Der Flying Club von FunWhole überzeugt mit detailverliebtem Steampunk-Design, hochwertiger Steinequalität und einer stimmungsvollen Beleuchtung. Trotz kleinerer Schwächen bietet das Set gelungenen Bauspaß bei einem sehr attraktiven Preis.
Das Set
FunWhole gilt nicht zu Unrecht als einer der aktuell vielversprechendsten Hersteller im Bereich der alternativen Klemmbaustein-Sets. Dies konnte das Unternehmen bereits mit dem „House Of Sweets“ (F9009) (Review), dem weihnachtlichen Zeitungskiosk (F9055) (Review) und nicht zuletzt vor allem mit der Steampunk City Bridge (F9047) (Review) unter Beweis stellen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern in diesem Bereich ist es FunWhole gelungen, im Laufe der Zeit ein sowohl vielfältiges als auch qualitativ hochwertiges Portfolio zu erstellen. Dieses ist nicht nur breit aufgestellt, sondern deckt zudem so viele verschiedene Themengebiete ab, dass dieses für nahezu jeden Baumeister etwas bereithalten sollte.
Beleuchtung als Erfolgsfaktor
Ein wesentlicher Faktor für die wachsende Beliebtheit des Herstellers sind die durchdachten Beleuchtungslösungen, die sich in ihrer Umsetzung deutlich von denen der Mitbewerber abheben. Während andere Hersteller – sofern überhaupt Beleuchtungselemente integriert werden – meist auf einfache LED-Ketten oder Leuchtsteine zurückgreifen, versteht es FunWhole, die Leuchtmittel an den ungewöhnlichsten Stellen im Modell zu verbauen und die dafür benötigten Kabel nahezu unsichtbar zu verlegen. Das Ergebnis sind stimmungsvoll und eindrucksvoll beleuchtete Modelle.
Neben der innovativen Beleuchtung trägt ebenso die hohe Steinequalität dazu bei, dass FunWhole sich bei Baumeistern zunehmender Beliebtheit erfreut.
Mit dem Flying Club erweitert das Unternehmen seine Steampunk-Reihe, zu der neben der bereits erwähnten Steampunk-Version der Londoner Tower Bridge auch ein Bahnhof, ein Luftschiff sowie ein Handelszentrum gehören. Dabei handelt es sich jedoch nicht um einen, wie es mancher Baumeister im ersten Moment mit der Bezeichnung assoziieren würde, Musik-Club, sondern um einen Gesellschaftsclub, wie er im viktorianischen England des 19. Jahrhunderts, in dem das Steampunk-Thema meist angesiedelt ist, oft anzufinden war. Eines der bekannteren Beispiele dieser Art dürfte der fiktive „Diogenes Club“ sein, ein Herren-Club aus der Romanwelt Sherlock Holmes, der von Holmes’ älteren Bruder Mycroft Holmes mitbegründet wurde. Die Besonderheit des Clubs: Keinem Mitglied ist es erlaubt, auch nur die geringste Notiz von einem anderen zu nehmen, zudem ist das Reden, außer im Fremdenzimmer, komplett verboten.
Knappe Bezugsquellen
Wie alle Sets des Herstellers ist auch dieses aktuell ausschließlich über den firmeneigenen Online-Shop sowie Amazon erhältlich. Der Preis liegt für die 1.858 Teile dort bei 115 beziehungsweise 125 Euro, wobei der höhere Preis auf Amazon vermutlich auf die anfallenden Verkaufsprovisionen zurückzuführen ist.
Erneut großer und schwerer Karton
Auch dieses Mal wird das Set in einem mit 40 × 28 × 13 cm erneut relativ großen Karton geliefert, der mit einem Gewicht von 3,5 kg ebenso schwerer ausfällt, als es die Maße vermuten lassen. Im Inneren befinden sich insgesamt 34 Tüten, die wiederum in zehn Bauabschnitte unterteilt sind. Eine der Tüten enthält zum einen die fünf Figuren, eine andere die speziellen Elemente für die Kabelverlegung, während die eigentlichen Leuchtelemente in einem separaten orangefarbenen Karton untergebracht sind. Dieser beinhaltet zwei Beutel mit den Leuchteinheiten, eine Pinzette sowie einen kleinen Schraubendreher.
