Trotz seines Alters kann der Raupenbagger von Mould King auch heute noch mit aktuellen Modellen konkurrieren und ist sogar dem Nachfolgemodell vorzuziehen. Im Grunde leistet sich das Modell kaum Schwächen, wobei die Steuerung ein wenig umständlich gelöst ist – was aber eher der Knauserigkeit des Herstellers zuzurechnen ist.
Das Set
Das Set des Raupenbaggers von Mould King hat zwar bereits vier Jahre auf dem berühmten Buckel, erfreut sich jedoch nach wie vor großer Beliebtheit bei vielen Baumeistern. Dies liegt unter anderem an der Ausstattung des Modells, das beim Versandhandel AliExpress zur Zeit der Erstellung dieses Reviews für rund 95 Euro angeboten wurde und aus 1.830 Teilen besteht, zu denen zwei Akkuboxen (MK4), je ein L- sowie XL-Motor und vier M-Motoren gehören. Diese besitzen die von den Power Functions von Lego bekannten Anschlüsse. Die Antriebskraft dürfte ausreichen, um das Modell später mit der ebenfalls dem Set beiliegenden digitalen Fernbedienung steuern zu können – genaueres wird jedoch erst mit dem fertigen Bauwerk offenbart.
In Bezug auf die Verpackung setzt Mould King den vor geraumer Zeit eingeschlagenen Weg fort und passt den Karton an die tatsächliche Größe des Inhalts an, sodass nur wenig Freiraum bleibt. Dies sorgt sowohl beim Hersteller als auch beim Händler für geringere Transport- und Lagerkosten. Aufgrund der kompakten Maße von 44 × 30 × 10 cm überrascht das Gewicht von 2,5 kg beim ersten Anheben doch ein wenig.
Im Inneren des Kartons finden sich die für den Aufbau benötigten Steine, die in 16 größeren Tüten verpackt sind und in 6 Bauabschnitte unterteilt wurden. Bei einigen Tüten zeigt die Füllmenge, dass der eine oder andere Bauabschnitt ohne große Auswirkungen hätte zusammengefasst werden können. Auffällig ist auch, dass Mould King bei dem vorliegenden Set auf die bekannten eigenen ZIP-Beutel mit der jeweiligen Bauabschnittsunterteilung verzichtet hat. Die große Schaufel liegt hingegen ungeschützt in der Verpackung. Am Ende wird der Baumeiter 29 Tüten geöffnet haben.
Die für den Aufbau benötigte Bauanleitung ist in einer separaten Tüte verpackt, während der für die äußeren Verzierungen benötigte Sticker-Bogen mit seinen 44 Aufklebern gut geschützt in dieser liegt.
Die beiden Akku-Boxen, die gleichzeitig den 2,4-GHz-Empfänger beherbergen, besitzen eine Kapazität von jeweils 550 mAh, womit der Fahrspaß nicht von langer Dauer sein dürfte. Aufgeladen werden diese nach wie vor über einen Micro-USB-Anschluss, eine Aktualisierung zu USB-C und einer eventuellen Schnellladefunktion hat der chinesische Hersteller noch nicht vorgenommen. Dass Hersteller nach wie vor auf Boxen mit fest verbauten Akkus setzen, dürfte dem Umstand des besseren Verbauens geschuldet sein – so muss lediglich das benötigte Ladekabel eingesteckt werden können. Der Nachteil: Wenn der Akku einmal leer ist, können die Zellen nicht so einfach wie bei normalen Batterie-Boxen getauscht werden.
Abgespeckte Neuauflage
In der Zwischenzeit hat Mould King mit dem Set 17032 eine Neuauflage des Raupenbaggers veröffentlicht, die an einigen Stellen etwas anders konstruiert ist, aber vor allem mit weniger Motoren, Schraubzylindern und nur einer Akkubox auskommen muss.
