Das Pariser Restaurant verfolgt, durch die Möglichkeit aufgeklappt zu werden, einen interessanten Ansatz, mit dem es vielseitig verwendbar ist. Generell ist das Modell schön anzusehen, offenbart aber einige Schwächen.
Das Modell
Das Pariser Restaurant von CaDA lässt bei manchem Baumeister schon alleine wegen des Namens Erinnerungen zum gleichnamigen Lego-Set 10243 von 2014 aufkommen. Ein erster Blick auf die Verpackung verrät jedoch, dass es sich hierbei keineswegs um ein Duplikat, sondern um ein vollkommen eigenständiges Modell handelt, das zufällig den gleichen Namen trägt – und Restaurants soll es in Paris bekanntlich ja viele geben.
Im Vergleich zum Set des dänischen Marktführers besitzt das CaDA-Modell mit 3.230 Teilen die höhere Teileanzahl und ist mit einem hierzulande aufgerufenen Preis von 120 Euro auch deutlich günstiger zu erstehen als das dänische Set, für das bei der Einführung vor knapp 9 Jahren rund 150 Euro ausgerufen wurden.
Die Besonderheit des Modells ist auf der Verpackung direkt zu erkennen: Es lässt sich aufklappen, dadurch auch von innen betrachten und, wenn gewünscht, auch bespielen. Andererseits kann das Modell durch den Umstand auf zwei Arten verwendet werden: Entweder als komplettes Gebäude oder als doppelte Hausfassade.
Wenig Platz im Inneren
Wird der knapp 4 kg schwere und wie immer aufwendig gestaltete Karton geöffnet, wird eines erneut deutlich: Auch chinesische Hersteller müssen mittlerweile verstärkt auf Transportkosten achten und bemühen sich, so wenig Platz wie möglich zu verschenken – was auch weniger chinesische Luft bedeutet.
Im Inneren findet der Baumeister die in zwei Hefte aufgeteilte und in einer Tüte gut geschützte Bauanleitung auf den beiden weiteren Kartons liegen, die das silberfarbene Konterfei des Bauwerkes zeigen und die randvoll mit den benötigten Steinen gefüllt sind. Im Gegensatz zu manch anderen Sets, hat CaDA bei diesem auch direkt eine grobe Sortierung vorgenommen – so befinden sich Tüten mit den Nummern 1 bis 3 in dem einen, 4 bis 7 in dem anderen Karton. Der erste enthält außerdem 9 große Fenster, die jeweils in eine eigene Tüte verpackt wurden. Insgesamt schmücken 53 Plastikbeutel das Set.
Das Paket enthält ebenso einen kleinen Bogen mit vier Aufklebern, die neben zwei Werbetafeln und einer Speisekarte auch eine Zeitung darstellen. Vor allem letztere hätte sich jedoch ohne Probleme auch als Print realisieren lassen.
Das Pariser Restaurant stellt die erste Zusammenarbeit zwischen dem Designer Nicolas Carlier und CaDA dar und ist somit ein lizenziertes Modell. Auf seinem Instagram-Account „nicolas_build“ präsentiert er regelmäßig seine großen und auch kleinen Modelle, von denen hoffentlich noch einige zusammen mit dem chinesischen Hersteller realisiert werden.
Die Anleitung
Wie bereits beschrieben unterteilt CaDA die Bauanleitung in zwei Hefte, was das Blättern darin deutlich erleichtert. Erneut im DIN-A4-Format gehalten, richtet der chinesische Hersteller die Anleitung, wie bei vielen seiner Modelle, im Querformat aus, wobei diese im vorliegenden Fall 154 Seiten und 425 Bauschritte umfasst.
