Die Version der berühmten Razor Crest von Mould King stellt fertig aufgebaut ein massives, großes und vor allem schweres Modell dar, welches optisch einiges hermacht. Bei mancher Umsetzung wurde jedoch an der falschen Ecke gespart, die eine oder andere zusätzliche Aufhängung hätten unter anderem die Spaltmaße an der Verkleidung deutlich kleiner gemacht. Dass die Community zeigt, wie einfach die Lösungen dafür sind, sollte dem Hersteller zu denken geben.
Das Original
Die Razor Crest basiert im Star-Wars-Universum auf einem M-111-Sturmschiff (Kanonenboot) der ST-70-Klasse, welches in der Zeit vor dem galaktischen Imperium vor allem für Patrouillieren eingesetzt wurde. Später ist dieses schließlich in den Besitz des Kopfgeldjägers Din Djarin gelangt, der von vielen nur als „Der Mandalorianer“ oder kurz „Mando“ bezeichnet wurde. In den frühen Jahren der Neuen Republik nutzte dieser das Schiff, um in den Territorien des outer Rim auf Kopfgeldjagd zu gehen. Während eines Gefechts auf Tython wurde die Razor Crest durch einen einzigen Schuss des unter dem Kommando von Moff Gideon stehenden Klasse-546-Kreuzers komplett zerstört.
Das Schiff verfügte über zwei Triebwerke, einem Hyperantrieb sowie zwei MK 3e/W Laserkanonen. Als Besatzung war nur eine Person nötig, darüber hinaus bot die Crest Platz für zwei weitere Passagiere. Weiter besaß dieses auch einen Astromech-Interface-Sockel, der jedoch aufgrund von Din Djarins Misstrauen gegenüber Droiden, verschiedenen Quellen nach unbenutzt geblieben sein soll. Im Frachtraum waren eine Vielzahl von Ausrüstungsgegenständen verstaut, darunter ein Impfschlauch, ein Waffenschrank und eine Karbonit-Gefrierkammer.
Die Crest besaß eine Länge von rund 25 m, eine Spannweite von etwas mehr als 16 m sowie eine Höhe von 8,5 m.
Erdacht wurde das Raumschiff von Jon Favreau, der in der Serie „The Mandalorian“ maßgeblich als Drehbuchautor und Executive Producer beteiligt war und in der ersten Folge der zweiten Staffel auch Regie führte. Umgesetzt wurde die Idee schließlich von Ryan Church. Pate für das Design der Crest stand vor allem die A-10 Thunderbolt „Warthog“, eines der bis heute wichtigsten Erdkampfflugzeuge der US-Luftstreitkräfte, welches von 1975 bis 1984 produziert wurde.
Das Modell
Einige Hersteller scheinen mittlerweile dazu überzugehen, die Verpackung der Sets an die tatsächlichen Erfordernisse anzupassen. So benötigt der chinesische Hersteller gerade einmal einen 44 × 32,5 × 15 cm (L × B × T) großen Karton, um die 5.018 Teile der zur MK-Stars-Reihe gehörende Version der Razor Crest mit ihren fast 5 kg zum Baumeister zu transportieren. Preislich hält sich der Kauf ebenfalls im Rahmen, die 150 Euro, für die das Set teilweise schon angeboten wird, dürften nicht zu viel verlangt sein. Zum Vergleich: Die von Lego veröffentlichte Umsetzung (75331) besitzt zwar sogar 6.187 Teile, ist mit rund 600 Euro aber auch um ein vielfaches teurer. Es muss aber ebenso angemerkt werden, dass nur Lego für das Modell die nötige Lizenz besitzt und dieses daher auch als Razor Crest verkaufen darf. Dies ist bei dem Set von Mould King nicht der Fall, daher auch die Namensgebung „MK Stars No.Razor“. Ebenso besitzt das Modell keine Figuren.
Mould King unterteilt den Bauvorgang seiner Razor-Crest-Variante in sage und schreibe 15 Abschnitte, welche allesamt in jeweils einzelne große Tüten verpackt sind – mit noch einmal Plastikverpackungen im Inneren. Das bedeutet auf der einen Seite zwar wenig benötigter Platz auf dem Bautisch, andererseits aber mehr Müll. Beim ersten Auspacken dürfte dem Baumeister zudem, der zu einem Hammer erweiterte, bekannte blaue Teiletrenner auffallen.
Die Bauanleitung ist sicher an der Seite verpackt sowie ebenfalls in eine Folie eingeschweißt, wodurch auch diese gut geschützt ist. Sticker besitzt das Set keine.
Keine Lizenz
Auch wenn Mould King immer mehr mit MOCern zusammenarbeitet, handelt es sich bei dem vorliegenden Modell um ein nichtauthorisiertes MOC des Designers Jerac. Die originale Anleitung des Designers verlässt mit 45 Euro jedoch die bei MOCs gewohnten preislichen Gefilde, darüber hinaus gibt der Designer auf Redit an, dass Mould King einige nachträgliche Änderungen nicht übernommen hat, womit das Set des Herstellers nicht einfach als Teilelieferant genutzt werden kann.