Ohne Erlaubnis
Bei dem vorliegenden Modell bedient sich Mould King der MOC-Vorlage Link Belt 250×3 des Designers JurgenKrooshoop. Da der Entwickler nicht auf der Verpackung aufgeführt wird und auch sonst kein Hinweis auf den Ursprung des Modells gegeben wird, kann davon ausgegangen werden, dass dieser nicht an den Einnahmen beteiligt wird. Auch an dieser Stelle sei daher erneut drauf hingewiesen: Wer fair sein will, kauft die originale Bauanleitung, welche für 16,50 Euro auf der Rebrickable-Seite des Designers erhältlich ist.
Die Anleitung
Die Anleitung umfasst insgesamt 184 Seiten, von denen 177 den Abbildungen der 445 Schritte und somit dem eigentlichen Aufbau gewidmet sind. Zunächst werden die für den Antrieb benötigten Motoren und deren Anschlüsse mit den für sie bedachten farbigen Stickern versehen, um eine leichtere Zuordnung während des Aufbaus zu ermöglichen. Darüber hinaus können die Komponenten so bereits vor dem Einbau getestet werden.
Anschließend beginnt der eigentliche Aufbau. Besonders zu Beginn, wenn die einzelnen Segmente noch relativ klein sind, kann die Anzahl der auf einer Seite abgebildeten Bauschritte durchaus fünf oder sechs betragen. Dennoch gelingt es Mould King, das, was auf den ersten Blick wie Chaos erscheint, sehr übersichtlich zu gestalten. Zwischenbauschritte werden dabei in einem Rahmen dargestellt und mit einem hellen, leicht abgeschwächten Gelb als Hintergrundfarbe hervorgehoben, wodurch sie sofort als solche erkennbar sind. Die in den wiederum mit blauem Hintergrund versehenen Vorschaukästen angezeigten Bauteile überschreiten selten die Anzahl von zehn Teilen.
Für einen gelungenen Aufbau stellt Mould King dem Baumeister einige nützliche Hilfsmittel zur Verfügung: So werden Liftarme und Achsen jeweils in ihrer realen Größe angezeigt, was einen direkten Vergleich mit den ausgewählten Steinen ermöglicht. Gleichzeitig wird deren Größe angegeben, sodass erfahrene Baumeister bereits an dieser Stelle wissen, welche Teile genau benötigt werden.
Darüber hinaus werden neu hinzukommende Teile zur besseren Erkennung mit einer roten Umrandung versehen. Rote und grüne Pfeile zeigen zudem präzise an, wo welche Teile angebracht werden sollen. Sticker werden zudem aufgeklebt, sobald die entsprechenden Teile angebracht werden sollen und diese somit leicht erreichbar sind.
Das Prinzip der Reduktion kommt bei der Gestaltung der Bauanleitung nicht zur Anwendung; alle Teile werden daher in voller Deckkraft dargestellt.
Mould King stattet das Set mit einem Mindestalter von 14 Jahren aus, was dem Anspruch in der Realität recht nahe kommt.
Der Aufbau
Der Aufbau des Modells beginnt mit der Fertigung des Unterwagens, der auch den Antriebsstrang für die beiden Ketten beinhaltet. Obwohl der Raupenbagger in lediglich sechs Bauabschnitten zusammengebaut wird, wird bereits zu Beginn deutlich, dass es diese Abschnitte in sich haben werden. Im Gegensatz zu anderen Sets, bei denen der Aufbau zunächst harmlos und einfach erscheint und sich im weiteren Bauverlauf steigert, wird der Baumeister beim vorliegenden Modell von Anfang an gefordert. So ist es entscheidend, in der Bauanleitung die richtigen Teile zu erkennen und diese an den richtigen Stellen anzubringen, da viele Komponenten auf engstem Raum montiert werden müssen.
