst sorgen.
Die hauptsächlich in Gelb und Schwarz vorliegenden Teile samt blauen und schwarzen Pins sind in 7 Tüten abgepackt, was abzüglich der 4 großen Reifen sowie Felgen, der Schaufel und der Elektronik rund 68 Teile pro Tüte macht. Das Set verfügt über keine Unterteilung in Abschnitte, was bei der vorhandenen Teileanzahl kein Problem darstellen sollte.
Darüber hinaus hat CaDA dem Set einen Sticker-Bogen beigelegt, um dem fertigen Modell damit ein realistischeres Äußeres zu verpassen.
Die Anleitung
Die beiliegende Anleitung misst 21 × 18 cm, besteht aus 52 bedruckten Seiten und führt in 92 Bauschritten zum fertigen Modell. Auch wenn die einzelnen Tüten keine Sortierung nach Bauabschnitten aufweisen, ist die Bauanleitung dagegen erneut in einen A- und einem B-Abschnitt aufgeteilt – wobei die Trennung etwas willkürlich erscheint.
Wie von chinesischen Herstellern gewohnt soll sich das Set für Kinder ab 6 Jahren eignen, was bereits nach einem kurzen Einblick in die verschiedenen Bauschritte doch als etwas zu optimistisch gewählt herausstellt. Dennoch sind die einzelnen Anweisungen, wie von CaDA gewohnt, übersichtlich und leicht nachvollziehbar gestaltet. Die Hauptanzeige beinhaltet dabei die größeren Teile sowie die größeren Segmente, wobei der Zusammenbau dieser noch einmal in Zwischenschritten angezeigt wird.
Zur besseren Darstellung nutzt CaDA auch dieses Mal wieder das Prinzip der Reduktion, wobei nur neue Teile in ihrer kompletten Deckkraft und Farbe dargestellt werden. Bereits Gebautes wird dagegen in seiner Deckkraft reduziert und in einem hellen Blau-Grau angezeigt. Für ein einfacheres Finden werden Teile, welche in ihrer Größe leicht verwechselt werden können (wie zum Beispiel Achsen oder Liftarme), im Auswahlfenster mit entsprechenden Maßen versehen. Darüber hinaus befindet sich in solchen Fällen, zum direkten Vergleich, eine Abbildung in Originalgröße am unteren Rand der jeweiligen Seite.
Die Darstellungen sind zwar in guter Qualität gedruckt, mit zunehmender Größe des Modells wäre jedoch eine ebenfalls wachsende Darstellung von Vorteil gewesen. Am Ende werden teilweise vier Abbildungen pro Seite angezeigt, was die genaue Platzierung der Teile erschwert – auch wenn die Verbindungsstelle zusätzlich durch rote Pfeile verdeutlicht wird. Erschwert wird das Zurechtfinden zudem durch die Anordnung der Bauschritte, mal verläuft die Reihenfolge, wie in unseren Gefilden gewohnt, von links nach rechts, manchmal aber auch von oben nach unten.
Der Aufbau
Vor dem Aufbau sollte zunächst die Fernbedienung mit zwei AA-Batterien bestückt und der Ladestand der Akku-Box sowie die Funktionsfähigkeit der Motoren überprüft werden. Dazu gehört ebenso die Drehung derer in die richtige Richtung sowie die korrekte Ausrichtung der Achsenaufnahme des Lenkmotors. Die jeweilige Drehrichtung kann später zudem an der Fernbedienung eingestellt werden.
Anschließend wird mit dem ersten Teil des Aufbaus begonnen, bei dem vorrangig der hintere Teil des Radladers gebaut wird. Angefangen wird mit dem Antriebsstrang und dem dazugehörigen Differenzialgetriebe, um das im Grunde genommen der Rest des Modells gebaut wird. Nachdem der untere Teil zusammen mit den Radnaben gefertigt ist, geht es quasi ein Stockwerk hinauf zur Lenkung. Dafür werden der zuständige Motor und die Akku-Box ein- und das Grundgerüst weiter ausgebaut, was darüber hinaus einen Teil der hinteren Verkleidung beinhaltet.
