Das Löschfahrzeug von Qman ist ein schönes und vor allem für den Preis großes Set, bei dem so nicht viel falsch gemacht werden kann und das sich sowohl als Taschengeld-Set wie auch als Geschenk für Kindergeburtstage eignet. An einer Stelle fehlt dann aber doch etwas.
Das Modell
Das in der MineCity-Reihe ansässige Set des Löschfahrzeuges von Qman umfasst 370 Teile, 3 Minifiguren und ist hierzulande für rund 20 Euro erhältlich. Dieses kann sowohl zum alleinigen Spielen wie auch als Erweiterung für die große Feuerwehrstation W12014 (Review) herangezogen werden. Um gerade den jüngeren Baumeistern den Aufbau zu erleichtern, hat der chinesische Hersteller diesen in drei Abschnitte unterteilt, wobei die jeweiligen Nummern gut sichtbar auf den Tüten aufgedruckt sind.
Unter den drei Tüten gelegen ist die Bauanleitung zu finden, welche dadurch vor Knicken oder Rissen gut geschützt ist. In der Bauanleitung wiederum befindet sich der Bogen mit den insgesamt neun Aufklebern, welcher dadurch ebenfalls vor Beschädigungen bewahrt werden. Scheiben und andere transparente Teile sind dagegen nicht einzeln verpackt.
Die Anleitung
Die im Querformat gehaltene Bauanleitung umfasst 26 Seiten und führt in 40 Schritten zum fertigen Modell, wobei das kleine zu löschende Objekt und das Feuerwehrauto nochmals in Abschnitt „A“ und „B“ unterteilt werden. Die einzelnen Schritte sind wie von Qman gewohnt sehr einfach dargestellt und damit auch für jüngere Kinder gut nachvollziehbar. Das Mindestalter wird mit 6 Jahren angegeben, was bei den chinesischen alternativen Klemmbaustein-Herstellern zwar schon fast ein Standardalter darstellt, aber auch im vorliegenden Fall etwas zu weit gegriffen ist – zumindest bei den Aufklebern sollten erfahrene Baumeister helfen. Für einen kompletten Aufbau alleine wird vonseiten der Redaktion ein Mindestalter von 8 Jahren empfohlen.
In der Bauanleitung, bei dem sich Qman erneut dem Prinzip der Reduktion bedient wird und somit nur neu hinzuzufügende Teile in ihrer vollen Deckkraft und bereits verbaute abgeschwächt angezeigt werden, gibt der Hersteller zudem einige Hilfestellungen: So werden Fliesen generell sowie größere Platten und Steine mit der jeweiligen Noppengröße als Orientierungshilfe in der Teileübersicht versehen. Bestimmte Teile, wie die 1 × 2 Noppen großen aber nur zwei Drittel hohen Steine, werden zudem in ihrer Originalgröße angezeigt. Sollte ein Aufkleber angebracht werden, wird auch dies in der Anleitung direkt an entsprechender Stelle angezeigt – anders als unter anderem bei Kazi, wo erst am Ende des Aufbaus und somit am fertigen Modell die jeweiligen Sticker aufgeklebt werden sollen, was ein Anbringen deutlich schwieriger gestaltet.
Der Aufbau
Der Aufbau des Löschfahrzeuges beginnt wie so oft zunächst mit dem Zusammensetzen der Figuren und dem Zubehör in Form von etwas, was wie eine in Flammen stehende Gasflasche ausschaut. Direkt danach geht es aber mit dem Bau des Vehikels los, jedoch etwas anders, als es die meisten Baumeister gewohnt sein dürften. Dieser Umstand wird aber erst später auffallen, denn beim vorliegenden Modell wird nicht, wie sonst meist üblich, mit dem Führerhaus begonnen, sondern mit der hinteren Hälfte und daher auch mit dem Heck. Dabei wird einige Bauschritte lang das Fundament, also die Karosserie gebaut, bis der Baumeister an eine Klappe kommt, welche jedoch noch nicht hochgeklappt wird. Im jetzigen Zustand könnte diese noch als eine Motorhaube gehalten werden – auch noch dann, als mit der anderen Hälfte des Fahrzeugs begonnen wird.
Erst im zweiten Bauabschnitt, wenn seitlich Wände hochgezogen und das Innere mit Werkzeug gefüllt ist, wird deutlich, dass der Platz für die Fahrer doch arg klein bemessen ist und es für diese eng werden könnte. Spätestens wenn die Klappe hochgesetzt wird, sollte klar werden, dass hierbei doch etwas anders gebaut wurde, als es zunächst den Anschein hatte – irgendwie fehlen Fenster für die Fahrer. So schnell kann ein Baumeister dem Gewohnten erliegen.