Die Herausforderung wird zusätzlich dadurch erschwert, dass die Achsen nicht, wie von Umsteigern gewohnt, in unterschiedlichen Farben für ihre Längen (meist Schwarz für gerade und Grau für ungerade Längen) gehalten, sondern komplett in Grau gegossen sind. Selbst erfahrene Baumeister dürften daher manchmal genau hinschauen oder sogar nachmessen müssen. Ein falsches Bauteil könnte erst viel später auffallen und da die einzelnen Segmente gut gegeneinander gestützt sind, kann eine Korrektur in den meisten Fällen nur mit erheblichem zeitlichem Aufwand bewerkstelligt werden.
Da unter anderem die beiden Antriebsstränge für die beiden Ketten über mehrere Zahnräder umgeleitet und teilweise als Getriebe verwendet werden, um die Motorenleistung optimal zu nutzen, ist besonders darauf zu achten, dass die Zahnräder und die Achsen, auf denen sie montiert sind, genügend Spiel haben, damit sie sich leicht drehen lassen. Andernfalls summiert sich der Widerstand über die Antriebseinheit und führt zu einer geringeren Kraftübertragung.
Ist der Korpus mit dem Drehkranz in der Mitte, der den Hauptanteil der Stabilität ausmacht, gefertigt, geht es an die beiden nicht minder aufwendig umgesetzten Kettenfahrwerke. Bei diesen wird der Antrieb erneut über zahlreiche Zahnräder an die eigentlichen Räder geführt, die später für die Bewegung der Ketten verantwortlich sind. Kleinere Räder sollen die Ketten dabei auf Spannung halten.
Zuletzt werden die beiden seitlichen Abdeckungen montiert und die Warnaufkleber angebracht. Nach etwa zwei Stunden ist der erste Bauabschnitt abgeschlossen.
Hoher Anspruch und bauen auf engstem Raum
Wer jetzt meint, im zweiten Bauabschnitt einmal durchatmen zu können, wird schnell erkennen, dass dieser Zustand nur von kurzer Dauer ist. Zunächst werden aus den beiliegenden 84 Kettenteilen zwei Stränge gefertigt, die um die Kettenfahrwerke gelegt werden. Auf die bekannten Gumminoppen, die für eine bessere Haftung auf glatten Untergründen sorgen sollen, verzichtet Mould King jedoch.
Sobald die Ketten aufgezogen sind, ist beim Bau des Überwagens höchste Konzentration gefragt. Neben den korrekten Positionen, an denen die neuen Teile angebracht werden sollen, muss auch auf die richtige Ausrichtung der Zahnräder geachtet werden. Dies gilt besonders für die Ausführungen mit Kupplung, da diese ansonsten nicht greifen und entsprechende Funktionen ins Leere laufen könnten.
Was der Original-Designer Jurgen Krooshoop in diesem Segment an Funktionen auf kleinstem Raum unterbringt, ist beachtlich – insbesondere dann, wenn vermeintlich identische Funktionen unterschiedlich umgesetzt sind: So wird eine Seite der Kettenfahrwerke durch den Drehkranz hindurch mit besagten Kupplungszahnrädern angesteuert, während die andere Seite direkt über feste Zahnräder und Achsen betrieben wird. Dies führt allerdings dazu, dass die linke Antriebsseite bei einer Richtungsumkehrung immer etwas Zeit benötigt, bis die einzelnen Kupplungen greifen. Inwieweit dies die Steuerung beeinträchtigt, wird sich jedoch erst beim fertigen Modell zeigen.
Damit ist jedoch noch nicht Schluss, denn im weiteren Bauverlauf werden auch die Drehfunktion für den Überwagen sowie die beiden Auslegezylinder und deren Ansteuerung integriert. Hier muss in der Anleitung besonders genau hingeschaut werden, denn bei der kompakten Bauweise des Modells kann sich der Baumeister schnell um das eine oder andere Loch vertun, was dazu führen könnte, dass später anzubringende Teile nicht mehr passen. Allein die bisherige Konstruktion sorgt zudem bereits jetzt für eine hohe Stabilität – im Grunde wird jeder noch so kleine Raum optimal ausgenutzt.