Ist dies soweit abgeschlossen, beginnen der Bau der Knicklenkung und deren Anschluss an den Motor. Anschließend wird der obere Teil der hinteren Abdeckung gefertigt und aufgesetzt – vorher sollten dafür die beiden Kabel von der Akku-Box zu den Motoren gut verlegt sein, da diese ansonsten zwischen den Teilen leicht eingequetscht werden können. Darüber hinaus hat sich CaDA an dieser Stelle zu einer kleinen Unachtsamkeit hinreißen lassen: So ist die Akku-Box an einer Seite nur mittels eines normalen Pins mit der Verkleidung verbunden und somit weniger stabil fixiert. Auf der anderen Seite ist die Box aufgrund einer Lücke von einer Einheit nicht mit der Verkleidung verbunden – obwohl dies leicht über einen 2er Pin hätte gelöst werden können. Es kann aber ebenso die Möglichkeit bestehen, dass diese Anbringung genau so von den Entwicklern gewollt ist um die Box zum Einschalten oder für das Anbringen des Ladekabels leichter herausnehmen zu können. Es sollte auf jeden Fall davon Abstand genommen werden, den Stromspender von oben durch eine kleine Öffnung mit dem Finger einzuschalten, da dieser sich durch den Druck leicht lösen könnte. Schwieriger wird es, in dieser Position das USB-Kabel im Micro-Format für den Ladevorgang anzubringen.
Herzlichen Glückwunsch, es ist ein Bagger!
Die letzten acht Seiten der Bauanleitung widmen sich dem Zusammenbau des Führerhauses sowie der Fertigung des vorderen Teils des Radladers. Dieses Unterfangen sollte generell kein großes Problem darstellen, dennoch sollte genau hingeschaut werden, wo die einzelnen Teile miteinander verbunden werden sollen, um Fehlbauten zu vermeiden. Stück für Stück wird hier der Bereich ausgebaut und gegeneinander stabilisiert.
Im weiteren Verlauf wird die Schaufel samt Kipp-Mechanismus gebaut und an das bisherige Modell angefügt. Während der fertige Radlader später zwar per Fernbedienung bewegt werden kann, muss die Schaufel dagegen von Hand gehoben und gekippt werden. Anschließend noch die Reifen auf die Felgen gezogen sowie auf die Achsen aufgesetzt und der Radlader könnte theoretisch fertig sein – aber eben nur in der Theorie, denn für einen Abschluss müssen noch die Aufkleber auf Teile der Verkleidung aufgebracht werden. Dadurch, dass die Stellen recht gut zu erreichen sind, gelingt dies recht gut, dennoch wäre es deutlich einfacher gewesen, diese direkt beim Anbringen der Teile aufzukleben.
Ist dies vollbracht, kann der Radlader nach rund zwei Stunden Bauzeit auf seine erste Testfahrt gehen.
Besser als gedacht, aber noch nicht optimal
Auch wenn bisher viele der vor allem günstigeren ferngesteuerten Modelle Just Bricks nur wenig überzeugen konnten, macht der Radlader zumindest teilweise eine Ausnahme. Das Prinzip „An-Aus“ vermag den Spielspaß, im Gegensatz zur analogen und damit feiner abgestuften Steuerung, etwas zügeln, aber zumindest Kinder dürften ihre Freude an dem Gefährt haben. Die Geschwindigkeit ist dabei gut gewählt – während andere Vehikel hier teilweise so schnell beschleunigten, dass sich diese vorne hoch bäumten, mag es der Radlader lieber gemächlich. Das gibt der Frau oder dem Mann am Steuer genug Zeit zu lenken. Doch das ist gar nicht so einfach, weil CaDA nach wie vor seine einfachen Fernsteuerungen mit zwei Hebeln nach vorne fertigt. Das kann bei manchen Modellen, wie unter anderem Kettenfahrzeugen, sicherlich seine Vorteile besitzen, im vorliegenden Fall sorgt es jedoch eher für Verwirrungen. Hier wäre eine Lösung wie sie Lego mit den drehbaren Steuerelementen bei seinen letzten Bluetooth-Fernbedienungen umgesetzt hat, besser gewesen. So braucht es erst einmal eine gewisse Zeit, bis das Fahrzeug dahin fährt, wo es hin soll. Daher ist es bei den ersten Fahrversuchen ratsam, diese auf freiem Feld zu unternehmen.