Die Stromversorgung erfolgt über die aus anderen Sets bekannte Batterie-Box, die mit drei AA-Batterien bestückt wird. Alternativ können die Leuchtelemente dank ihres USB-Anschlusses auch über eine Powerbank oder ein entsprechendes USB-Netzteil betrieben werden. Dabei gilt es jedoch einen kleinen Unterschied zu beachten: Bei der Nutzung einer Powerbank oder eines Netzteils ist die Leuchtkraft spürbar höher als mit der Batterie-Box, was entweder etwas mit der höheren Stromstärke oder der Spannung zu tun haben könnte. Je nach gewünschter Atmosphäre kann dies von Vorteil oder Nachteil sein: Für eine dezente Beleuchtung ist die Batterie-Box eine gute Wahl, soll das Modell jedoch richtig in Szene gesetzt werden, ist eine der anderen Stromquellen vorzuziehen.
Aufkleber sind in diesem Set nicht enthalten, sämtliche grafischen Elemente wurden als Drucke realisiert.
Die Anleitung
Mit 1.858 Teilen fällt die Bauanleitung, mit der der Steampunk Flying Club zusammengesetzt werden soll, vergleichsweise umfangreich aus. Die beiden fast DIN-A4 großen Hefte umfassen insgesamt 230 Seiten, von denen 220 für den eigentlichen Aufbau vorgesehen sind. Die restlichen Seiten entfallen auf die Erklärung der Beleuchtung, den Teiletrenner sowie auf Werbung für weitere Sets von FunWhole. Wie bereits bei der Steampunk City Bridge wird auch dieses Modell auf den ersten beiden Seiten vorgestellt, wobei der Hersteller hier mit Bildern etwas geizt.
Der Bauprozess wird in 341 Schritte unterteilt, was verdeutlicht, dass sich die durchschnittliche Anzahl der verbauten Steine pro Schritt mit nicht einmal sechs Elementen stark am Aufbauprinzip des dänischen Marktführers orientiert. Trotz dieser eher moderaten Komplexität gibt FunWhole ein Mindestalter von 16 Jahren an. Dies könnte weniger mit dem Schwierigkeitsgrad des Modells als vielmehr mit der Thematik zusammenhängen, die bei älteren Kindern möglicherweise weniger Interesse hervorruft. Während in den meisten Fällen eher zu niedrig angesetzte Altersangaben kritisch betrachtet werden – insbesondere bei chinesischen Herstellern, die oft ein Mindestalter von sechs Jahren angeben –, erscheint die Altersfreigabe in diesem Fall eher zu hoch gegriffen. Eine realistischere Einstufung wäre hier wohl, trotz anspruchsvoller Beleuchtung, ab 12 Jahren.
Auch von Neueinsteigern leicht nachvollziehbare Anleitung
Die Bauanleitung selbst ist von hoher Qualität. Die einzelnen Schritte sind übersichtlich gestaltet und lassen sich durchweg gut nachvollziehen. Wie bereits bei vorherigen Sets verzichtet FunWhole auch hier auf das Prinzip der Reduktion, sodass nicht nur die neu hinzukommenden, sondern alle bereits verbauten Teile in ihrer vollen Deckkraft dargestellt werden.
Auch die generelle Übersichtlichkeit wurde nicht außer Acht gelassen. So finden sich auf einer Doppelseite selten mehr als vier Bauschritte, während umfangreichere oder komplexere Abschnitte zusätzlich in kleinere Zwischenbauschritte unterteilt sind. Diese werden mit einem leicht gelblich hinterlegten Bereich hervorgehoben, wodurch die Orientierung zusätzlich erleichtert wird.
Um Baufehler zu vermeiden, versieht der Hersteller bestimmte Bauteile – etwa Platten, Fliesen oder Achsen – mit entsprechenden Größenangaben, wenn deren Abmessungen nicht sofort ersichtlich sind. Dies erleichtert insbesondere weniger geübten Baumeistern das Auffinden der richtigen Teile. Neu hinzukommende Elemente werden zusätzlich mit einer roten Kontur markiert, sodass sie in der Darstellung sofort erkennbar sind. An einigen Stellen helfen zudem rote Pfeile und gleichfarbige Noppen dabei, wo genau die Teile aufeinandergeklemmt werden sollen, wodurch mögliche Fehler weiter reduziert werden.
