Das Süßigkeitenhaus von FunWohle zeigt, wie das Erscheinungsbild eines so schon ansehnlichen Modells mit einer ausgeklügelten Beleuchtung noch gesteigert werden kann und dass dabei auch keine Funktionen auf der Strecke bleiben müssen.
Das Modell
Der chinesische Hersteller FunWhole hat sich nicht nur auf schön aussehende Modelle, sondern auch auf deren Beleuchtung spezialisiert, gehört hierzulande aber noch zu den etwas unbekannteren Produzenten entsprechender Sets. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass das Unternehmen noch über ein recht überschaubares Portfolio verfügt, welches zwar langsam, aber dafür stetig wächst. Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern von Klemmbausteinen aus dem Reich der Mitte ist das Unternehmen nicht in Shantou, sondern im rund 450 km entfernten Guangzhou am Perlfluss-Delta ansässig, was nur einen Aspekt darstellt, der bei FunWhole anders als bei Konkurrenz läuft. So hat das Unternehmen ebenfalls im Unterschied zu seinen Mitbewerbern eine, wenn auch noch kleine, eigene Distribution in Deutschland und Europa über Amazon aufgebaut. Somit sind die Sets hierzulande bequem erhältlich.
Das Set des Süßigkeitenhauses ist bequem über den Hersteller-eigenen Shop oder über Amazon zu beziehen und wird dem Klemmbaustein-Fan gegen eine Zahlung von rund 75 Euro (zuzüglich eventueller Portokosten) direkt ins Haus geliefert. Eine erste Verwunderung stellt sich bei der 25,5 × 32 × 10 cm (B × T × H) Verpackung ein, welche für die 968 Steine, aus welchen das Modell zusammengebaut wird, recht klein ausfällt. Einmal geöffnet wird aber schnell deutlich, dass FunWhole im Gegensatz zu anderen Herstellern kaum Platz im Inneren der Verpackung verschwendet und diese damit bis zum Rand mit den Kunststoffsteinen gefüllt ist. Diese sollen laut Aussage des Unternehmens vornehmlich von GoBricks stammen, womit bereits die Frage der Qualität geklärt sein dürfte.
Die Steine selbst sind in 18 Tüten verpackt, von denen einige nur ein paar Steine beinhalten. FunWhole teilt den Aufbau in sechs Bauabschnitte auf, wobei die jeweiligen, meist drei, Tüten deutlich und leicht erkennbar gekennzeichnet sind. Die Beleuchtung wird dagegen nicht einfach in einer Tüte oder, wie es nicht wenige Hersteller machen, einfach dem Inhalt lose beigelegt, sondern wird von FunWhole doppelt und dreifach verpackt: So ist diese auf zwei der insgesamt vier schwarzen ESD-Tüten aufgeteilt, welche einen gewissen Schutz vor elektrostatischen Feldern bieten, indem die eventuell entstandene elektrische Ladung vom Inhalt abgeführt wird und Beschädigungen an den elektronischen Bauteilen vermieden werden kann. Diese Verpackungen sind zusammen noch einmal in einer gepolsterten Hülle und das Ganze noch einmal in einer schwarzen Folie luftdicht verstaut. Sicherer geht wohl kaum.
Bei den Leuchteinheiten ist zudem auffällig, dass diese direkt in entsprechende Platten und Fliesen eingearbeitet sind. Ein nervendes „Hineinfrickeln“, wie es von zahlreichen anderen Herstellern bekannt ist, wird dadurch vermieden und der Einsatz gestaltet sich so einfach wie möglich. Lediglich bei den Anschlüssen verhält es sich wie von anderen Lösungen bekannt: Auch hier greift FunWhole zu den bekannten kleinen Anschlusssteckern, die sehr schwer einzusetzen sind – vor allem, wenn aufgrund der geringen Größe die richtige Ausrichtung nicht sofort zu erkennen ist. Hier hätte der Hersteller vielleicht auf eine größere Lösung setzen sollen – auch wenn diese am Ende vielleicht etwas mehr Platz benötigt hätte.
