Der No.Testarossa bietet kurzweiligen Bauspaß für den kleinen Geldbeutel. Das Modell besticht vor allem durch seine hohe Stabilität, aber auch die Steinequalität kann überzeugen. Ein kleiner Hingucker ist vor allem die zum Lieferumfang gehörende kleine Vitrine. Dennoch gibt es auch Grund zur Kritik.
Das Modell
Mould King hat mit seiner Model-Car-Reihe im Laufe der Zeit einige Baumeister für sich gewinnen können. Das liegt nicht zuletzt daran, weil die einzelnen Sets mit einem Preis von meist 18 Euro eine preisgünstigere und dennoch qualitativ gleichwertige Konkurrenz zu der meist mit einem UVP von 25 Euro ausgestatteten Speed-Champions-Reihe des dänischen Marktführers darstellen. Der Vollständigkeit halber sollte aber ebenso wenig unerwähnt bleiben, dass im Gegensatz zu Lego Mould King keine Lizenzen für die jeweiligen Fahrzeugnamen besitzt und daher zu Fantasie-Namen – wie in diesem Fall No.Testarossa – greifen muss. Ein weiterer Unterschied zur Konkurrenz besteht darin, dass alle Modelle der Reihe mit einer kleinen Vitrine aus Plexiglas geliefert werden, in der diese nicht nur staubgeschützt ausgestellt, sondern auch platzsparend übereinandergestapelt werden können. Das schafft Platz in der kleinsten Hütte.
Das vorliegende Set des Nicht-Testarossa ist ebenfalls für 18 Euro erhältlich, wird aus 316 Teilen zusammengesetzt und soll für Kinder ab 8 Jahren geeignet sein.
Um Platz zu sparen, packt Mould King die einzelnen Teile in die Vitrine, vergisst aber nicht, die Haube sowohl von außen wie auch von innen mit Folie vor Kratzern zu schützen. Bereits in zahlreichen anderen Tests haben sich Baumeister positiv über die Beschaffenheit der transparenten Haube geäußert, was in diesem Review nur bestätigt werden kann. So weist die Hülle keinerlei Beschädigungen auf, lediglich an einer Seite waren leichte Schlieren zu erkennen, welche zum einen nur bei genauerem Hinsehen auffallen und je nach Aufstellung – vor allem dann, wenn wirklich mehrere Boxen neben- und übereinandergestellt werden – nicht ins Auge fallen. Lediglich die schwarze Grundplatte besaß einen leichten Kratzer, der aber später vom fertigen Modell verdeckt werden wird.
Die Nummerierung der Tüten zufolge dürfte mancher Baumeister von einer Unterteilung des Aufbaus in fünf Abschnitte ausgehen. Das ist nachvollziehbar, aber falsch – die Anleitung verfügt über keine solche Einteilung und bereits in den ersten Bauschritten werden Teile aus verschiedenen Tüten verbaut. Somit sollten direkt zu Anfang alle Tüten geöffnet und deren Inhalt sortiert werden.
Neben den Bauteilen besitzt das Set auch einen sicher in der Bauanleitung untergebrachten Sticker-Bogen mit sechs Aufklebern, welche die Außenhaut des Fahrzeuges zieren werden.
Die Anleitung
Die Bauanleitung des Sportwagens misst gerade einmal 15 × 8,5 cm, ist 38 Seiten dick und führt in 63 Bauschritten zum Ziel. Darüber hinaus ist sie nichts für schwache Augen, denn die Abbildungen fallen im Vergleich zu anderen Bauanleitungen recht klein aus.
Der Aufbau des Modells erfolgt kindgerecht, wobei die Darstellungen sehr einfach gehalten sind. Weniger erkennbare Segmente werden zudem in Zwischenschritten in einen eigenen Kasten ausgelagert, darüber hinaus sind alle neu hinzugefügten Teile zur besseren Erkennbarkeit mit einer roten Kontur versehen. Als weitere Hilfsmittel zeigen grüne Pfeile an, wo genau welche Teile geklemmt werden sollen.