Anleitungen von CaDA zeichnen sich in den meisten Fällen vor allem durch einen verständlichen Aufbau aus und hier macht auch das neue Set keine Ausnahme. Es spielt dabei keine Rolle, ob der Baumeister schon einmal ein Set des Herstellers in der Hand hatte oder ein absoluter Neuling ist – in beiden Fällen sollte er sich sofort und ohne Probleme zurechtfinden. An eine Besonderheit muss sich beim ersten Bau jedoch gewöhnt werden: Im Karton sind die Tüten oftmals mit Nummern versehen, die zunächst auf den jeweiligen Bauabschnitt schließen lassen, was in diesem Fall auch zutrifft, aber nicht immer stimmen muss. So gibt es in anderen Sets auch Nummern, die sich gerne einmal über mehrere Bauabschnitte erstrecken oder Abschnitte, die mehrere Nummern beinhalten. Ein Grund könnte in einer besseren Auslastung der Sortiermaschinen bei der Konfektionierung zu finden sein.
Bei der Anzahl der Steine, die pro Bauschritt hinzukommen, wird die Anleitung allerdings zu einfach und es scheint, als wolle CaDA hier doch den dänischen Marktführer kopieren. So werden nur selten mehr als zehn Teile verbaut, was den Baurhythmus manches erfahrenen Baumeisters erschweren könnte. Hier bleibt diesem nichts anderes übrig, als alle Teile für eine komplette Doppelseite zurechtzulegen. In den meisten Fällen werden auf diesen vier Bauschritte abgebildet, bei kleineren Segmenten können es auch mal mehr sein, selten aber mehr als acht. Zwischenbauschritte werden wie gewohnt in kleinere, mit gelbem Hintergrund versehene Kästen ausgelagert.
Zur besseren Unterscheidung werden manche Teile in den kleinen Übersichtsboxen mit ihrer jeweiligen Noppengröße angezeigt, was vor allem bei größeren Fliesen oder Stangen der Fall ist. Neue Teile oder Segmente werden zur besseren Erkennbarkeit zudem mit einem roten Rand versehen, gleichfarbige Pfeile weisen auf die genaue Position, wo diese aufgeklemmt werden sollen. Kritik kommt auf, wenn es vor allem um dunkle Teile geht. Hier ist die Abgrenzung der Steine zueinander schwierig, was besonders beim braunen Boden des Dachgeschosses deutlich wird. Hier können schnell die falschen Fliesen verbaut werden.
Vom Prinzip der Reduktion, auf das viele Herstellern alternativer Klemmbausteinmodelle zurückgreifen, macht CaDA im vorliegenden Fall keinen Gebrauch – alle Steine und Teile werden in ihren Farben und bei voller Deckkraft angezeigt.
Das Set ist mit einem Mindestalter von 8 Jahren versehen, was im Hinblick auf die Bauanleitung nicht ganz falsch gewählt ist. Ob Kinder in diesem Alter schon die Geduld für den Aufbau eines solch großen Modells aufbringen können, steht auf einem anderen Blatt und kann nur von den Eltern beantwortet werden.
Der Aufbau
Auch wenn es für manchen Leser etwas langweilig wird und sich Dinge wiederholen mögen – aber die chronologische Reihenfolge muss eingehalten werden und der Aufbau eines Hausmodells beginnt nun mal in den allermeisten Fällen mit den Grundplatten. Das ist auch beim Pariser Restaurant nicht anders. Der Unterschied zu vielen anderen Modellen besteht lediglich darin, dass hier nicht auf eine Baseplate, sondern auf jeweils zwei aneinander gelegten 16 × 16 Platten gebaut wird. Diese sind jedoch auch von unten bebaubar und damit höher als die bekannten Basisplatten.
Durch die Verwendung von insgesamt vier dieser Platten verfügt das später zusammengeklappte Haus über das bekannte Raster von 32 × 32 Noppen und kann somit ohne Probleme neben andere Modellen gestellt werden – wenn auch der Boden leicht etwas erhöht ausfällt.