Doch die genannten Beutel beherbergen nicht nur die nötigen Kabel, sondern auch die in dem Set beinhalteten Figuren sowie einen Teiletrenner und – eine Pinzette. Ja, der werte Leser liest an dieser Stelle richtig, zu dem Zubehör gehört eine Pinzette. Das Werkzeug wird für das bessere Anschließen und Lösen der Steckverbindungen der Beleuchtung genutzt, um diese dadurch vor Beschädigungen zu schützen. Sehr vorsorglich.
Die Stromversorgung hat der Hersteller clever umgesetzt. So dient als Verbindung zur Energiequelle ein USB-Anschluss, der dem Baumeister vielfältige Möglichkeiten zur Speisung bietet. Die einfachste stellt im Grunde die mitgelieferte Lösung über eine mit drei AA-Batterien gefüllte Box. Durch den USB-Stecker lässt sich das Modell später aber auch mittels einer Powerbank oder eines entsprechenden Netzteils versorgen. Manche Powerbank-Varianten besitzen wie die mitgelieferte Batterie-Box einen eigenen Schalter, mit dem der Stromfluss ein- oder ausgeschaltet werden kann, was die Handhabung etwas einfacher gestaltet. Bei einem Netzteil müsste dieses oder das Kabel ausgezogen oder zu einer Mehrfachsteckdose mit Schalter gegriffen werden. Wichtig ist zudem, dass das beiliegende USB-Kabel mit nicht einmal 28 cm recht kurz und vor allem dünn ausfällt. Daher sollte dieses, um Beschädigungen zu vermeiden, wenn möglich später am Modell fixiert und mit einer USB-Verlängerung an die Stromquelle angeschlossen werden.
Fertig gebaut soll das Haus zudem über einen Mechanismus verfügen, mit dem der obere Teil um 360 Grad gedreht werden kann. Somit kann das Modell ganz bequem aus jedem Winkel betrachtet werden.
Die Anleitung
Die Anleitung für das Süßigkeitenhaus bemisst sich auf 18,5 × 24 cm, verfügt über keine Seitenzahlen und fällt mit knapp 1 cm recht dick aus. Insgesamt sollen 240 Bauschritte zum fertigen Modell führen. FunWhole gibt zwar ein Mindestalter von 8 Jahren für das Set an, merkt aber gleichzeitig an, dass die Anleitung für jüngere Baumeister etwas schwer zu verstehen sein kann und schlägt vor, dass das Modell mit der ganzen Familie aufgebaut werden soll. Nachmittage mit der Familie einmal ganz anders. Darüber hinaus gibt der Hersteller die Zeit für den Zusammenbau mit geschätzten 5 Stunden an.
Auf der ersten Doppelseite werden dem Baumeister allerhand nützliche Informationen mit auf den Bauweg gegeben. So unter anderem wie die Beleuchtung am besten verlegt oder die Stecker der Kabel in die Verteilerdosen gesteckt werden sollen. Anschließend erfolgt eine Unterweisung, wie mit dem Teiletrenner am besten gearbeitet wird, bevor es nach einer Angabe der Inhalte der kleinen schwarzen Tüten endlich an den Aufbau geht.
Im Gegenteil zu vielen anderen chinesischen Herstellern verfährt FunWhole nicht nach dem Prinzip der Reduktion. Somit sind die einzelnen Bauschritte in ihrer vollen Deckkraft abgebildet. Trotzdem wird durch verschiedene Hilfestellungen versucht, den Aufbau so einfach wie möglich zu gestalten. Das beginnt mit der Anzahl der angezeigten Bauschritte pro Doppelseite selbst, welche nur selten vier überschreitet. Über lange Zeit hinweg werden sogar nur deren zwei dargestellt. Fertige Segmente, welche dem bereits Gebauten hinzugefügt werden sollen, werden zudem in mit einem Rahmen und gelbem Hintergrund versehene Zwischenbauschritten abgebildet. Darüber hinaus bleiben die pro Schritt verbauten Teile immer übersichtlich und übersteigen nur selten die Anzahl von zehn Steinen.