Nur selten werden mehr als zehn Teile pro Schritt verbaut. Wenn bei bestimmten Teilen die Größe nicht sofort erkennbar ist (zum Beispiel durch die Anzahl der Noppen), wird diese zur leichteren Auswahl in der Teileauswahl ebenfalls mit angegeben. Das schützt vor Fehlbauten.
Der Aufbau
Nachdem die wenigen Teile in rund 5 bis 10 Minuten sortiert sind, kann mit dem Bau begonnen werden. Dazu wird zunächst das aus einem Formteil bestehende Fahrgestell weiter ausgebaut, das wie so oft als Basis für den weiteren Aufbau dient. Einige Minuten klemmt der Baumeister dabei einen Stein auf den anderen, bis der kleine angedeutete Motor, der unter anderem aus einigen dunklen metallfarbenen Steinen besteht, eingebaut wird.
Die erste interessante Bauweise erfolgt mit dem in den nächsten Schritten gebautem Heck, das mit Hilfe von zuvor am Rumpf angebrachten 1 × 2 – 2 × 2 Brackets um 180° gedreht angeklemmt und somit die Baurichtung umgekehrt wird. Als Auspuffrohre dienen dabei die bekannten, dieses Mal aber versilberten Ferngläser.
Anschließend werden aus sandfarbenen Teilen die ersten Segmente der Inneneinrichtung gefertigt, zu denen die Sitze, die Mittelkonsole und das Lenkrad gehören. Gleich danach geht es an die Außenverkleidung, wobei der Sportwagen, auch wenn im Minifiguren-Maßstab gebaut, keine Türen besitzen wird. Dies ist aber nicht wie beim dänischen Marktführer auf die oftmals vermutete Reduktion der Teileanzahl, sondern der Formgebung des Originals zurückzuführen. Der Einbau einer Tür wäre zwar sicherlich möglich gewesen, hätte aber vermutlich die Stabilität des Fahrzeuges beeinträchtigt.
Sind die Seitenteile angebracht, geht an die Front, bei der zumindest für die als Boden angebrachten Fliesen die Baurichtung geändert wird. Mit diesem Segment biegt der Baumeister schließlich auf die Zielgerade ein. In den nächsten Bauschritten geht es lediglich noch um die Verkleidung der Karosserie mittels diverser roten Fliesen und das Anbringen der Windschutzscheibe. Diese ist zwar in der Teiletüte noch einmal mit einem eigenen Beutel umgeben worden, weist aber trotz leichte Schlieren auf.
Am Ende müssen nur noch die Räder aufgezogen und die Aufkleber angebracht werden. Dabei fällt schnell auf, dass deren Farben nicht mit denen der Steine übereinstimmen und die Sticker sofort als solche auffallen. Der fertige Sportwagen muss im Anschluss nur noch in die Vitrine gestellt werden und schon ist der Aufbau nach kurzweiligen 45 Minuten wieder beendet.
Qualität der Steine
Die Steinequalität bewegt sich wie bei Modellen von Mould King gewohnt, dank der Dienste von GoBricks, auf Lego-Niveau, vielleicht sogar etwas darüber. Die Klemmkraft ist ausgezeichnet, gleiches gilt für die Oberflächenbeschaffenheit – einmal von der besagten Windschutzscheibe abgesehen.
Bei der Farbgleichheit ist ein leichter Unterschied zwischen den Fliesen und den Plates zu entdecken, der aber erst bei wirklich genauerem Hinsehen offenbar wird. Ausgestellt dürfte dies kaum auffallen.
Die Aufkleber besitzen zwar eine gute Druckqualität und auch die Haftung lässt ebenfalls keinen Grund zur Kritik aufkommen, dafür umso mehr die Farbtöne, die nicht mit denen der Steine übereinstimmen. Wer kann, sollte zumindest auf die farbigen Sticker verzichten.