Als letzte Amtshandlung steht im zweiten Bauabschnitt der Einbau der ersten Motoren an, von denen zwei für die Fortbewegung verantwortlich sind. Diese werden zunächst als komplettes Segment zusammengesetzt und dann an das bisher gebaute Modell angebracht. Sollten in den ersten Tests die Fahrtrichtung und die in der Fernbedienung gewählte nicht übereinstimmen: Keine Panik. In diesem Fall muss lediglich der Überwagen um 180° gedreht werden, dann passt alles wieder.
Auch wenige Teile können herausfordernd sein
Der dritte Bauabschnitt steht ganz im Zeichen des Auslegers. Auch wenn die drei Tüten, gemessen an der Gesamtzahl, deutlich weniger Teile beinhalten, ist der Bau nicht minder anspruchsvoll. Begonnen wird mit dem Mittelteil, wobei zunächst der Motor umbaut wird, der für den Antrieb des Stielzylinders zuständig ist. Auch hier werden wieder viele vor allem kleine Teile wie Pins, Achsen sowie normale und halbdicke Liftarme verbaut. Anfänglich ist das gesamte Konstrukt noch recht fragil – einmal falsch gedreht, können schnell Teile herunterrutschen. Erst im Laufe des Aufbaus nimmt die Stabilität zu und zwei Hände reichen wieder zum Festhalten des Segments aus, ohne dass es sich in seine Einzelteile auflöst. Stück für Stück wird der Arm weitergebaut und später mit dem Löffelstil, dem Löffelzylinder sowie der Schaufel komplettiert.
An diesen Stellen offenbart die Anleitung jedoch ihre vielleicht größte Schwachstelle: Zu kaum einem Zeitpunkt wird in dieser die beste Verlegung der zu den Motoren gehörenden Kabel angezeigt und wenn dies geschieht, kann es an manchen Stellen bereits zu spät sein, sodass diese in vollkommen anderen Wegen geführt werden. Dann heißt es, alles soweit wie möglich wieder auseinanderzunehmen und die Kabel neu zu verlegen.
Nach rund zwei Stunden kann der Baumeister die Verkleidung sowie die dazugehörigen Aufkleber anbringen und den Ausleger mit dem Überwagen zusammenführen. Wichtig ist hierbei, dass die beiden Auslegerzylinder gleich weit ausgefahren sind. Damit das nicht gerade geringe Gewicht des Auslegers vernünftig gehalten werden kann, nutzt Mould King hierfür eine sieben Noppen lange Achse aus Karbon.
Zuletzt werden die Motoren testweise an eine der beiden Akku-Boxen angeschlossen, um die korrekte Funktion des Auslegers zu überprüfen.
Kaum Platz für Kabel
Der vierte Bauabschnitt weist, abgesehen vom folgenden, die geringste Anzahl an Bauteilen auf. Dies sollte jedoch nicht zu der Annahme führen, dass die kommenden Bauschritte entspannt verlaufen werden. Zunächst werden die zuvor montierten Motoren an weiteren Stellen mit dem Überwagen verbunden, anschließend werden seitlich und hinten Halterungen angebracht, auf denen die beiden Akku-Boxen ihren Platz finden werden. Zudem wird an der Seite die Basis für das Führerhaus geschaffen.
Auch wenn die geringe Anzahl an Steinen anderes vermuten lässt, wird dieser Bauabschnitt etwa 90 Minuten in Anspruch nehmen. Das liegt nicht nur an den zahlreichen kleinen Segmenten, die gebaut und angebracht werden müssen, sondern, wie oben bereits erwähnt, auch an der Verkabelung, die von Mould King in der Anleitung nicht dargestellt wird. Dennoch gibt es für den Baumeister kaum Spielraum, da der Platz für eine vernünftige Unterbringung begrenzt ist. Es bleibt zu hoffen, dass die Kabel später unter den weiteren Abdeckungen vor den Augen des Baumeisters versteckt werden können.