Der Aufbau
Der Aufbau beginnt beim Modell des Steampunk Flying Club mit dem Zusammensetzen der Figuren, wobei bei diesen, wie bei anderen Sets von FunWhole, darauf geachtet werden muss, dass die unterschiedlichen Arme an die richtige Position angebracht werden. Gleiches gilt für die Hände, die ebenfalls für links und rechts unterteilt werden.
Die eher „bauchigen“ Figuren verfügen zwar über ihren eigenen Charme, besitzen aber den Nachteil, dass sie sitzend nicht aufgenoppt werden können. Da es sich bei dem vorliegenden Modell jedoch um keines zum Spielen handelt, kann dieser Aspekt jedoch vernachlässigt werden.
Dass beim Beginn des Clubs selbst pro Bauabschnitt nur wenige Teile verbaut werden, zeigt sich schnell, denn der erste Bauabschnitt beginnt mit lediglich zwei Tüten. Dies hat zur Folge, dass der Bau, kaum begonnen, im Grunde auch schon wieder beendet ist.
Erhöhte Basis
Beim vorliegenden Set werden in den ersten 35 Bauschritten jeweils vier 16 × 16 Noppen große, von unten bebaubare Plates mit Fliesen und Platten versehen, um das Grundgerüst für den weiteren Aufbau zu schaffen. Damit entsteht eine Grundfläche von 32 × 32 Noppen, die den Maßen der bekannten Baseplates entspricht, allerdings doppelt so hoch ausfällt. Diese Bauweise dürfte wenig überraschen, da bereits bei der Steampunk City Bridge Platten in gleicher Höhe als Fundament dienten. Es liegt daher nahe, dass diese Umsetzung gewählt wurde, damit die Modelle der Steampunk-Serie alle zueinander passen. Wer das Bauwerk jedoch in eine bestehende Stadtlandschaft integrieren möchte, kann alternativ eine reguläre Baseplate verwenden, um eine gleichmäßige Höhe zu erzielen.
Die Verteilung der Bauteile lässt zudem bereits Rückschlüsse auf die spätere eigentliche Größe des Clubs zu.
Auch im zweiten Bauabschnitt bleibt die Anzahl der Teile überschaubar. Hier sind es zwar drei Tüten, doch diese fallen kleiner aus, und die Bauzeit bleibt mit rund 30 Minuten ähnlich kurz. Wer als Baumeister Schwierigkeiten hat, in einen gleichmäßigen Baurhythmus zu finden, könnte direkt mehrere Bauabschnitte im Voraus sortieren – Platz hierfür sollte auf einem normal großen Bautisch problemlos vorhanden sein.
Zudem kommen in diesem Bauabschnitt die ersten Einrichtungsgegenstände hinzu. Zunächst wird jedoch der halbrunde Unterbau für den kleinen Erker errichtet, bevor verschiedene Details wie Zeitungsregale, eine Shakespeare-Büste, ein Tisch sowie eine bemerkenswert gestaltete Sitzgarnitur bestehend aus zwei Sesseln und einem Sofa folgen. Wie viel Wert die Designer von FunWhole auf Details gelegt haben, zeigt sich besonders am Schallplattenspieler / Grammophon.
Der Aufbau nimmt Fahrt auf
Mit dem nächsten Abschnitt geht es dann etwas mehr zur Sache und die Anzahl der Tüten steigt, ebenso die der zu verbauenden Teile. Zunächst wird die Inneneinrichtung weiter ausgebaut, bevor mit Zahnrädern und Ketten die ersten beweglichen Elemente ins Modell integriert werden. Welche Funktion diese Mechanik später erfüllen wird, bleibt an dieser Stelle jedoch noch unklar. Anschließend wird die hintere, aufklappbare Hauswand gebaut und in das Modell eingesetzt.
Nun beginnt der Baumeister mit dem vierten Bauabschnitt, bei dem die Gestaltung der Fassade erfolgt, während gleichzeitig die ersten Kabel und Leuchtelemente verlegt werden. So erhält ein auf einem kleinen Rundtisch angebrachter Kristall eine Beleuchtung, bevor weitere LEDs und Kabel in und an der wachsenden Hauswand entlang geführt werden. Hierfür kommen zahlreiche Spezialsteine von FunWhole zum Einsatz, die meist eine 2/3-Höhe aufweisen und bei denen mehrere integrierte Schlitze dafür sorgen, dass die Stromzufuhr innerhalb des Modells in den Mauern ein- und wieder ausgeführt werden kann Auf diese Weise lassen sich die Kabel größtenteils unsichtbar durch diese führen.