Während es bei vielen ferngesteuerten Modellen aus Klemmbausteinen aufgrund des hohen Spiels zwischen den einzelnen Zahnrädern bei der Lenkung in der Hinsicht meist Probleme damit gibt, dass das Vehikel nicht wirklich geradeaus, sondern oftmals in einem relativ großen Bogen fährt, ist dies beim Radlader ein wenig anders. Zwar stellt sich hier die Lenkung ebenfalls nicht immer sofort zurück, durch den „Knick“ regelt sich das Problem nach kurzer Distanz jedoch selbst und wenn doch einmal nicht, reicht ein kurzer Druck auf die Lenktaste an der Fernbedienung zur „neutralen“ Ausrichtung. Alles in allem lässt sich das Modell somit deutlich einfacher steuern als viele andere ferngesteuerte Modelle seiner Art.
Ist der Akku einmal leer, kann dieser, nicht nur wie beschrieben per USB-Kabel geladen, sondern, im Gegensatz zu anderen Herstellern wie QiHui, auch beim Ladevorgang genutzt werden. Somit kann im Modell eine kleine Powerbank untergebracht werden, welche den Energiespeicher lädt und dieser gleichzeitig die Motoren mit Strom versorgt. Das schränkt die Nutzung weniger ein, dennoch wären an manchen Stellen reine Akku-Batterien vielleicht die bessere Wahl für ein Spielmodell gewesen, auch wenn die dafür benötigte Box, aufgrund des notwendigen Erreichbarkeit, nicht so einfach im Modell hätte verbaut werden können.
Qualität der Steine
Die Qualität der Steine ist erneut sehr gut. Die Klemmkraft der Pins in den Liftarmen ist hoch und sorgt für eine hohe Stabilität. Selbst die Konnektoren für die Achsen, bislang oftmals eine Schwachstelle von CaDA, halten sehr gut. Gleiches gilt für die Zahnräder. Darüber hinaus gibt es auch an der Farbgleichheit nichts auszusetzen, auch hier bilden alle Teile eine Einheit.
Im Grunde können nur die Aufkleber beanstandet werden, wobei auch hier nicht die gute Qualität kritisiert wird, sondern einfach deren Existenz. Bei einem Set für 70 Euro kann schon der eine oder andere Print erwartet werden – unabhängig von der Möglichkeit zur Fernsteuerung.
Fazit
Der Radlader von CaDA ist im Prinzip erst einmal ein schönes Modell. Die Teilequalität ist sehr gut, die Klemmkraft der einzelnen Komponenten hoch und die Farbgleichheit über jeden Verdacht erhaben. Der Zusammenbau ist an manchen Stellen fordernd, aber immer zu bewältigen. Dazu trägt auch die erneut gute Bauanleitung bei, bei der der chinesische Hersteller jedoch etwas an der Reihenfolge arbeiten sollte – entweder von links nach rechts oder von oben nach unten, aber nicht kreuz und quer. Beim Einbau der Akku-Box hätten die Designer jedoch etwas mehr Sorgfalt walten lassen können – auch ein herausnehmbarer Energiespeicher hätte stabiler verbaut werden können.
Die fahrerischen Qualitäten überraschen dagegen. Auch wenn die RC-Steuerung lediglich „Stopp“ und „volle Leistung“ kennt, lässt sich das Modell mit ein wenig Übung recht gut steuern. Das liegt nicht zuletzt an der gemächlichen Geschwindigkeit des Baggers. Weniger optimal ist, dass sich beide Regler der Fernsteuerung nur nach vorne oder hinten bewegen lassen, was gerade anfangs für konfuse Richtungsänderungen sorgt. Darüber hinaus würde eine „analoge“ Fernsteuerung die Nutzung durch die feinere Dosierung deutlich vereinfachen.