In den ersten Bauschritten werden für den auf den Produktbildern dargestellten linken Gebäudeteil rückseitig bündig weitere 4 × 10 und 2 × 10 Plates auf die bereits beschriebenen großen Platten aufgegklemmt, um den Innenraum ein wenig anzuheben. Davor werden Fliesen, 2 × 2 Jumper Plates und weitere 1 × 8 Plates gelegt, welche später den Außenbereich des Restaurants und die Abgrenzung zur Straße darstellen werden.
Danach wird der Innenbereich gefliest, schwarz-weiß für den Thekenbereich, sandfarben und braun für den Gästeraum des Restaurants. Unmittelbar danach folgt die linke Seitenwand, in der ein Getränkeautomat, bestehend aus vier verschiedenfarbigen auf 1 × 1 Brick Modified mit Noppen an der Seite, aufgebrachten transparenten 1 × 1 Fliesen und ebenfalls vier Griffen, gefertigt wird. Es folgen die Theke sowie kleine und große Sitzgelegenheiten, bevor mit der vorderen Fassade begonnen wird. Ein optisches Highlight des Modells stellt die Drehtür dar, welche über zwei 8 × 8 Noppen großen Rundfliesen mit 2 × 2 Noppen in der Mitte realisiert wird. Zwischen diesen bringt der Designer vier große Fenster an und arretiert das Ganze über eine jeweils oben und unten angebrachte Drehscheibe.
Weiter werden kleine Pfeiler und eine Verstärkung der einzelnen Wandteile mittels verschiedener Plates und drei kleineren Bögen eingefügt, bevor der Außenbereich mit kleinen Tischen, Blumenkästen und sogar einem kleinen Springbrunnen dekoriert wird. Als letztes Segment in dem Abschnitt wird die Markise des Restaurants gebaut, die durch vorher angebrachte 1 x 2 Plate Modified mit Griff gehalten wird. Hier empfiehlt es sich, die Halterungen vor dem Anklemmen von der Wand zu entfernen, vorher an das Vordach zu klemmen und dann das gesamte Konstrukt an die Fassade anzubringen – am besten aber erst nach Fertigstellung des restlichen Gebäudes, die Halterungen werden sich ansonsten in den meisten Fällen lösen.
Es geht aufwärts
Nach 120 Minuten kann dann mit dem Bau des ersten Obergeschosses begonnen werden. Dieses gleicht in vielen Teilen dem Erdgeschoss, so entsteht auch hier ein Gästeraum mit seinen braunen und sandfarbenen Fliesen. Hinzu kommt eine kleine Bühne, deren Unterbau mit seiner Rundung in SNOT-Bauweise (Studs Not On Top), aber ohne Fliesen gebaut wird, bevor Tische und Stühle hinzukommen.
An manchen Stellen erweist sich das Bauwerk zu diesem Zeitpunkt noch als recht fragil. So wird die erste Etage direkt auf dem Erdgeschoss gebaut, das an manchen Stellen aber den Druck beim Aufklemmen nicht immer standhält. Wer hier eher auf Nummer Sicher gehen will, kann von den Vorgaben abweichen und das Stockwerk getrennt von allem anderen zuerst bauen und erst später auf das Erdgeschoss aufsetzen. Egal für welchen Weg sich der Baumeister auch entscheidet, es sollte darauf geachtet werden, die bereits angebrachte Markise nicht zu berühren, denn diese fällt, wie im vorherigen Bauabschnitt beschrieben, leicht ab.
Nach dem Innenausbau entstehen nach bekannten Techniken die Fassaden. Dabei werden 1 × 2 Noppen große Fliesen auf entsprechende Brick Modified mit Noppen an den Seiten geklemmt, um der Außenansicht etwas Struktur zu verleihen. Interessant sind auch die aus Stäben und verschiedenen 1 × 1 Plate Modified mit Griffen gefertigten kleinen Verzierungen vor den Fenstern, die dem Bauwerk einen edlen Charakter verleihen.