Für die Fassadengestaltung werden viele bedruckte Scheiben verwendet, darunter die Eingangstür zum Club sowie das Schaufenster, das zusätzlich mit einem kleinen Modellzeppelin verziert wird. Der Eingangsbereich wird zudem durch zwei bedruckte Panels mit einer Größe von 1 × 1 Noppen Breite und fünf Einheiten Höhe ergänzt. Hinzu kommt ein acht Noppen breiter, ebenfalls bedruckter Torbogen, der ebenso zur optischen Gestaltung beiträgt. Hier zeigt sich erneut, dass FunWhole auch eher untypische Bauteile bedruckt, was maßgeblich zur Wirkung des Modells beiträgt.
Nachdem abschließend noch einige Zahnräder über dem Eingang sowie weitere Verzierungen über dem Schaufenster angebracht wurden, ist das Erdgeschoss nach einer Bauzeit von rund zweieinhalb Stunden fertiggestellt.
Erste Etage mit einigen Überraschungen
Für den Bau der ersten Etage muss der Baumeister auf das zweite Heft der Anleitung wechseln. Der grundlegende Aufbau erfolgt dabei nach demselben Prinzip wie beim Erdgeschoss: Als Basis dient eine 16 × 16 Noppen große Plate, die zunächst mit einer Kombination aus Fliesen und anderen Platten belegt wird. Anschließend wird die Grundfläche durch eine 6 × 10 sowie eine 4 × 10 Noppen große Platte erweitert.
Besonders interessant ist die Fortführung des Erkers aus dem Erdgeschoss, da hier die Rundung fast nahtlos in die neue Grundfläche integriert werden muss. Dies haben die Designer von FunWhole ebenfalls sehr gekonnt umgesetzt. Nachdem der Boden fertiggestellt ist, werden bereits die ersten Kabel für die Beleuchtung in diesem Modul verlegt. Wie schon zuvor gelingt es dabei, diese weitestgehend unauffällig zu integrieren.
Anschließend wird das Interieur dieser Etage gestaltet, das unter anderem aus einem Schreibtisch mit Telefon, einem dazugehörigen Stuhl, einer Standuhr sowie einer Werkbank mit verschiedenen Werkzeugen und einem Sextanten besteht. Dazwischen werden mehrere der Außenwände errichtet, darunter auch solche mit Fenstern. Allein 22 Abbildungen der Anleitung widmen sich der weiteren Integrierung der Beleuchtung, zu der auch ein Leuchtelement im zuvor beschriebenen Erker gehört, das im Thema anscheinend ebenfalls mit Dampf betrieben werden soll.
Einen Bauabschnitt weiter wird schließlich die Fassade des Erkers umgesetzt, bei der FunWhole erneut seine außergewöhnliche Detailverliebtheit unter Beweis stellt: Sämtliche der hier verbauten sechs Fenster sind bedruckt. Das entsprechende Segment wird dabei zunächst separat zusammengesetzt und anschließend in das Modell integriert, wobei mit dem nötigen Feingefühl für den richtigen Druck vorgegangen werden sollte.
Als Nächstes wird die im Erdgeschoss begonnene Maschine weitergeführt, indem ein entsprechendes Segment in die erste Etage integriert wird. Der Aufbau lässt schnell erkennen, dass es sich hierbei um einen Generator handelt, der über Zahnräder und Ketten übertragen Dampfkraft in elektrische Energie umwandelt und so das Gebäude mit Strom versorgt. Zudem trägt ein Lüfter scheinbar zu einem angenehmen Klima bei. Insgesamt eine durchaus interessante Umsetzung.
Sobald der Generator eingesetzt ist, beginnt der Bau der verbleibenden Wände, wobei die Rückseite – wie bereits im Erdgeschoss – erneut aufklappbar ist. Im Anschluss beginnt mit dem Dachgeschoss die Vollendung des Modells.
Landeplatz auf dem Haus
Dieses unterscheidet sich deutlich von den zuvor errichteten Stockwerken, da es keinen Wohnraum bildet, sondern als Landeplatz und Unterstand für den später ebenfalls gebauten „Flugschrauber“ dient. Die Fläche ist dabei in zwei Bereiche unterteilt: Auf der einen Seite befindet sich die von einer Seite offene Überdachung, auf der anderen die kleine Landefläche.