Fazit
Der No.Testarossa stellt einen kurzweiligen, aber durchaus Spaß machenden Aufbau dar. Mehr kann für rund 18 Euro auch nicht erwartet werden. Dem ikonischen Design des Originals kommt dieser dabei zwar nahe, an manchen Stellen steht hingegen das Noppenraster dem Design ein wenig im Weg. Auffällig ist aber vor allem die hohe Stabilität des Modells, aufgrund dessen es ebenso eine gute Spielbarkeit bietet. Auch an eine gewisse Funktionalität wurde gedacht, so ist zum Beispiel die Motorklappe am Heck abnehmbar.
Die mitgelieferte kleine Vitrine kann das Modell zu einem kleinen Blickfang werden lassen, wenn der Baumeister mehrere Modelle aus der Reihe besitzt, können diese zudem übereinandergestapelt werden. Das Ganze erinnert dann ein wenig an die früheren Regalkästen für Spielzeugautos.
Die Steinequalität ist wie von Mould King gewohnt sehr gut, hier hat GoBricks wieder ganze Arbeit geleistet. Die Klemmkraft und Oberflächenbeschaffenheit sind gut, selbst bei den roten Teilen, mit denen chinesische Hersteller immer noch ihre Probleme haben, herrscht weitestgehend Einigkeit. Lediglich zwischen den Fliesen und den Plates sind kleine Unterschiede zu erkennen, die sich aber sehr in Grenzen halten und so auf dem Niveau des dänischen Marktführers liegen.
Perfekt wäre das Modell mit bedruckten Steinen, diese dürften jedoch zu dem aufgerufenen Preis aber nur schwer umsetzbar sein, darüber hinaus bietet GoBricks selbst nach wie vor keine Prints an. Die Sticker selbst sind generell von guter Qualität, nur an der Übereinstimmung der Farben zu den Steinen muss Mould King noch arbeiten. In ihrer jetzigen Form zerstören sie ein wenig das Erscheinungsbild des Modells. Wer kann, sollte somit auf die Aufkleber verzichten.
Wer also bereits jetzt auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk für seinen Sprössling ist oder einfach nur ein kleines Mitbringsel für einen guten Freund sucht, der kann beim No.Testarossa bedenkenlos zugreifen.
Anmerkung zum Review
Der No.Testarossa von Mould King wurde Just Bricks freundlicherweise von der Bausteinecke für diesen Review kostenlos zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf den Artikel fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand ebenfalls nicht.
>> Der No.Testarossa (27012) von Mould King bei der Bausteinecke
Mould King 27012 – No.Testarossa im Test – Slideshow
Mould King 27012 - No.Testarossa im Test
- schönes und stabiles Modell
- gutes Preis-Leistungsverhältnis
- sowohl als Vitrinen- wie auch Spielmodell geeignet
- gute Teilequalität
- kleine Vitrine inklusive
- verständliche Bauanleitung
- Farben der Aufkleber stimmen nicht immer mit den Steinen überein
- Bauanleitung hätte etwas größer sein können
3 Kommentare
Heiko b
1 schönes Modell 1 italienischen Sportwagen, auch wenn da nicht Ferrari draufsteht
Das Rot ist gut getroffen.
Mich würde einmal interessieren, ob man das Modell leicht in 1 offene Variante des “ferrari” umbauen kann, den man ja u a von der fernsehserie magnum mit Tom selleck kennt. Ich würde mich mal dafür interessieren, um dann hier 1 Figur hineinzusetzen auf 1 richtigen Fahrersitz.
Dass bei diesem Modell 1 entsprechende Vitrine dabei ist, finde ich gut. Das ist mir aber schon bei anderen Modellen von mould king aufgefallen
Michael Schäfer
Der Ferrari von Magnum war ein Ferrari 308 GTS…nur so zur Info…^^
Heiko b
Hallo Michael,
Vielen Dank für die Info zum ferrari von magnum
Aber trotz alledem mich würde es trotzdem interessieren, ob man den no.testarossa auch in 1 offenen Variante bauen kann mit den im bausatz verfügbaren Teilen oder ob man sich noch weitere kaufen muss bei diversen teileanbietern