Die Anleitung
Die Bauanleitung des Modells fällt etwas kleiner als DIN A4 aus, besitzt 244 Seiten und verlangt vom Baumeister, 860 Bauschritte zu absolvieren. Die Druckqualität ist erneut sehr gut, auch wenn andere Hersteller schon lange deutlich feiner auflösende Anleitungen drucken.
In Sachen Darstellung orientiert sich Mould King erneut an der Darstellung des dänischen Marktführers, womit auf das Prinzip der Reduktion verzichtet und alle Teile in den Bauschritten in ihrer vollen Deckkraft angezeigt werden. Darüber hinaus gibt der Hersteller dem Baumeister einige Hilfestellungen an die Hand. So hält sich die Anzahl der neu hinzukommenden Teile pro Bauschritt meist in Grenzen, was auf der anderen Seite aber auch die hohe Zahl von Bauschritten erklärt. Bei Teilen, deren Größe nicht oder nur schwer zu erkennen ist, werden zusätzlich die Abmessungen angegeben. Zudem scheint die Software, mit der die Anleitung gefertigt wurde, vom Aussehen her nur die Steine des dänischen Herstellers zu führen. Da Mould King, um eventuelle Schutzrechten aus dem Weg zu gehen, einige Steine leicht anders gestaltet hat, werden in der Teileauswahl beide Varianten gegenüber gestellt, damit auch neue Baumeister hier nicht die falschen Steine suchen.
Drüber hinaus gibt eine rote Umrandung an, wohin die neuen Steine geklemmt werden müssen. Segmente mit mehreren Teilen werden zudem in, mit Rahmen und gelben Hintergrund versehenen, Zwischenbauschritten ausgelagert. Auch wenn sich in manchen Bauschritten in der Darstellung viel tut, bleibt die Übersicht die ganze Zeit gewahrt.
Trotz einer gewissen Komplexität des Modells ist der Weg zu diesem verständlich aufgezeigt. So würden auch Um- und Einsteiger im Bereich der Klemmbausteine den Aufbau bewältigen können. Überraschend ist es zudem, dass Mould King das empfohlene Mindestalter nicht, wie sonst für chinesische Hersteller üblich, mit bereits 6, sondern im vorliegenden Fall mit 14 Jahren angibt. Doch auch das ist bei dem Modell etwas zu niedrig gegriffen, 16 Jahre sollten es, besonders wegen der an manchen Stellen abverlangten hohen Geduld, dann doch sein.
Der Aufbau
Während Hersteller von Sets aus Klemmbausteinen bezüglich des Aufbaus ihrer Modelle normalerweise erst einmal gemächlich beginnen und dem Baumeister die Möglichkeit geben, in einen Baufluss zu kommen, geht Mould King bei ihrer Razor Crest direkt in die Vollen – auch wenn der Klemmer dies zunächst nicht so mitbekommt. Das ist unter anderem auch daran zu erkennen, dass für die ersten 49 Bauschritte inklusive Sortieren rund 2 Stunden reserviert werden sollten. In dieser Zeit wird im Grunde lediglich die Querstrebe gefertigt, welche später die beiden Triebwerke halten wird. Diese gibt bereits nach nur ein paar Bauschritten einen Ausblick auf die Breite und damit die späteren Maße des Modells.
Außergewöhnliche Bautechniken
Was direkt auffällt: Bereits zu Anfang kommen kleine Bautechniken zum Einsatz, die zwar sehr effektiv sind, aber in ihrer Form mit großer Wahrscheinlichkeit nicht vom dänischen Marktführer zu finden sein würden. Somit können angehende MOCer sich sicherlich die eine oder andere Umsetzung abschauen und für die eigenen Kreationen verwenden. Angenehm ist zudem das Verhältnis zwischen der Komplexität des Aufbaus und der Machbarkeit: Die Konzentration muss zwar direkt von Anfang an hochgehalten werden, dennoch kommt der Baumeister schnell in einen Fluss und setzt ein Teil nach dem anderen an die vorgegebenen Stellen. Keine Hektik bestimmt die Zeit, sondern gemütliches Bauen – genau so sollte es sein.
Das Ergebnis des ersten Bauabschnittes ist ein Konstrukt, welches die Basis für das ganze Modell bildet und das, trotz der an manchen Stellen eher ungewöhnlichen Umsetzungen, in sich sehr massiv und stabil gefertigt ist. Auch etwas anderes wird deutlich: Es braucht keine bunten Steine, um dem Baumeister eine sinnvolle Orientierung beim Aufbau zu bieten – Tan, Gelb, Braun, Hell- sowie Dunkelgrau und Schwarz reichen vollkommen aus und lassen sich später auch ohne Probleme in anderen eigenen Modellen verwenden, ein Prinzip, das der dänische Marktführer anscheinend schon länger aufgegeben hat.