Weiter werden viele Steine, Platten sowie Achsen mit Längenangaben versehen – und zwar nicht nur die größeren, sondern alles ab vier Noppen. Gleichzeitig wird eine Abbildung in Originalgröße auf jeder Seite gezeigt. Die neuen Teile werden für ein leichteres Erkennen zudem mit einer roten Umrandung versehen, ausgehende rote Pfeile zeigen zusätzlich an, welche Noppen genau verbunden werden sollten. Damit ist auch die richtige Position von neuen Teilen immer zu erkennen.
Die Auflösung des Druckes hätte vielleicht etwas feiner gewählt werden können, dafür werden die Abbildungen, also sowohl das Bauwerk an sich wie auch die Teilevorschau, immer groß aufgezeigt, sodass auch Baumeister mit nicht mehr so guten Augen bequem mit dieser arbeiten können.
Die Kritikpunkte sind jedoch eher als Jammern auf hohem Niveau anzusehen, denn im Grunde ist die Bauanleitung so, wie eine Bauanleitung eben sein sollte – einfach zu verstehen und in ihren Bauschritten leicht nachzuvollziehen. Somit vorbildlich.
Der Aufbau
Der erste Bauabschnitt benötigt samt Sortieren gerade einmal rund 30 Minuten. In dieser Zeit wird eine braune und 16 × 16 Noppen große Platte um zahlreiche weitere verschiedene Plates erweitert, sodass die Grundfläche des Bauwerkes am Ende eine Größe von rund 22 × 20 Noppen aufweist. Auf dieses wird im Grunde gleichzeitig sowohl eine Schicht aus hellbraunen Bricks außen geklemmt sowie im Inneren die Mechanik gebaut, mit der später das kleine Haus gedreht sowie der Schneemann auf der linken und der Tisch auf der rechten Seite bewegt werden können. Die Lösung zur Bewegung der einzelnen Komponenten ist interessant umgesetzt, beim Aufbau sollte darauf geachtet werden, dass die Achsen in den jeweiligen Technikelementen ein gewisses Spiel besitzen, damit sich die gesamte Konstruktion am Ende leicht drehen lässt. Am Ende wird noch eine Mauer aus grünen Wandelementen auf drei Seiten aufgezogen und schon ist der Bauabschnitt bereits zu Ende, bevor er im Grunde wirklich begonnen hat.
Winterlandschaft und Wackeltisch
Im zweiten Bauschritt wird das Fundament des Süßigkeitenhauses in verschiedenen Formen weiter ausgebaut und angehoben. Das verläuft recht unspektakulär, doch muss immer wieder genau hingeschaut werden, dass durch das wiederholte Drehen des Modells die Orientierung nicht verloren wird. Nachdem im ersten Teil der Boden mit den Farben Hell- und Dunkelbraun gefertigt wurde, kommt nun mit Hell- und Dunkelgrün die Vegetation hinzu. Um dem Ganzen eine eher winterliche Stimmung zu geben, wird das Ganze noch mit weißen Plates überzogen und an den Rändern mit Curved Slopes verschiedener Größe versehen. So wird mehr und mehr das Gefühl eines Waldstückes im Winter vermittelt.
Im Laufe der Bauschritte wird zudem das erste später sichtbare Element eingebaut: So bewegt sich der rechts eingesetzte Tisch beim Betätigen der Kurbel auf und ab. Hier muss darauf geachtet werden, dass die runde Verkleidung, welche den unteren Teil des Konstruktes umgibt, nicht zu eng gebaut wird – sonst geht der Tisch zwar hoch, aber nicht wieder runter.
Der dritte Bauabschnitt beginnt zunächst, wie der vorherige geendet hatte: Mit dem Ausbau des Fundaments, welches weiter um grüne und weiße Steine erweitert wird. Doch dann ist die Zeit des gemütlichen vor sich hin Bauens jäh vorbei: Es geht an die Verlegung der ersten Leuchteinheiten. Wenn das Modell bisher eine Familienproduktion war, ist hier der Moment der Arbeitsteilung gekommen und die Erwachsenen übernehmen die Führung.