Ab ins Dachgeschoss
Das Dachgeschoss beginnt im Grunde wie die beiden vorangegangenen Segmente, mit dem Unterschied, dass hier nur braune Fliesen verwendet werden. Da, wie bereits beschrieben, bei dunklen Steinen die Abgrenzung der Teile zueinander in der Anleitung schwierig ist, kann sich, obwohl CaDA an vielen Stellen die Länge angibt, schnell verbaut werden – Also Augen auf.
Ist dieser Teil geschafft, geht es ans Interieur. Ob es sich bei dem Raum um ein Gästezimmer des Hotels oder um eine „Studentenbude“ handelt, wird anhand der spärlichen Einrichtung, bestehend aus Bett, Nachttisch, Tisch sowie einem Stuhl, nicht so recht erkennen. Zumindest darf das obligatorische Baguette nicht fehlen.
Schließlich geht es, wie in früheren Bauabschnitten, an die Fassade und deren Verzierungen, bei denen der vorher eingeschlagene Stil weitergeführt wird. Die in den nächsten Bauschritten übereinander gebauten schrägen Slopes in den Größen 2 × 2 × 3 und 2 × 2 × 2 sollten beim Auflegen der 8 × 16 Noppen großen Plate für das Flachdach von hinten mit den Fingern gestützt werden, damit diese, durch den Druck von oben an den Verbundstellen, nicht einknicken. Die schräge Front über der Drehtür wird dabei gekonnt über die oberen Elemente mit dem Dach verbunden. Dann noch Schornstein, Antenne (oder doch ein Blitzableiter?) sowie ein kleiner Dachabschluss am Rand angebracht, und die eine Haushälfte ist nach rund fünf Stunden Aufbauzeit bezugsfertig.
Bereits an dieser Stelle wird die Fragilität der gesamten Konstruktion, die bereits bei der Markise zu erkennen war und die teilweise sichtbaren großen Lücken, die bei anderen Hausbauten oftmals besser gelöst wurden, deutlich. So hätten die Übergänge zwischen den Wänden und der schrägen Front besser mit den seitlich an 1 × 1 Brick Modified mit Noppe an der Seite angebrachten und als „Käseecken“ bekannten Slopes in der Größe 1 × 1 × 2/3 geschlossen werden können als mit den im Modell verwendeten Pfeilern, die durch ihre Rundung sogar für größere Zwischenräume sorgen.
Auf die andere Seite
Der Bau der zweiten Hälfte des Restaurants beginnt im Grunde wie die erste: Grundplatten werden zusammengefügt, mit Fliesen belegt sowie mit weiteren Plates die gleiche kleine Erhöhung wie im anderen Gebäudeteil errichtet. Während auf der anderen Seite Sitzgelegenheiten sowie Blumenkästen das Straßenbild säumen, wird hier aus hellblauen und diese flankierende weißen Fliesen ein Fahrradweg gelegt.
Der vordere Teil des Gebäudes wird dabei ein kleines Bistro beherbergen, der hintere Teil eine Buchhandlung. Das kleine Bistro ist mit seinem kurzen Tresen sowie seiner einzigen Sitzgelegenheit recht schnell eingerichtet, die Buchhandlung besteht im Wesentlichen aus einer noch kleineren Theke sowie zwei Bücherregalen. Letztere sind dabei nicht mit dem Boden verbunden, sondern in einer Vertiefung im Fliesenboden eingelassen, sodass sie leicht zur Seite geschoben werden können. Der Grund dafür lässt sich zu diesem Zeitpunkt des Aufbaus noch nicht feststellen. Auch wenn das Gebäude im Minifiguren-Maßstab gehalten ist, dürfte die Buchhandlung selbst für diese zu klein sein.
Ist die komplette Wand samt braunen Türen gebaut, wird auf dem Gehsteig eine Laterne sowie ein Baum angebracht. Erst danach wird auch auf dieser Seite eine, wenn auch dieses Mal blaue, Markise angebracht. Diese wird dabei in ähnlich fragilen Form an die Wand geklemmt, sodass sie sich im weiteren Bauverlauf ebenfalls nicht nur einmal lösen wird.