Die nächste weitere Stunde wird das Konstrukt mit dem zweiten Bauabschritt weiter gefertigt. Außergewöhnliche Bautechniken werden in diesem zwar nicht mehr geboten, dafür aber interessante Lösungen – wie zum Beispiel die richtige Ausrichtung der Teilekombination aus 1 × 1 Brick Modified mit Noppen an den Seiten und 1 × 1 Slopes in Bezug auf die Rundung der Triebwerke mittels runder und zwischen diesen angebrachter 1 × 1 Plates. Gleichzeitig werden an den Antriebsaggregaten weitere Verkleidungen angebracht. Auch hier geht der Bauvorgang recht entspannt voran und es wird weiterhin ohne Stress und größere Probleme ein Stein nach dem anderen verbaut. Das fertige Konstrukt, mit einem Gewicht von bis dahin fast 600g, verdeutlicht immer mehr, wohin die Reise bei dem Modell geht.
Nach der Breite folgt die Länge
Im Folgenden wird von den Flügeln zum Rumpf des Schiffes gewechselt, für den in den nächsten Bauschritten die Grundlage geschaffen wird. Das beginnt damit, dass die bereits zu Anfang an den Scharnieren befestigten vertikalen Elemente weiter ausgebaut werden. Gerade hier wurde und wird im weiteren Verlauf mehrfach die Baurichtung einzelner Teile geändert, womit in allen Richtungen Noppenaufnahmen geschaffen werden. Diese Lösungen lassen im Verbund den Rumpf bereits jetzt schon sehr stabil werden und liefern somit seine solide Grundlage für den weiteren Bauverlauf.
Im vierten Bauabschnitt wird vor allem die Front gebaut, welche über verschiedene Scharnierelemente, die sich nach vorne verengende Form ermöglicht. Wer aber meint, dass es immer weiter so beschaulich bleibt, wird ab diesem Zeitpunkt schnell eines Besseren belehrt. Immer wieder kommen Bautechniken zum Einsatz, welche ein gewisses Mitdenken erfordern und die aus diesem Grund bei den dänischen Modellen nicht anzutreffen sein dürften. So werden Steine an weniger gut zugänglichen Stellen angebracht, längere Plates zwischen zwei Segmente geschoben, dass es schon fast einem Weben gleicht oder zwei übereinander angebrachte 1 × 1 × 1 2/3 Bricks mit Noppen an der Seite regelrecht in eine Lücke eingequetscht.
Die massive Bauweise des Modells und das damit einhergehende Gewicht kann im jetzigen Zustand dagegen zu einem Problem werden: So kann die Crest nicht in der Hand gehalten und muss zum Bebauen immer wieder abgesetzt werden. Die Unterseite des Modells, welche unter anderem den späteren Laderaum darstellen wird, ist zu instabil, um das besagte Gewicht in diesem Zustand zu halten und wird dadurch immer wieder weggedrückt – daher ein guter Rat an alle Baumeister, welche das Set aufbauen wollen: Repariert das Segment nicht bei jedem Abbruch – es wird spätestens zwei Minuten später wieder auseinandergedrückt. In den letzten Bauschritten des Abschnittes wird der Laderaum noch mit zwei seitlichen Klappen zum Beladen versehen. Bis hierhin dürfte der Baumeister rund 6 Stunden mit dem Modell verbracht, aber nicht einmal ein Drittel der Anleitung und den 4. Bauabschnitt von 15 bewältigt haben.
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen…
In den nächsten beiden Bauabschnitten wird sich der Baumeister erneut um den Rumpf kümmern, womit dieser weiter stabilisiert und belastbar wird. Das bezieht genauso die Außenhülle mit ein, die Stück für Stück erweitert wird. Ebenso wird das einklappbare Fahrwerk gebaut und in das bisher gebaute Modell integriert. Belastbar wird dieses aber nicht sein, dadurch, dass das gesamte Konstrukt im Grunde mittels der kurzen Seite eines 3/4-Pins in die dafür vorgesehene Öffnung geklemmt wird, kann es höchstens gerade noch das bis dahin aktuelle Eigengewicht stemmen – zum weiteren Bauen sollte dieses somit lieber eingefahren werden.
Erneut kommen zudem teilweise recht abenteuerlich anmutende Bautechniken zum Einsatz, wie unter anderem das Einfügen und Klemmen von zwei 1 × 8 Noppen langen Fliesen an die Seitenwände im Inneren des Transportraumes. Hier sind Baumeister mit kleineren und dünneren Fingern eindeutig im Vorteil, andere könnten dagegen Probleme bekommen. In einem der nächsten Bauschritte wird zudem deutlich, warum manche Türen der Seitenverkleidung nicht mit inversen Fliesen belegt sind – hier wird unter anderem ein Waffenhalter angebracht.
Von Baurichtungsumkehrungen wimmelt es dagegen nur so bei der über mehrere Bauschritte gefertigten und oben auf dem Rumpf zwischen den Flügeln angebrachten Verkleidung, bei der erneut genau aufgepasst werden muss, wo und vor allem wie jeder Stein gesetzt werden soll – ansonsten passt das Konstrukt am Ende im wahrsten Sinne des Wortes hinten und vorne nicht. Weiter werden einige Voraussetzungen dafür geschaffen, um in Bauabschnitten sieben und acht den hinteren Teil des Rumpfes sowie die Triebwerke zu verkleiden.