Wie bereits in den vorherigen Etagen beginnt auch hier der Bau mit einer 16 × 16 Noppen großen Plate, auf die erneut Fliesen und weitere Platten gesetzt werden, wobei die Grundfläche im Laufe des Bauprozesses ebenso erweitert wird. Direkt im Anschluss wird der erste Teil der Beleuchtung angebracht, deren Verkabelung, ähnlich wie in den unteren Stockwerken, später weitergeführt und geschickt integriert wird.
Es folgt der Bau des Erkers, der in vielerlei Hinsicht dem des ersten Stockwerkes ähnelt und dem Baumeister daher vertraut vorkommen dürfte. Im Gegensatz zur vorherigen Etage wird dieser Bereich jedoch nicht von innen beleuchtet. Nach Fertigstellung des Erkers werden die Außenmauern hochgezogen.
Zum Abschluss des eigentlichen Gebäudes wird die Decke des Unterstandes errichtet, auf der eine reichhaltig verzierte Kuppel platziert wird. Diese ist mit einfachen, aber effektiven Mitteln – darunter Schläuche – wirksam gestaltet. Der darauffolgend aufgesetzte, groß dimensionierte Rotor verstärkt das Steampunk-Thema auf gelungene Weise. Zudem wird eine kleinere Apparatur hinzugefügt, deren genaue Funktion im Unbekannten bleibt. Anschließend vervollständigen das Geländer rund um den Landeplatz, ein kleiner Druckbehälter an der Hauswand sowie eine Laterne und ein Hydrant vor dem „Flying Club“ das Modell. Nach rund sechs Stunden Bauzeit ist das Gebäude damit fertiggestellt.
Der Aufbau selbst ist damit jedoch noch nicht abgeschlossen: Der kleine „Flugschrauber“ muss noch konstruiert und die Batterie-Box für die Beleuchtung angeschlossen werden. Hierfür sind die beiden Kabel mit dem bekannten Verteilungsstein zu verbinden – ein Vorgang, der, wie bei den Modellen von FunWhole zuvor, ein gewisses Fingerspitzengefühl erfordert, da die dünnen Stecker und Kabel leicht beschädigt werden können. Die Batterie-Box selbst wird neben dem Verteiler an der linken Seitenwand des Hauses angebracht und bleibt somit jederzeit gut erreichbar.
Ein erstes Aktivieren der Beleuchtung sollte bei jedem Baumeister ein entspanntes Lächeln ins Gesicht zaubern, dass beim Bau in Bezug auf die Beleuchtung alles funktioniert hat. Doch auch beim gebauten Modell könnte manchem Baumeister die Helligkeit ein wenig zu hoch sein. Findige Köpfe dürften hier schnell eine Lösung finden, dennoch wäre es von Vorteil, wenn FunWhole künftig in das System zwei Helligkeitsstufen integrieren würde: Eines für eine eher atmosphärisch-dezente Ausleuchtung, eine hellere, wenn das Modell ins „rechte Licht“ gerückt werden soll.
Qualität der Steine
Die Qualität der Steine erweist sich auch beim mittlerweile vierten von Just Bricks getesteten Set als exzellent und gibt über weite Strecken keinen Anlass zur Kritik. Lediglich bei den längeren 1er-Steinen lassen sich, je nach Lichteinfall, leichte Schlieren erkennen. Die Klemmkraft überzeugt ebenfalls, während die Farbgleichheit weitgehend konstant bleibt – nur bei den dunkelbraunen Teilen sind zwischen Platten und Fliesen leichte Abweichungen festzustellen. An der Position der Gusspunkte muss der Hersteller jedoch noch arbeiten, diese sind teilweise etwas ungünstig platziert – wie etwa die mittigen Angussnasen bei den grauen 6 × 6 Fliesen. Andere Hersteller, wie unter anderem CaDA, können diese mittlerweile besser „verstecken“.
Interessant ist zudem, wie weit FunWhole in der Gestaltung einzelner Elemente gegangen ist, um potenzielle Konflikte mit den Schutzrechten des dänischen Marktführers zu vermeiden. In einigen Fällen wurden nahezu vollständig andere Teile oder alternative Konstruktionslösungen gewählt, um die gleiche Funktion zu erfüllen – ein durchaus lobenswerter Ansatz, der zeigt, dass es doch möglich ist, Lego aus dem Weg zu gehen.