Beim Test der Verkabelung wird dem Baumeister schnell klar: Die mitgelieferte Fernbedienung unterstützt längst nicht alle Funktionen, die der Raupenbagger bietet. Zudem ist sie nicht für den Betrieb mit zwei Akku-Boxen ausgelegt. Im aktuellen Zustand müsste der Baumeister jedes Mal, wenn er zwischen dem Fahren und der Steuerung des Auslegers wechselt, die Verbindung zur einen Box trennen und zur anderen herstellen, was nur umständlich wäre. Es gibt jedoch eine einfache Lösung, die Mould King dem Anschein nach nicht bedacht hat: Zwei Fernbedienungen. Dabei muss lediglich die Reihenfolge beachtet werden, in der die einzelnen Komponenten eingeschaltet werden.
Ein Königreich für eine zweite Fernsteuerung
Beim Test der Verkabelung wird schnell deutlich, dass die mitgelieferte Fernbedienung nicht alle Funktionen des Raupenbaggers auf einmal unterstützt, denn diese ist nicht für den Betrieb mit zwei Akku-Boxen konzipiert. In der aktuellen Konfiguration müsste der Baumeister jedes Mal, wenn zwischen dem Fahren und der Steuerung des Auslegers gewechselt wird, die Verbindung zur einen Box trennen und zur anderen herstellen, was jedoch sehr umständlich wäre. Eine einfache Lösung, die von Mould King offenbar nicht in Betracht gezogen wurde, wäre der Einsatz von zwei separaten Fernbedienungen. Hierbei muss lediglich die Reihenfolge beachtet werden, in der die einzelnen Komponenten eingeschaltet werden, was weiter unten beschrieben wird.
Die nächsten 90 Minuten wird der Baumeister dann mit dem fünften Bauabschnitt und dem Fertigen sowie dem Anbringen der Verkleidung des Baggers und des Führerhauses, das sich bis in den sechsten und letzten Bauabschnitt hineinziehen wird, verbringen. Der erste Teil geht relativ schnell von der Hand, das Verstecken der Kabellage erfordert dagegen ein wenig Geduld, ist aber durchaus zu schaffen. Am Ende müssen nur noch die große Klappe und die Rückseite angebracht werden und die Motorisierung des Raupenbaggers von Mould King kann zum ersten Mal umfassend getestet werden.
Jungfernfahrt
Im Auslieferungszustand muss sich der Baumeister, wie bereits beschrieben, zwischen dem Fahren und der Bewegung des Überwagens entscheiden. Mould King hat hier die einzelnen Stecker jedoch etwas unglücklich gewählt, was findige Baumeister aber durchaus schnell korrigieren können.
Wird der Anleitung strikt gefolgt, wird einer Akku-Box der komplette Antrieb zugewiesen, wobei jeder Motor auf den beiden Seiten einen eigenen Anschluss und damit eine eigene Taste auf der Fernsteuerung erhält. Dies bedeutet, dass, wie bei Kettenfahrzeugen üblich, die Geschwindigkeit der Ketten zur Lenkung genutzt wird. Da der chinesische Hersteller, wie bei den meisten Modellen in seinem Portfolio, jedoch lediglich die kostengünstige digitale Fernsteuerung beilegt, die im Wesentlichen nur die Funktionen „an“ und „aus“, also Vollgas oder Stillstand, kennt, erfolgt die Steuerung recht ungenau. Sollte der Baumeister jedoch auch die analoge Fernsteuerung sein Eigen nennen, kann auch diese verwendet werden. Im Test funktionierte die analoge Steuerung tadellos und ermöglichte eine deutlich genauere Handhabung des Baggers. Bei der Bedienung des Auslegers ist es jedoch erforderlich, die eine Akku-Box auszuschalten und die zweite einzuschalten. Mit dieser zweiten Box lassen sich der Überwagen drehen sowie der Ausleger, der Löffelstil und die Schaufel aus- und wieder einfahren.