Erste Schwächen werden deutlich
Bei diesem Unterfangen zeigen sich erste Schwächen des Modells beziehungsweise in der Umsetzung. Nach der kleinen Abdeckung wird zunächst der hintere obere Teil des Rumpfes gebaut, der sich am Ende aus vier Teilen plus großer unterer Abdeckung zusammensetzen wird. Hierbei werden die Seitenteile lediglich über zwei Klammern gehalten, was das ganze Konstrukt etwas „klapprig“ werden lässt. Darüber hinaus sind hierbei größere Lücken zwischen den einzelnen Komponenten zu erkennen, die zwar hier und da durch größere Bauteile verdeckt werden, was aber nicht immer ganz gelingt. Es scheint, als hätte der Designer zu sehr an Befestigungen gespart, welche die einzelnen Abdeckungen enger an dem Unterbau gehalten hätten.
Als Nächstes wird die große Fläche am Heck gefertigt, welche der Designer lediglich einem Hinge Brick befestigt – welcher das Gewicht der Abdeckung alleine jedoch nicht halten kann und wodurch an deren Ende immer ein Spalt zu erkennen ist. Wie das Konstrukt durch einen zweiten Stein deutlich stabilisiert werden kann, wird im Lepinboard verdeutlicht. In diesem Thread werden zudem noch andere Umbauten zur Verbesserung des Modells angezeigt. Im vorliegenden Aufbau werden die Umbauten jedoch nicht eingefügt, da das Modell im Original bewertet werden soll.
Im Anschluss geht es an die Verkleidung der Triebwerke. Hier bietet es sich zunächst an, nicht genau der Anleitung zu folgen, sondern zumindest zunächst alle Verkleidungselemente im Bauabschnitt acht zu fertigen und dann erst an das Modell anzubringen – das erspart vor allem bei kleineren Bautischen das ständige Wegstellen des Modells. Beim Anbringen der kleineren Verkleidungsteile an den angebrachten Brick Modified mit Noppen an den Seiten ist erneut zu erkennen, wie fragil der Unterbau an manchen Stellen doch ist. So biegen sich an diesen Stellen die genannten Steine an den Klemmstellen durch, wodurch die Abdeckung im Grunde nur an den jeweils oberen und unteren Noppen aufliegt. Hier hätte eine Stabilisierung der genannten Steine von innen heraus ein besseres Anbringen ermöglicht. Ebenso wird während des Anklemmens der Abdeckungen deutlich, wie sehr das gesamte Konstrukt „auf Kante genäht“ ist – an einigen Stellen muss das vorher gebaute Triebwerk doch noch mal gut zusammengedrückt werden, damit die aufgedrückte Verkleidung wirklich aufnoppt. Inwieweit hier störende Spannungen zu befürchten sind, wird der weitere Bauverlauf zeigen. Am Ende müssen noch vier Schläuche auf eine Länge von 16 Noppen geschnitten und um die beiden Antriebsaggregate gelegt werden, bevor mit dem nächsten Abschnitt die Flügel von oben abgedeckt werden.
Die Abdeckung setzt sich dabei aus neun Teilen zusammen, die nacheinander gebaut und aufgeklemmt werden. So bilden die beiden größeren Segmente, die zum einen die leichte Schräge zu den Triebwerken beinhalten, den Anfang. Diese beinhalten in ihren Einlässen an einigen Stellen gleichzeitig die Anklemmpunkte für vier mit diversen Fliesen belegte Platten, die der Oberfläche eine gewünschte Struktur verleihen. Diese werden, wie beschrieben, einfach in die offenen Bereiche eingelassen und angedrückt. Anschließend werden noch zwei „Zierleisten“ zwischen dem Mittelteil und dem Flügel sowie ein Abschluss zum Cockpit hineingelassen und das Raumschiff wird immer ansehnlicher.
Aber auch eine andere Sache wird immer deutlicher: Bis zu diesem Zeitpunkt ist der Bau auf stattliche 1,6 kg gewachsen und ist noch lange nicht an seinem Ende angekommen, der Baumeister befindet sich hier erst bei Abschnitt 9 von 15 – es wird also noch einiges auf ihn zukommen. Das ständige Wenden könnte dem einen oder anderen Klemmer dabei langsam auf die Handgelenke schlagen. Aber so ist das: Wenn große Modelle gefordert werden, muss mit den Folgen gelebt werden.