Die beiden nächsten Stockwerke werden größtenteils wie die des anderen Gebäudeteils gebaut, Unterschiede gibt es lediglich in der Inneneinrichtung und kleinen Nuancen an der Fassade. So stellt der jetzt gebaute Raum ein Wohnzimmer mit einem kleinen Sessel, einem Tisch und einem Sofa dar. Darüber hinaus führt dieses als einziges Zimmer eine Treppe zum nächsten Stockwerk. Außen fehlt dagegen der Balkon, dafür sind in der Etagenmitte zwei kleine Säulen eingearbeitet. Das Dachgeschoss führt auf dieser Seite den der Treppe folgende Flur sowie ein kleines Badezimmer mit Badewanne.
Alles hat ein Ende, nur…
Doch auch wenn das Pariser Restaurant an dieser Stelle fertig gebaut erscheint, ist hier noch lange nicht Schluss – denn das Set hält noch die eine oder andere Überraschung parat. So lässt sich, zumindest im kleinen Rahmen, das äußere Erscheinungsbild verändern. Dazu werden beide Markisen durch kleinere Exemplare ausgetauscht und die Gehsteige, nein, nicht hochgeklappt, aber mit anderen Steinen belegt. So verschwindet unter anderem der Fahrradweg und macht Platz für eine Sitzbank.
Mit dem Umbau sind am Ende auch noch die zunächst übrig gebliebenen Steine verbaut, womit das Modell nach rund 10 Stunden Bauzeit fertiggestellt ist.
Qualität der Steine
Die Qualität der Steine fällt für CaDA-Verhältnisse etwas durchwachsen aus. Hier dürften Baumeister an einigen Stellen etwas anderes vom chinesischen Hersteller gewohnt sein.
Die Klemmkraft ist nicht zu beanstanden, die Steine halten gut, lassen sich bei Bedarf aber ebenso leicht wieder lösen. Die Farbgleichheit fällt über weite Teile ebenfalls gut aus. Problematisch wird es erst bei der Oberflächenbeschaffenheit, die vor allem bei den dunkleren Fliesen in Form von sichtbaren Schlieren und einem teilweise stumpfen Erscheinungsbild schwächer ausfällt. Gleiches gilt für die Scheiben, bei denen auch das einzelne Verpacken der größeren Exemplare keinen wirklichen Unterschied gebracht hat.
Die vier Aufkleber sind dagegen in einer guten Qualität gedruckt und auch die verwendete Folie ist stabil und mit einer hohen Haftkraft versehen.
Fazit
Das Pariser Restaurant von CaDA ist zunächst ein schön anzusehendes Modell, bei dem es viel zu entdecken gibt. Während viele Modelle in diesem Segment – als Modular kann es eigentlich nicht bezeichnet werden, da sich die einzelnen Stockwerke nicht abnehmen lassen – entweder als normales Haus mit einer Vorder- und einer schon weniger detaillierten Rückseite oder als Eckgebäude mit zwei Fassaden gestaltet sind, besitzt das vorliegende Set drei gestaltete Seiten. Sehr erfrischend ist die Möglichkeit, das Gebäude zu öffnen und entweder wie ein Puppenhaus, auch dank der schönen Einrichtung, von innen zu bespielen oder es in zwei Hausfassaden entlang einer Straße zu verwandeln. Zusammengeklappt ergeben die jeweiligen Etagen aber keine Einheit – die Wände müssen also hinzugedacht werden.