Die runde und transparente 1 × 1 Leucht-Plate wird auf der vorderen Seite angebracht, das Kabel soll aber nach hinten verlegt werden. Sind bei anderen Modellen dafür vielleicht eigene Schächte vorgesehenen, soll der Stromleiter im Grunde lediglich zwischen den Noppen geführt und mit Steinen darüber arretiert werden. Das Unterfangen mutet in der Darstellung der Bauanleitung vielleicht einfach an, hat es aber in sich. So sollten die in dem Modell verlegten Kabel nicht unter Spannung stehen, weil diese dadurch ansonsten an den Verbundstellen abreißen könnten – womit es dann ohne spezielle Kenntnisse an diesen Stellen dunkel bleiben würde. Hier hilft die Pinzette, um die Verbindungen an einigen Stellen entsprechend zurecht zu drücken. In manchen Situationen wäre zudem eine zweite Pinzette recht hilfreich, wer eine solche besitzt, sollte diese vielleicht vorsichtshalber bereitlegen. Mit ein wenig Fingerspitzengefühl sind aber auch diese Klippen gut zu umschiffen.
Ausgefeilte Lösungen
Mit der aus den Bauschritten gewonnen Übung sollte das Verlegen des zweiten Kabels leichter von der Hand gehen. Dieses hat seinen Anfang an einer Art „Verteilerplatte“, welche unter das eigentliche Haus gelegt wird und welches zwei kreisförmige Leiterbahnen besitzt. Auf diese wird später ein entsprechendes Gegenstück gelegt, dessen Kontakte sich mit den genannten Bahnen verbinden und somit für eine Speisung der Leuchteinheiten im später gebauten Haus sorgen sollen. Gleichzeitig soll damit sichergestellt sein, dass der obere Teil des Hauses stetig gedreht werden kann, ohne das aufgerollte oder verdrehte Kabel zu befürchten sind.
Im Anschluss sollte die bisher verlegte Beleuchtung direkt auf ihre Funktionstüchtigkeit getestet werden, damit bei eventuellen Störungen später nicht das halbe Modell wieder auseinander genommen werden muss.
In den nächsten Bauschritten wird dann endlich mit dem namensgebenden Haus begonnen. Dazu wird zunächst aus vier viertelrunden 6 × 6 Plates der Grund gefertigt, welcher das restliche Gebäude tragen wird. Auf diesem wird eine Lage sandfarbene Plates aufgeklemmt, welche an den Seiten mit geraden und ebenfalls viertelrunden 1 × 1 und 2 × 2 Fliesen belegt werden. Auf diese Lage wird eine weitere Lage Plates in Weiß gelegt, welche an zwei Seiten mit 2 × 2 Plate Modified mit Noppen an den Seiten abschließt. An den seitlichen Noppen wird dann eine Umrandung bestehend aus einem Konstrukt aus einer braunen Plate, brauner Fliese und an den Enden jeweils ein 1 × 3 × 2 Bogenstein in SNOT-Bautechnik („Studs Not On Top“) liegenden angebracht. Hier wird auch der Grund für die äußeren Fliesen klar. Diese Umrandung wird an weiteren zwei Seiten in verschiedenen Größen wiederholt, bevor mit den ersten Wänden begonnen wird. Der Bauvorgang bleibt dann für die nächsten 15 Bauschritte recht unspektakulär.