Cockpit-Zweierlei
Im zehnten Abschnitt geht es dann an die Front und an das Cockpit, für welches das bisher gebaute Modell noch einmal um 17 Noppen verlängert wird. Aus wie vielen Steinen nur die grundlegende Gestaltung gebaut wird, zeigt die Anzahl der Bauschritte mit fast 60 deutlich. Auch hier kommen wieder interessante Techniken zum Einsatz, wie unter anderem die nach vorne leicht zusammenlaufende und die sich ebenso leicht erhöhende Verkleidung. Spätestens bei der Fertigung des Pilotensitzes wird zudem deutlich, dass das Modell sehr wohl im Minifiguren-Maßstab gebaut ist – auch wenn das Set selbst keine Figuren führt. Lediglich bei den beiden hinteren Sitzen könnte es etwas eng werden. Erstaunlich ist auch hier wieder die Stabilität des Gebauten, welches sich an vielen anderen Stellen gegenseitig stützt. Nach erneut rund einer Stunde Bauzeit endet dieser Abschnitt mit dem unteren Teil der Seitenverkleidung.
Dem steht jedoch zunächst die Fertigung der Cockpit-Kanzel im Vordergrund. Hier lässt der Designer dem Nutzer zwei Möglichkeiten: Zum einen die zuerst in der Anleitung dargestellte Bedeckung durch mehrere schwarze Rundbögen sowie anderen Steinen, welche keinen Blick ins Innere zulässt, oder über zwei Viertel runde und bedruckte Kanzeln.
Das Anbringen der Seitenverkleidung in den nächsten beiden Abschnitten birgt ein Problem, welches mit jedem neuen Segment wächst: Je mehr Teile an das Modell angefügt werden, desto schwieriger wird es, überhaupt irgendwo eine Fläche für den benötigten Gegendruck zu finden, an dem keine Teile abfallen können. Nicht selten können entweder die einzelnen Komponenten nicht mit genügend großer Kraft aufgedrückt werden oder Segmente lösen sich bei überhöhtem Druck wieder. Auch ein anderer Umstand wird deutlich: Der Verkleidung hätte an mehreren Stellen eine zusätzliche Halterung gut zu Gesicht gestanden. Wurde dieses Problem schon bei der Abdeckung am Heck deutlich, tritt es jetzt erneut an den seitlichen Verkleidungen am Cockpit hervor, wodurch Spalten teils deutlich sichtbar werden. Natürlich darf nicht vergessen werden, dass es sich immer noch um Modellbau mit Klemmbausteinen handelt, die zwar dank trickreicher Bautechniken nicht mehr auf den Noppenabstand festgelegt sind, aber dennoch weiterhin in ein gewisses Raster gezwungen werden. Schade ist es nur, wenn besagte Unzulänglichkeiten wie im bereits beschriebenen Foren-Beitrag mit etwas Nachbesserung aus der Welt zu schaffen sind – wie leicht wäre dies direkt beim Aufbau gewesen?
Rückkehr zu den Flügeln
Der nächste Bauabschnitt widmet sich wieder den Tragflächen, bei denen unter anderem die unteren Verkleidungen aufgetragen werden. Das schließt ebenso den schräg nach hinten verlaufenden Abschluss mit ein. Generell wäre das Anbringen der Fliesen und Wedges kein größeres Problem, doch durch die bereits vielen angebrachten Abdeckungen verdeutlicht sich das Problem mit dem benötigten Gegendruck immer mehr. Alleine das für den Bauvorgang benötigte Drehen des Modells ist ein Abenteuer für sich.
Ist die Schicht angebracht, wird sich weiter um die Verzierungen der Triebwerke gekümmert und unter anderem dabei die letzten Lücken zu den Tragflächen geschlossen. Die Antriebsaggregate erhalten zudem im nächsten Bauabschnitt ihre endgültige Form. Hierbei ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt, denn auch hier kann ein zu hoch dosierter Druck dafür sorgen, dass sich einige Teile wieder lösen. Wer nicht aufpasst, wird sich in einer ewigen Schleife wiederfinden. Gerade die vorne an Hinge Bricks angebrachten und sich nach innen verengenden Verkleidungen können sich dabei leicht lösen und sind dann aufgrund des beengten Platzes nicht so einfach wieder anzubringen.
Der Schlauch, welcher sich im vorderen Teil der Triebwerke um die als Front fungierende Radarschüssel legt, sollte zudem etwas kürzer als die in der Anleitung angegebenen Länge von 22 Noppen geschnitten werden – ansonsten passt dieser nicht und drückt immer wieder Segmente nach außen. Sind die Verkleidungsteile angebracht, geht es an den Ausgang der Schubaggregate. Hier zeigt sich wieder einmal, wie vielfältig sich manche Teile in der Klemmbausteinwelt verwenden lassen – für manche sind einige der verwendeten Teile Schneeschuhe oder Kufen von Schneemobilen, hier wird aus diesen der Ausgang eines jeden Triebwerkes gebaut.
Im letzten Bauabschnitt, und somit auf der Zielgerade angekommen, werden zunächst die beiden MK 3e/W Laserkanonen gebaut und an den bereits vorhandenen Andockstellen aufgehängt. Danach wird der komplett aus schwarzen Steinen bestehende Ständer gefertigt, welcher zukünftig das mittlerweile auf 3 kg angewachsene Ungetüm halten soll – was zunächst für unmöglich gehalten werden kann, sich in der Praxis aber durchaus als sehr stabil erweist.