Einfacher und entspannter lässt sich der Bagger steuern, wird eine zweite Fernbedienung zur Hand genommen. Hierbei muss jedoch auf die Reihenfolge geachtet werden, wie die einzelnen Komponenten eingeschaltet werden. Also zuerst die erste Box und Fernbedienung einschalten, warten bis sich diese miteinander verbunden haben und dann erst die beiden restlichen Komponenten aktivieren. Für die Handhabung wäre es in solch einem Falle einfacher, wenn der Anschluss, der den Überwagen dreht, mit auf die Akku-Box für den Fahrantrieb gelegt wird. Dies besitzt den Vorteil, dass die Steuerelemente für den Bagger auf der einen, die für den Ausleger auf der anderen Fernsteuerung zu finden sind. Darüber hinaus wird auf der zweiten Akku-Box so ein Anschluss frei, sodass die einzelnen Funktionen besser der eigentlichen Richtung und damit logischer angeordnet werden können, was die Steuerung später weniger irritierend werden lässt. Dann kann das Steuern des Raupenbaggers richtig Spaß machen.
Leider wirkt sich die Vielzahl an Motoren spürbar auf die Leistung der Akku-Boxen aus, sodass der Fahrspaß nicht lange anhält und diese erneut aufgeladen werden müssen – mit jeweils rund 550 mAh sind keine großen Sprünge möglich. Wer längere Fahrzeiten wünscht, kann den Bagger mit einer zusätzlichen Powerbank ausstatten, die beide Boxen während der Nutzung mit Strom versorgt. Kleinere Powerbanks bieten bereits eine Kapazität von 4.400 mAh, was die „Spielzeit“ erheblich verlängert.
Qualität der Steine
Die Steinequalität des vorliegenden Sets von Mould King ist durchweg positiv zu bewerten. Dies liegt vor allem daran, dass sich der chinesische Hersteller weiterhin der Dienste des Steineherstellers GoBricks bedient, dessen Produkte zu den besten in der Klemmbausteinbranche zählen und für viele Baumeister sogar über denen von Lego rangieren.
Die Oberflächenbeschaffenheit der Steine ist ebenfalls sehr gut; große Kratzer oder Schlieren sind nicht zu beobachten und auch die Farbgleichheit ist durchweg gut. Die Klemmkraft der einzelnen Steine siedelt sich auf einem hohen Niveau an und ist gut austariert, sodass sich Teile auch wieder problemlos lösen lassen.
Bei den Aufklebern zeigen sich die üblichen Unterschiede zwischen der Hintergrundfarbe und der Farbe der jeweiligen Teile, auf denen sie angebracht sind. Dennoch bleibt der Unterschied in einem akzeptablen Rahmen und ist nicht so auffällig wie bei anderen Herstellern.
Fazit
Obwohl das Set des Raupenbaggers von Mould King bereits seit vier Jahren auf dem Markt erhältlich ist, kann es auch heute noch mit aktuellen Modellen konkurrieren und hat nichts von seiner Qualität eingebüßt – im Gegenteil, es ist dem Nachfolgemodell sogar vorzuziehen.
Das Modell bietet dabei eine gelungene Kombination aus Herausforderungen und Bauspaß, wobei der Aufbau an vielen Stellen fordernd, aber nie übermäßig kompliziert ist. Dadurch gelangen sowohl erfahrene Baumeister als auch Einsteiger gleichermaßen zum fertigen Modell. Dennoch sollte der Anspruch nicht unterschätzt werden, denn was in diesem Modell teilweise auf kleinstem Raum gebaut wird, ist beeindruckend. Zudem stellt der Raupenbagger eines der wenigen chinesischen Bau-Sets dar, bei denen das empfohlene Mindestalter angemessen ist. In der Anleitung wäre jedoch eine ausführlichere Erläuterung zur Verkabelung wünschenswert gewesen, da weniger versierte Baumeister möglicherweise nicht direkt wissen, wie die Kabel von den Motoren zum Empfänger optimal verlegt werden sollten.