Die Frage nach der Sinnhaftigkeit von RC-Modellen aus Klemmbausteinen kann am Ende jedoch nicht ausgeräumt werden. Vor allem, wenn, wie beim vorliegenden Modell, bestimmte Funktionen, wie das Heben des Arms sowie das Kippen der Schaufel, nach wie vor per Hand umgesetzt werden müssen. Ohne Motoren und Fernsteuerung wäre der Radlader immer noch ein tolles Modell, dann aber einige Euro günstiger und vielleicht sogar mit höherem Spielwert.
Anmerkung zum Review
Der Radlader (C51058) von CaDA wurde Just Bricks freundlicherweise von freakware für diesen Review kostenlos zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf den Artikel fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand ebenfalls nicht.
>> Der Radlader (C51058 ) von CaDA bei freakware.de
CaDA C51058 – Radlader im Review – Slideshow
CaDA C51058 - Radlader im Review
- schönes Modell
- auch für ältere Kinder geeignet
- hohe Steinequalität
- fernsteuerbar
- gute Anleitung
- keine analoge Fernsteuerung
- beide Regler der Fernsteuerung gehen nur nach vorne, womit sich das Lenken erschwert
1 Kommentare
Sven Rosenow
Ich hab damals nach einer Akkubox gesucht. Statt einer reinen Akkubox habe ich mich dann für dieses Set entschieden (damals 35€ von ali). Das Set ist wirklich grossartig. Das Set hat viele tolle Steine (Panele, Schaufel), insb. die speziellen Cada-Steine (Liftarm mit Pin am Ende, einige spezielle Konnektoren) und eignet sich top zum Ausschlachten.
Die Schaufel war bei mir etwas verzogen. Die Kante mit den Zähnen ist nicht gerade sondern vom Erkalten des Plastiks leicht gebogen. Ich meine es auf euren Fotos auch zu sehen. Es ist nicht schlimm, aber auch nicht perfekt. Schaut man mal auf Bricklink, was eine ähnliche Schaufel von Lego kostet, fällt man einfach rückwärts um.
Die Reifen sind mbMn. mit zu wenig Material gegossen worden und daher sehr dünnwandig. Stellt man das Modell für längere Zeit ins Regal gibts nen Plattfuss. Ich habe aus Schaumstoff Würste gerollt und sie im Reifen untergebracht, damit werden sie stabiler.
Von František Hajdekr gibt es einen Mod, der ihn komplett motorisiert. Cada hätte das ganz klar selbst machen sollen. Niemand fährt mit dem Bagger durch die Gegend um dann von Hand die Schaufel zu bedienen…
Instruktionen hier:
https://www.youtube.com/watch?v=-Ocvwe6vImc
Damit kann man auch die Schaufel heben und neigen. Einfach Klemmbausteine auf dem Boden verteilen und mit dem Lader zusammensammeln (am Besten gegen eine Wand schieben, damit sie in die Schaufel rutschen). Danach mit der Schaufel in die Kiste schütten. Der Hammer! So macht Aufräumen Spass!
Für mich war die Fahrgeschwindigkeit zu schnell, deshalb habe ich noch ein Getriebe eingebaut. Damit fährt er langsamer, aber realistischer und kontrollierbarer.
Meine Nichten fragen mich häufiger, ob ich ihn wiedermal mitbringen kann…
Da ich ihn gemoddet habe und ich meine MOCs nicht wieder auseinander nehme, habe ich noch einen zweiten bestellt für die Akkubox, die ich für meinen Turmdrehkran brauchte. Die zweite Schaufel ist einem Addon für meinen CLAAS gelandet, der damit zum Bagger wird.
Modell: 9/10, da nicht voll motorisiert. Voll motorisiert: 10/10.