Nach rund 18 Stunden Bauzeit steht dann das fertige Modell mit einer Länge von 55 cm, einer Spannweite von 40 cm und einer Höhe (ohne Ständer) von 18,5 cm vor dem Baumeister und sollte anschließend nur noch vorsichtig ins Regal oder in die Vitrine geschafft und dann am besten nicht mehr berührt werden.
Qualität der Steine
Da Mould King, wie bekannt, in Sachen Steine auf die Dienste von GoBricks zurückgreift, ist an der Steinequalität kaum etwas auszusetzen. Die Klemmkraft ist sehr gut, lediglich bei den hauptsächlich grauen Steinen sind bei genauem Hinsehen leichte Farbunterschiede auszumachen – wobei der dänische Marktführer in dieser Disziplin teilweise mit größeren Diskrepanzen zu kämpfen hat.
Die Oberflächenbeschaffenheit lässt ebenfalls kaum Grund zur Klage aufkommen, gerade die Fliesen sind in einem guten Zustand, große Kratzer sind bei den Steinen nicht auszumachen. Lediglich das gläserne Dach des Cockpits weist sichtbare Kratzer auf. Da aber, der Szene nach, GoBricks keine bedruckten Steine anbietet, könnten diese beiden Teile von einem anderen Lieferanten stammen, der einen geringeren qualitativen Anspruch pflegt.
Fazit
Die Version der Razor Crest von Mould King stellt eines der fordernden Klemmbausteinmodelle dar – das aber mit ein wenig Erfahrung durchaus zu bewältigen ist. Aus diesem Grund könnte das vom Hersteller angegebene Mindestalter, auch wenn dieses mit 14 Jahren deutlich höher als das anderer Hersteller bei vergleichbaren Modellen liegt, etwas zu niedrig gegriffen sein – 16 Jahre könnten hier doch eine etwas bessere Wahl darstellen. Ob sich das Set auch für Neulinge oder Wiedereinsteiger, die nach langer Zeit wieder ihren Weg zu den kleinen Kunststoffklötzen gefunden haben, eignet, kann an dieser Stelle nicht gänzlich beantwortet werden. Es kann aber bejaht werden, dass eine gewisse Grunderfahrung beim Bau solcher Modelle den Aufbau durchaus weniger kompliziert gestaltet.
Der Bau selbst hält viele interessante Lösungen parat, die zukünftige MOCer sicherlich dankend aufnehmen werden. Auch finden sich Bautechniken, welche beim dänischen Marktführer so sicherlich nie zum Einsatz kommen würden – vielleicht weil dieser meint, dass diese die eigenen Käufer überfordern würden? Es wäre schön, wenn Lego seinen eigenen Kunden doch etwas mehr zutrauen würde. Dass dem nicht so ist, wird auch dadurch deutlich, das Lego seine eigene Razor Crest in mehr als doppelt so vielen Bauschritten fertigt.
Dennoch ist der Zusammenbau ebenso fordernd, Fehlbauten werden im Grunde genommen kaum verziehen. Ist zum Beispiel am Grundgerüst ein Teil falsch gesetzt, fällt das erst einige Bauabschnitte später auf. Da aber vor allem der Unterbau enorm stabil gefertigt ist, lassen sich solche Fehler nicht einfach beheben und ein größerer Zeitaufwand wird nötig.
So stabil das Gerüst, auf dem am Ende alles andere angebaut wird, auch ist, so hätte der Verkleidung die eine oder andere zusätzliche Halterung gut zu Gesicht gestanden. Ohne diese sind die Spaltmaße zwischen den einzelnen Segmenten oftmals nicht gerade klein. Nicht gerade positiv wird es für den Hersteller vor allem dann, wenn in Foren gezeigt wird, wie leicht manche Probleme beseitigt werden können. So hätte lediglich ein zusätzliche Hinge Brick dafür gesorgt, dass die Abdeckung an der Unterseite des Hecks nicht teilweise wie eine Ladeklappe herunterhängt. Auch die Spalten der Verkleidungen am Cockpit hätten so geringer gehalten werden können. Dieses obliegt vor allem dem Hersteller. Auf der anderen Seite kann der Baumeister mit wenig Aufwand das an sich schon sehr ansehnliche Modell noch schöner gestalten.
Positiv sind die beiden möglichen Cockpit-Abdeckungen zu beurteilen, welche sowohl eine schwarze wie eine transparente Abdeckung zulässt. Da GoBricks als Teilelieferant Steine nicht bedruckt, bleibt das Cockpit selbst dabei recht karg. Auf der anderen Seite sind alle am Schiff selbst vorhandenen Akzente, wie vor allem an den Seitenteilen, über Steine gelöst.
Das fertige Modell eignet sich mit einem Gesamtgewicht von über 3 kg wahrlich nicht zum Spielen, sondern sollte alleinig als Vitrinenmodell betrachtet werden – zu schnell könnte sich ansonsten das eine oder andere Teil lösen. Weniger schön ist jedoch, dass das Modell auf den Produktbildern mit einer glänzenden Außenhülle gezeigt wird, welche jedoch im Modell aus einem einfachen Grau besteht.