Im weiteren Verlauf wird die Seitentür gebaut, welche nach dem Öffnen den Blick auf das Ventil für die Wasserzufuhr freigibt. Daneben noch ein paar Rollos zum Hochklappen, ein Dach darauf und schon ist der hintere Bereich des Löschfahrzeuges fertig gebaut. Danach geht es an die wirkliche Fahrerkabine, die zwar groß und geräumig gestaltet ist, aber sonstiges Interieur vermissen lässt – kein Armaturenbrett ziert das Innere und auch keine Sitze sind vorhanden – lediglich ein Lenkrad schmückt den Innenraum. Das scheint aber gewollt zu sein, denn wenn stehend, und somit aufgenoppt, können die Minifiguren gerade durch die Scheibe schauen und nehmen in der Hinsicht die gleiche Position ein, als wenn sie sitzen würden.
Anschließend wird die Front des Gefährtes gebaut, bevor das generelle Dach sowohl über den Bereich mit der Technik und das Führerhaus gebaut und mit der letzten größeren Amtshandlung die Löschspritze, die reales Wasser aufnehmen und verspritzen kann, aufgesetzt wird.
Am Ende noch die Reifen aufgezogen und das Löschfahrzeug von Qman kann nach rund 60 Minuten Bauzeit zu seinem ersten Einsatz ausrücken.
Qualität der Steine
Die zum Set gehörenden Steine hinterlassen, wie von Qman gewohnt, einen guten Eindruck. Sowohl die Klemmkraft wie auch die Farbgleichheit ist tadellos, gegenüber dem dänischen Marktführer weichen die Farben jedoch leicht ab. Die Oberflächenbeschaffenheit der einzelnen Teile fällt generell ebenfalls gut aus, lediglich die Scheiben wiesen leichte Kratzer auf – was Kindern dann am Ende eher egal sein dürfte.
Die Aufkleber sind ebenfalls von guter Qualität, lassen sich leicht von Bogen heraustrennen und gut aufbringen. Sollte ein Sticker einmal falsch gesetzt sein, lässt sich dieser ohne Probleme wieder lösen und neu aufkleben. Auch die Klebekraft lässt nichts zu Wünschen übrig.
Fazit
Mit dem Löschfahrzeug W12012 von Qman kann nicht viel falsch gemacht werden. Für 20 Euro erhält der Käufer ein Fahrzeug mit 370 Teilen zum Taschengeldpreis in einer Größe, die der Marktführer zu diesem Preis nicht bietet. Gut, das Führerhaus beinhaltet keine Sitze, womit die Figuren im Stehen fahren müssen – der Grund dafür dürfte darin zu finden sein, dass Qman aufgrund der Auseinandersetzung mit Lego in Europa auf seine normalerweise genutzten Figuren verzichten muss, welche auch im Sitzen aufnoppbar sind – was bei der nun verwendeten Variante nicht der Fall ist. Durch diesen Umstand würden die hier verwendeten Insassen bei der kleinsten Bewegung direkt von ihren Sitzen fallen, womit die angewendete Lösung nicht unbedingt die verkehrteste darstellen dürfte.
Mit einer Breite von über 10 Noppen passt das Löschfahrzeug nicht unbedingt in eine Stadtwelt mit den gewohnten Straßen, aber bei anderen Fahrzeugen gleicher Größe dürfte ein großer Spielspaß bei den kleinen Baumeistern aufkommen. Die Löschspritze auf dem Dach kann zwar echtes Wasser aufnehmen, die Funktion dürfte jedoch eher als Gimmick zu sehen sein, denn die zu fassende Wassermenge fällt für einen echten Spieleinsatz dann doch etwas zu gering aus.
Die Bauanleitung ist leicht verständlich, womit jedes Kind ab 8 Jahren das Set selbstständig zusammenbauen kann. Darunter könnte der kleine Baumeister an der einen oder anderen Stelle etwas Hilfe gebrauchen – spätestens bei den Aufklebern dürfte dies der Fall sein. Die Steinequalität lässt ebenfalls keine Kritik aufkommen, lediglich bei den Scheiben waren kleine Kratzer zu erkennen.
Somit eignet sich das Modell sowohl für den Kauf vom eigenen Taschengeld wie auch als nicht mehr ganz kleines Mitbringsel vom Einkauf oder als Geschenk für andere Kinder.
Anmerkung zum Review
Das Löschfahrzeug W12012 von Qman wurde Just Bricks freundlicherweise von Steingemachtes für diesen Review zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf den Artikel fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand ebenfalls nicht.
>> Das Löschfahrzeug W12012 bei Steingemachtes
Qman W12012 – Löschfahrzeug im Review – Slideshow
Qman W12012 - Löschfahrzeug im Review
- schönes, großes Modell
- gutes Preis-Leistungsverhältnis
- gute Steinequalität
- leicht verständliche Anleitung
- Führerhaus ohne Innenleben
- Figuren nicht aufnoppbar
1 Kommentare
Heiko b
Hier ist 1 feuerwehrfahrzeug, das auch für mich recht interessant erscheint ich würde es 2 x kaufen und mal versuchen, ob man aus den gegebenen Teilen 1 ” normalen” kleintransporter bauen kann
Mit 10 noppen breite hat dieses Fahrzeug 1 Breite, die selbst für mich auch etwas gewöhnungsbedürftig erscheint. Bei 1 Selbstbau könnte man ja die 8 noppen aussenbreite einhalten