Übung macht den Meister
Interessant wird es wieder, wenn ein weiterer Teil der Verkabelung eingebaut wird. Hierfür muss zunächst der Kontaktkreis mit den Noppen nach unten auf die Unterseite eines 4 × 4 Technikrundsteins geklebt werden, damit dieser auf der bereits erwähnten Verteilerplatte aufliegt und somit der Stromfluss hergestellt wird. Für eine zuverlässige Zentrierung sollte hierbei eine Achse zur Hilfe genommen werden, die zunächst in den Rundstein gesteckt wird und auf der das elektrische Bauteil folgt. Anschließend wird das daran angebrachte Kabel wieder zwischen den Noppen verlegt, bevor das Konstrukt dann an die Unterseite des vorher gefertigten Gebäudes geklemmt und dieses anschließend auf den Unterbau aufgesteckt wird. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass das Segment sowie der sich hoch- und herunter bewegende Tisch vernünftig ausgerichtet sind und sich beide bei einer Bewegung nicht in die Quere kommen.
Nach einem kleinen Ausbau des Erdgeschosses beginnt das Tüfteln, indem auch das Haus seine Beleuchtung erhält. Dafür wird zunächst der Strang mit sieben Leuchtdioden angeschlossen, die nach und nach an ihre jeweiligen Stellen gesetzt werden. So erhält das Haus eine erste Lichtquelle in seinem Inneren, von wo aus das Kabel nach außen geführt wird. Bereits hierbei gestaltet es sich nicht immer einfach, die Kabel zwischen den Noppen gut zu verlegen und vor allem auch zu verstecken. Ein weiteres Problem stellt der Umstand dar, dass der Abstand zwischen den einzelnen Dioden an manchen Stellen sehr knapp gehalten ist – wird an einer Stelle etwas zu viel Abstand benötigt, kann dieser an anderer Stelle wieder fehlen. Darüber hinaus gelingt es grundsätzlich nicht an allen Stellen die Kabel quasi unsichtbar werden zu lassen. Dies ist vor allem bei den vier am Haus hängenden Lampen der Fall.
Wenn dieser Abschnitt vorüber ist, sollte erst einmal erneut die Funktionalität der Lampen und Verbindungen geprüft werden. Anschließend geht es mit dem Dachbau weiter, welcher in den letzten Bauschritten und im finalen sechsten Bauabschnitt in Angriff genommen wird.
Bei diesem werden die beiden Dachseiten in zwei Abschnitte unterteilt, wobei die linke Seite ein normales kleines Dach erhält, die rechte Seite wird dagegen mit einer kleinen Dachgaube ausgestattet. Ist dies vollbracht stehen als Nächstes die beiden Außenmauern an, welche den beiden größeren Dächern ihre Führung geben. Die beiden integrierten Fenster geben zudem später ebenfalls etwas Licht nach außen frei.
Im weiteren Verlauf wird der Dachfirst gebaut, an dem später die beiden oberen Dächer angelehnt werden, die nun folgen. Hier kommen auf beiden Seiten Beleuchtungsstreifen in Form von FCP-Verbindungen zum Einsatz, wobei es wichtig ist, auf die jeweils richtige Länge zu schauen. Die Leiterbahnen verfügen über jeweils drei mit LED befüllte Steine. Auch wenn diese nicht transparent sind, verfügen die integrierten Leuchteinheiten über eine hohe Helligkeit, sodass auch diese im Dunkeln sichtbar leuchten.
So werden die Dächer in dem nächsten Bauschritt samt deren seitlicher Verzierung, welche wohl an eine Zuckerstange erinnern soll, gebaut und dann in die Gelenke eingesetzt. Die Stangen sind dabei am oberen Ende mit dem jeweiligen Dach verbunden und unten mit ihren Pins in einem entsprechenden 1 × 2 Technik-Brick mit Loch eingesteckt, was dem Ganzen etwas mehr Stabilität verleiht. Ein Dachteil verfügt zudem über zwei ebenfalls von innen beleuchtete Lollis.
Ein wenig frickelig kann sich das Anschließen der Kabel an die Verteilerdose, welche sich nun auf dem Dachboden versteckt, gestalten, da sowohl die neuen wie auch die bereits angeschlossenen Stromleitungen nur wenig Spielraum lassen.
Den Abschluss nach rund 4,5 Stunden Bauzeit bildet das Zusammensetzen der Figuren, bei denen lediglich auf das Anbringen der richtigen Arme und Hände geachtet werden muss.