Der Umstand, dass es sich bei dem Modell um ein nicht lizenziertes MOC handelt, schmälert das Endergebnis noch ein wenig. Es ist schade, dass Mould King, nachdem sie bei einigen Modellen mit den Designern zusammenarbeitet haben, hier wieder in alte Verhaltensweisen zurückfällt.
Anmerkung zum Review
Das Razor Starship wurde Just Bricks freundlicherweise von Crazy Brixx für diesen Review kostenlos zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf den Artikel fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand ebenfalls nicht.
>> Das Razor Starship von Mould King bei Crazy Brixx
Mould King 21023 – Razor Starship im Review – Slideshow
Mould King 21023 - Razor Starship im Review
- für das gebotene ein attraktiver Preis
- schönes und vor allem großes Modell
- lange Bauzeit
- gute Steinequalität
- verständlich aufgebaute Anleitung
- zwei Cockpit-Abdeckungen
- teilweise unschöne Spaltmaße, die leicht hätten verhindert werden können
- transparente Cockpit-Abdeckung leicht verkratzt
- unlizenziertes MOC
8 Kommentare
5N00P1
“Da GoBricks als Teilelieferant Steine nicht bedruckt, bleibt das Cockpit selbst dabei recht karg.” aber es gibt ja mit der 16008 ein Set, dass von Mould King kommt und nur bedruckte Steine hat.
Michael Schäfer
Moin,
sorry, war in Urlaub.
Das kann gut sein, die Steine werden unserer Kenntnis nach dann aber entweder nicht von GoBricks sondern von anderen bedruckt oder kommen direkt von anderen Herstellern.
Gruß
Michael
Andi
Ich mag ja eure Berichte zu Rechtsfragen, den Minifiguren und Johnny, aber habt ihr so wenig Achtung vor geistigem EIgentum, dass ihr so ein Set vorstellen müsst!? Die “Originalität” dann mit 90 % zu bewerten, setzt dem Unsinn dann erst recht die Krone auf.
Michael Schäfer
Das darfst Du gerne so sehen. Sollen wir ein Set jetzt mit 0 bewerten und damit im grunde schreiben, das der eigentliche Designer ein schlechtes Set abgeliefert hat? Es geht ja in erster Linie darum, wie gut das Set gemacht wurde. Dafür machen wir auch immer wieder deutlich, wenn ein Set “geklaut” ist und verweisen auf die Originalanleitung und bitten darum, dass diese ebenfalls gekauft wird.
Andi
Ihr schreibt in eurem “Über Uns”-Bereich:
“Wie bereits beschrieben, gibt es unter den Herstellern auch einige Vertreter ihrer Zunft, welche ältere oder sogar aktuelle Sets von LEGO schlicht kopieren. Diesen Modellen wollen wir auf Just.Bricks keine Bühne bieten. Auch Sets, welche den Modellen von LEGO „sehr ähnlich sehen“, haben bei uns keine Chance. Natürlich gibt es Grenzfälle, da manche Bereiche nur in einer bestimmten Form umzusetzen sind, dennoch muss bei einem Modell, damit es von uns vorgestellt wird, ein eigener Ansatz erkennbar sein.”
Wieso verhält sich das mit Entwürfen von Privatpersonen anders? Der DIebstahl geistigen EIgentums bleiobt exakt der selbe. Jeder Verkauf eines solchen Sets bestätigt und fördert doch das Verhalten der Kopisten und schädigt damit den Designer. Egal, ob dann ein paar Wenige trotzdem die Anleitung kaufen oder nicht. Und es verkaufen ja selbst deutsche Firmen die MOCs von deutschen Fandesignern, es wird also sogar die eigene Community geschädigt.
Michael Schäfer
Wir haben uns zu dem Thema schon so oft geäußert: Zum einen ist es manchmal auf dem ersten Blick nicht zu erkennen, ob ein Modell “geklaut” ist. Bei manchen ist es leicht herauszufinden, bei anderen schwerer, bei anderen zunächst gar nicht. Dann bekommen wir das Set von einem Partner zur Verfügung gestellt und finden dann raus, dass es eben nicht etwas eigenes ist. Sollen wir das ausgepackte, halb gebaute Set dann wieder zurückschicken? Was meinst Du, wie oft wir so etwas machen könnten? Du magst jetzt antworten, dass wir dann darauf verzichten sollen – dann könnten wir die Seite aber nicht so machen, wie wir sie heute machen, denn irgendwann würden wir, verständlicherweise, ohne Partner darstehen. Und bevor jetzt der Eindruck entsteht, das wir Sets nur deswegen positiv bewerten, damit wir weiter bemustert werden – dafür haben wir auch genügend Sets schlecht bewertet. Damit müssen die Partner leben.