Bei genauerem Hinsehen offenbaren sich aber ebenso schnell die ersten Schwachstellen, welche auch beim Aufbau eine gewisse Rolle spielen können. So sind die beiden Markisen nur an einzelnen Noppen mit der Hauswand verbunden, sodass nicht selten bereits eine leichte Berührung ausreicht, um diese zu lösen. Das dürfte beim Aufbau nicht nur einmal passieren, auch als Spielmodell genutzt könnte es Probleme geben. Die Fragilität mancher Segmente und Bautechniken lässt das angegebene Mindestalter von 8 Jahren zudem etwas zu niedrig erscheinen – mindestens 12 Jahre sollten es schon sein, da an vielen Stellen eine höhere Geduld und mehr Fingerspitzengefühl aufgebracht werden müssen.
Negativ fallen auch die vielen Lücken rund um den abgewinkelten Teil der Fassade auf, die an einigen Stellen leicht hätten vermieden werden können. Auch die Verwendung der vielen braunen Türen stört das Erscheinungsbild. Diese Art mag vielleicht bei dunklen Spelunken gerne genutzt werden, aber ein helles Bistro oder eine Buchhandlung dürften nicht zu diesen Etablissements gehören. So entsteht der Eindruck, dass CaDA bei dem vorliegenden Modell ein wenig zu sehr auf eine Kostenbegrenzung geschaut hat. Aber auch bei der Inneneinrichtung hätte zumindest auf eine bessere Platzierung geachtet werden können: So versperrt der rote Sessel am Eckteil des rechten Gebäudeteils im Grunde das dahinter liegende Fenster.
Auch die Qualität der Steine dürfte stellenweise nicht dem entsprechen, was Baumeister sonst von CaDA gewohnt sind. Klemmkraft und Farbgleichheit sind nicht zu beanstanden, wohl aber die Oberflächenbeschaffenheit der dunkleren Steine, insbesondere der Fliesen. Diese wirken nicht selten stumpf.
Die Anleitung ist weitestgehend gut aufgebaut und auch für Neulinge oder Wiedereinsteiger nachvollziehbar. Bei den dunklen Steinen muss sich CaDA allerdings langsam etwas einfallen lassen, damit sich diese besser voneinander abgrenzen lassen und der Aufbau dadurch einfacher wird – auf den Abbildungen ist oftmals nur schwer zu erkennen, wo der eine Stein endet und ein neuer beginnt.
Generell ist das Pariser Restaurant ein schön anzusehendes Modell, viele der beanstandeten Fehler können leicht behoben werden, andere wären durch eine andere Steinewahl vielleicht nicht in dem Maße aufgetreten. Somit verspielt das Modell einiges an Potenzial, was einfach zu vermeiden gewesen wäre.
Anmerkung zum Review
Das Pariser Restaurant C66009 von CaDA wurde Just Bricks freundlicherweise von freakware für diesen Review kostenlos zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf den Artikel fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand ebenfalls nicht.
>> CaDA C66009 – Pariser Restaurant im Review bei freakware
CaDA C66009 – Pariser Restaurant im Review – Slideshow
CaDA C66009 - Pariser Restaurant im Review
- schönes Modell
- aufklappbar und dadurch erfrischend anders
- gestaltete Fassaden auf drei Seiten
- aufklappt von hinten wie ein Puppenhaus bespielbar
- an manchen Stellen zu fragil beim Aufbau
- zu viele sichtbare Lücken
- zu viele braune Türen
- dunkle Fliesen wirken stumpf
1 Kommentare
Heiko b
1 recht interessanter bausatz, nicht nur für klemmbausteinfreunde, die Paris und oder Frankreich mögen und oder bereits das Modell des Pariser Restaurants von Lego besitzen
Auch ich finde die braunen eingangstüren an der rechten Haushälterin nich gerade prickelnd da lässt sich sicher bei dem einen oder anderen Händler für wenig Geld Türen finden, die Fenster haben und so eventuell dann farblich besser passen zu dem Modell ich finde, dass Türen in 1 helleren Farbe besser passen hierbei aber das ist ja bekanntlich jeden selbst überlassen
Wie 1 grosser deutscher Herrscher sagte jeder nach seiner fasson