Qualität der Steine
FunWhole gibt an, für die eigenen Sets Steine des Spezialisten GoBricks zu verwenden. Dies konnte anhand der gemachten Stichproben auch bestätigt werden, eine Sicherheit, ob dies auf alle Teile zutrifft, kann dadurch natürlich nicht gegeben werden – hier muss FunWhole einfach vertraut werden. Das gilt auch in der Hinsicht, dass es durchaus Steine gibt, welche der chinesische Steinehersteller nicht im Portfolio führt.
Die Qualität ist weitestgehend auf einem guten Niveau, auch wenn bei manchen Steinen die Oberflächenbeschaffenheit nicht ganz auf dem Niveau agiert, welches Baumeister mit GoBricks in Verbindung bringen – an diesen sind doch deutlich Abschürfungen zu erkennen. Im überwiegenden Fall liegt die Qualität aber mindestens auf einer Ebene mit dem Marktführer. Die Klemmkraft lässt generell keine Kritik aufkommen, gleiches gilt für die Farbgleichheit. Gegenüber den bekannten dänischen Steinen wirken die von GoBricks gelieferten jedoch einen Ticken dunkler.
Die Beleuchtung ist sehr durchdacht und den einzelnen Verwendungszwecken angepasst. In allen Fällen sind die Leuchteinheiten in Steinen direkt untergebracht, einen reinen Leuchtstreifen zum Ankleben, der meist nur einmal wirklich verwendet werden kann, gibt es also nicht. Hier macht sich der Hersteller deutlich mehr Mühe. So gibt es einerseits per normalem Kabel verbundene Leuchteinheiten, wie unter anderem die vier Lampen am Haus, aber auch FCP-Verbindungen (Flexible Printed-Circuit), die beide unter die Steine gelegt und mit diesen festgeklemmt werden. Auch die Nutzung reiner „Kontaktscheiben“, sodass der obere Teil des Hauses gedreht werden kann, ohne dass es zu verwickelten Kabeln kommt, zeugt von der Durchdachtheit des Modells. Die Dicke der Kabel könnte jedoch ein kleines Problem darstellen. Natürlich musste ein Kompromiss zwischen Befestigung und Stabilität gefunden werden, die Kabel wie auch deren Stecker wirken jedoch sehr filigran – mit zu großem Kraftaufwand sollte bei diesen also nicht zu Werke gegangen werden.
Beim Aufbau wird ebenso deutlich, dass die Beleuchtung exakt auf das Modell zugeschnitten ist, sowohl was die Verteilung der LED wie auch die Länge der Kabel zeigt. Dennoch dürften findige Baumeister diese auch für eigene Kreationen nutzen können. Doch bei aller Finesse können sichtbare Kabel nicht gänzlich verhindert werden. Das tut dem Modell aber keinen Abbruch, die Wirkung spricht für sich.
Fazit
Der Bereich der alternativen Klemmbausteine besitzt einen großen Vorteil: Jeder Hersteller kann die für sich eigene Nische finden: Cobi ist vor allem mit seinen Militärmodellen bekannt geworden, Wange mit seinen Architektur-Sets. Andere Hersteller agieren mehr im Bereich Technik, andere wiederum in der Themenwelt der Eisenbahn. Bei FunWohle sind es beleuchtete Sets.
Und das machen sie richtig gut. Es gibt keine uninspirierten Leuchtstreifen, die einfach beigelegt und angeklebt werden – sodass, wenn sie sich nicht bereits nach kurzer Zeit wieder von selbst lösen, spätestens bei einem Neubau oder bei der Verwendung für eigene Modelle nicht mehr so einfach angebracht und genutzt werden können.
Hier geht FunWhole eigene Wege und integriert die Leuchteinheiten direkt in Steine – lediglich die Verteilerstreifen sind nicht in Steine eingebaut. Das ist aber auch kein Problem, lassen sich diese zumindest beim vorliegenden Modell in dessen Inneren gut verstauen – bei anderen Sets dürfte es nicht anders sein. Damit ist die Beleuchtung zwar sehr auf das jeweilige Modell zugeschnitten, lässt aber dennoch einiges an Freiheit.