Der andere Punkt ist: Die Sets würden so oder so in den Verkauf kommen. Was meinst Du, wie viele Käufer dabei wissen, dass es kein Lizenz-Set ist? Wir klären in der Hinsicht auch auf und jeder kann dann für sich entscheiden. Wenn wir die Sets nicht besprechen wird sicher auch nichts daran ändern.
Wie gesagt, Du darfst das gerne so sehen. Wir haben in der Redaktion lange darüber diskutiert und sind zu der Herangehensweise gekommen, wie wir sie jetzt umsetzen.
Nur mal so (und das ist keine Bewertung): Ob ein Set ein geistiges Eigentum darstellt, darüber sind sich selbst Juristen nicht einig. Anders ist es bei der Bauanleitung. Moralisch ist das eine andere Sache, die aber jeder für sich selbst entscheiden muss.
Andi
“Was meinst Du, wie oft wir so etwas machen könnten? Du magst jetzt antworten, dass wir dann darauf verzichten sollen – dann könnten wir die Seite aber nicht so machen, wie wir sie heute machen, denn irgendwann würden wir, verständlicherweise, ohne Partner darstehen.”
Dieser Satz sagt ja wohl alles über die (bestenfalls) halblegalen, sicher jedoch unmoralischen Geschäftsmodelle eurer Partner aus!
“Wir klären in der Hinsicht auch auf und jeder kann dann für sich entscheiden.”
Das könnte man ja auch mit einer “Schwarzen Liste” o.Ä. machen, ohne gleichzeitig für das Set zu werben.
“Ob ein Set ein geistiges Eigentum darstellt, darüber sind sich selbst Juristen nicht einig.”
Das mag in der Tat kompliziert sein und mir fehlt auch die notwendige Ausbildung, um das aus Sicht eines Gerichts beurteilen zu können. Aber dass es moralisch oft unterste Schublade von den Kopisten ist, kann ich definitiv sagen.
Euer Geschäftsmodell muss sich da aber natürlich nicht nach mir richten, ich finde die Diskrepanz zwischen tollen Artikeln und geklauten MOCs bei euch nur sehr schade.
Michael Schäfer
“Dieser Satz sagt ja wohl alles über die (bestenfalls) halblegalen, sicher jedoch unmoralischen Geschäftsmodelle eurer Partner aus!”
Lies das was da steht und interpretiere nichts rein. Du tust jetzt so, als wenn das bei jedem Partner immer passiert. Der Händler selbst muss aber erst mal wissen, dass es ein Modell ohne Lizenz ist. Und was ist, wenn er es weiß? Soll er dann die 500, 1.000 oder mehr Einheiten einfach verschrotten? In mormalfall merkt sich der Händler das und bestellt das Set nicht mehr nach, wenn es bei einem Hersteller mehrfach passiert, wird der eben ausgelistet. Unseren Partnern da aber Vorsatz zu unterstellen, ist in meinen Augen schon heftig.
“Das könnte man ja auch mit einer “Schwarzen Liste” o.Ä. machen, ohne gleichzeitig für das Set zu werben.”
Das würde aber nicht funktionieren. Solche Listen tauchen in den Suchmaschinen kaum auf – und wenn doch, dann weit hinten. Google z.B: entscheidet anhand von Parametern wie Textlänge, Schlüsselwörter, sich wiederholende Wörter und anderen Dingen, ob eine Seite einen hohen Informationsgehalt bietet. Das ist bei solchen Tabellen nicht gegeben. Somit würde eine Liste nur für die Klemmer eine Rolle spielen (wenn überhaupt), die unsere Seite kennen. Alle anderen würden davon nichts erfahren. Wir wissen aber, dass viele Leser auch über die Suchmaschinen zu uns kommen. Somit sind entspechende Reviews eben auch eine Möglichkeit, Leser über die “Rechtmäßigkeit” eines Sets aufzuklären – wie wir es immer wieder machen (sofern uns der Fakt bekannt ist). Ansonsten geht der Klemmer in den Laden, sieht das Set und kauft es – und weiß nicht mal, dass es geklaut ist. Wenn er sich über die Suchmaschine über das Set informieren will, dann stößt er in den meisten Fällen auch auf unsere Seite (sofern wir das Set getestet haben) und erhält diese Information. Eine Liste wird er sicherlich nicht lesen – wenn er sie, wie geschrieben, überhaupt angezeigt bekommt.
Und noch mal: Ein Set bei der Originalität mit 0 zu bewerten, nur weil es keine Lizenz hat, wäre auch eine Bewertung der Arbeit des Designers. Es geht aber erst mal nur um das Set.
Nur sind das eben die Punkte: Wir diskutieren hier sehr lange über solche Themen und versuchen dabei alle Punkte abzuwägen. Und dann kommt jemand mit einem Vorschlag und stellt sich die Lösung so einfach vor – nur ist diese im Grunde nicht praktikabel und würde kaum etwas bringen – unter vielen Gesichtspunkten. Vielleicht dann einfach mal glauben, das wir uns da Gedanken drumm gemacht haben und dass das die besste Lösung für alle ist?