Die Ausstattung kann sich dabei sehen lassen. Zu dieser gehören unter anderem zwei Akku-Boxen, mehrere Motoren und die Möglichkeit zur Steuerung des Modells via Fernsteuerung. Mould King hat jedoch nicht alle Aspekte der Fernsteuerung vollständig durchdacht, da zwei Energiespeicher, die als Empfängereinheit fungieren, nicht gleichzeitig mit der RC-Fernsteuerung verbunden werden können. Somit muss sich der Baumeister immer entscheiden, ob er fahren oder graben will und den entsprechenden Empfänger aktivieren. Diese Einschränkung wirft die Frage auf, warum Mould King dem Set keine zweite Fernbedienung beilegt, mit der beide Empfänger gleichzeitig angesprochen werden könnten. Eine solche Ergänzung hätte den Spielspaß deutlich erhöht, ohne den Preis merklich zu beeinflussen. Baumeister, die bereits ein RC-Modul besitzen, sollten diese Lösung ausprobieren.
Die Teilequalität überzeugt ebenfalls, etwas anderes wäre bei GoBricks als Steinelieferant auch nicht zu erwarten gewesen. Dieser Aspekt trägt maßgeblich zum erfolgreichen Aufbau und dem später überzeugenden Erscheinungsbild des Modells bei. Dass sich Mould King jedoch wieder ungefragt bei einem MOC bedient hat, trübt den ansonsten sehr positiven Eindruck.
Anmerkung zum Review
Der Raupenbagger (13112) von Mould King wurde Just Bricks freundlicherweise von AliExpress für diesen Review kostenlos zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf den Artikel fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand ebenfalls nicht.
>> Der Raupenbagger (13112) von Mould King bei AliExpress*
(*) Bei dem mit Sternchen markierten Link handelt es sich um einen Affiliate-Link, bei dessen Aufruf AliExpress mitgeteilt bekommt, von welcher Seite der Besucher zum Angebot geleitet wurde. Just Bricks erhält im Fall einer Bestellung zwar keine Provision, dafür verbessern sich die Chancen, auch in Zukunft vom Anbieter bemustert zu werden.
Mould King 13122 – Raupenbagger im Review – Slideshow
Mould King 13122 - Raupenbagger im Review
- sehr schön ausgearbeitetes Modell
- sehr gute Teilequalität
- ferngesteuert
- motorisiert und genügend Motorleistung vorhanden
- anspruchsvoller Aufbau
- übersichtliche Bauanleitung
- gutes Preis-Leistungsverhältnis
- nur eine Fernsteuerung
- Verkabelung wird in der Bauanleitung nicht angezeigten
- MOC ohne Lizenz
1 Kommentare
Heiko b
Wau das durchlesen des vorstehenden Beitrages zum bagger von mould king hat eben bei eine gewisse Zeit beansprucht
Mich beeindruckt das Modell hier auf 1 gewisse Art mit den vielen Kleinigkeiten und mit den vielen Spielereien daran und darin
Am meisten beeindruckt wahrscheinlich nicht nur mich die doppelte Fernbedienung zur Bedienung bzw zum Spielen mit dem bagger Modell
Ich habe in der vergangenen Woche mir einmal das bagger Modell von playtive bzw von lidl mit weniger als 350 Teilen inklusive 4 Bauarbeiter und inklusive passende Werkzeuge zu Gemüte gezogen und in knapp 3 Stunden zusammengefügt
Man kann natürlich kaum 1 Vergleich ziehen zwischen bagger Modellen mit ca 1500 Teilen einerseits und mit ca 300 Teilen andererseits beide finden in deutschland und umgebung ganz gewiss ihre Käufer und ihre Anhänger und das ist gut so
Macht weiter so mit dem Blick über den tellerrand im Bereich klemmbausteine offenbar arbeite nicht nur ich nach dem Thema “jeder Stein ist gleich” und auch dies ist gut so