Der Effekt bleibt bei all dem Aufwand ebenso wenig aus. Das Haus ist bereits lediglich aufgebaut schon recht ansehnlich, beleuchtet wirkt es um so mehr. Von Vorteil ist auch die Entscheidung für einen USB-Anschluss als Stromquelle. So hat der Nutzer selber die Wahl, wie er die Beleuchtung mit Energie versorgen möchte: Mittels der mitgelieferten Batterie-Box und drei AA-Batterien, über eine Powerbank oder durch ein entsprechendes Netzteil. In allen Fällen sollte der Stecker jedoch nicht direkt an die Stromquelle angeschlossen werden – der Griff zu einem Verlängerungskabel ist angeraten, da das eigentliche Kabel recht kurz gehalten ist und aufgrund der dünnen Fertigung nicht unnötig belastet werden sollte.
Die Steinequalität ist dank GoBricks als Lieferant ebenso kaum zu beanstanden. Lediglich bei einigen wenigen Steinen könnte die Beschaffung der Oberfläche besser sein – hier sind schon deutliche Schlieren zu beobachten. Doch auch das hält sich alles noch in einem verträglichen Rahmen. Die Klemmkraft sowie die Farbgleichheit lassen dagegen keinen Grund zur Kritik aufkommen. Die vielen transparenten Teile unterstützen den Qualitätseindruck, diese wiesen beim vorliegenden Set keine größeren Verunreinigungen auf. Gleiches gilt für die Fenster, welche zwar ein wenig matt aussahen, aber qualitativ deutlich über dem liegen, was viele andere Hersteller ihren Kunden anbieten.
Zum guten Gelingen trägt auch die sehr leicht gestaltete Bauanleitung bei, die an manchen Stellen doch ein wenig zu einfach durch das Geschehen führt – ein paar Bauteile mehr pro Bauschritt wären für einen besseren Baurhythmus sicherlich nicht hinderlich gewesen.
Der Preis von rund 75 Euro geht ebenso in Ordnung. Für ähnliche Modelle wie das Coffee House (C66005W) (Review) oder die Japanische Bäckerei (C66006W) (Review) von CaDA müssen Käufer bei ähnlicher Teilezahl ebenso knapp über 50 Euro über den virtuellen Tresen „wachsen lassen“. Bei diesen gibt es dann aber lediglich eine recht einfach gehaltene Beleuchtung, die über eine Lichterkette realisiert wird und bei der der Käufer zudem noch selbst für die Stromversorgung sorgen muss.
Daher ist das House of Sweets ein interessantes Modell für alle, die etwas Besonderes suchen und das zusätzlich zur Atmosphäre beitragen soll. Der Bauspaß ist jedenfalls garantiert, vor allem dann, wenn am Ende der USB-Anschluss einfach in die Stromquelle gesteckt wird und alles funktioniert.
Anmerkung zum Review
Das House of Sweets wurde Just Bricks freundlicherweise von FunWhole für diesen Review kostenlos zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf den Artikel fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand ebenfalls nicht.
>> Das House of Sweets von FunWhole bei Amazon
>> Das House of Sweets von FunWhole bei FunWhole
Wer direkt bei FunWhole bestellt, erhält mit dem Rabatt-Code „justbricks“ noch einmal 10 Prozent Nachlass auf seine Bestellung.
FunWhole F9009 – House of Sweets im Review – Slideshow
FunWhole F9009 - House of Sweets im Review
- schön zu bauendes Modell
- innovative Beleuchtung
- schöne Funktionen trotz Beleuchtung
- solide Steinequalität
- gutes Preis-Leistungsverhältnis
- Steine von GoBricks
- solide Verpackung der elektronischen Bauteile
- Anleitung an manchen Stellen zu einfach
- wenige Teile mit Schlieren behaftet