Wie gewohnt setzt FunWhole bei grafischen Elementen ausschließlich auf bedruckte Teile und liefert in diesem Set insgesamt 43 davon – erneut in sehr hoher Qualität. Während viele andere Hersteller sich meist auf Prints bei Fliesen und Steinen beschränken, geht FunWhole noch einen Schritt weiter und veredelt sogar transparente Elemente wie Fensterscheiben. Besonders die Darstellung der Bleiglasfenster in den Erkern verdeutlicht den hohen Qualitätsanspruch des chinesischen Herstellers. Überzeugen können zudem die vielen chromfarbenen Steine, die den Steampunk-Charakter ebenfalls unterstreichen.
Zum gelungenen Gesamteindruck trägt auch die gewohnt gut umgesetzte Beleuchtung bei, wobei durch den Einsatz spezieller Bauteile die Verkabelung weitestgehend im Verborgenen bleibt. Zwar ist die Konstruktion insgesamt recht stabil, jedoch erfordern die kleinen Stecker ein gewisses Fingerspitzengefühl. Allzu kräftiges Ziehen an den Kabeln sollte vermieden werden.
Auch die Figuren, die im typischen, etwas gedrungenen Stil gehalten sind, überzeugen mit einer guten Qualität, was ebenso deren bedruckte Oberkörper einschließt.
Fazit
Wie bereits bei anderen von Just Bricks getesteten Sets von FunWhole überzeugt auch der Flying Club aus der Steampunk-Reihe mit einem enorm schön umgesetzten Modell. Erneut zeigt sich, warum sich der chinesische Hersteller als einer der vielversprechendsten im Bereich alternativer Klemmbaustein-Sets etabliert hat. Besonders bemerkenswert ist die Detailverliebtheit, mit der die Designer an vielen Stellen gearbeitet haben und das Steampunk-Thema gekonnt zur Geltung bringen.
Doch nicht nur die Umsetzung des Modells, sondern auch die Qualität der Steine kann über weite Strecken überzeugen. Zwar sind in manchen Bereichen, je nach Lichteinfall, leichte Schlieren erkennbar, und vereinzelt treten Farbabweichungen bei braunen Teilen auf, doch diese Aspekte beeinträchtigen den insgesamt positiven Eindruck des Sets kaum. Auch die Positionierung einiger Gusspunkte könnte optimiert werden. Besonders hervorzuheben sind hingegen die zahlreichen bedruckten Elemente, zu denen auch Fenster gehören. Ebenso beeindrucken die hochwertigen chromfarbenen Steine.
Überzeugen kann ebenfalls die integrierte Beleuchtung, die das Modell eindrucksvoll in Szene setzt. Allerdings könnte sie – wie bereits bei anderen Sets des Herstellers – für manche Baumeister etwas zu hell ausfallen.
Die Bauanleitung bleibt durchweg übersichtlich und leicht verständlich, sodass auch weniger erfahrene Baumeister problemlos folgen können. Für geübte Klemmer dürfte sie jedoch zu einfach ausfallen, sodass sie mit Leichtigkeit auf ein einziges der beiden Hefte hätte reduziert werden können.
Wer sich für Steampunk und atmosphärisch beleuchtete Gebäude begeistert, findet im Flying Club ein liebevoll gestaltetes Set, das mit einer Bauzeit von rund sechs Stunden ein gelungenes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet und in keiner Modellsammlung fehlen sollte.
Anmerkung zum Review
Der Steampunk Flying Club (F9050) wurde Just Bricks freundlicherweise von FunWhole für diesen Review kostenlos zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf den Artikel fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand ebenfalls nicht.
Anmerkung zum Review
Der Steampunk Flying Club (F9050) wurde Just Bricks freundlicherweise von FunWhole für diesen Review kostenlos zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf den Artikel fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand ebenfalls nicht.
>> Der Steampunk Flying Club (F9050) bei FunWhole
FunWhole F9050 – Steampunk Flying Club im Review – Slideshow
FunWhole F9050 - Steampunk Flying Club im Review
- sehr schön umgesetztes und detailreiches Modell
- sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis
- gute Teilequalität
- hochwertige Prints, unter anderem bedruckte Fenster
- hoher Bauspaß
- gute Beleuchtung
- viele Sondersteine, um Kabelage gut zu verstecken
- verständliche und gut umgesetzte Anleitung
- Bauanleitung unnötig in die Länge gezogen
- Helligkeit der Beleuchtung könnte geringer sein