Block Tech - Feuerwehr im Review

Bereits mit dem unter anderem bei TEDi für fünf Euro angebotenen Baustellen-Set konnte der niederländische Hersteller Block Tech selbst für den niedrigen Preis alles andere als überzeugen. Im damaligen Review wurde vom Kauf sogar explizit abgeraten, Thorsten Klahold bedachte das Set im Video zu seiner Wahl der schlechtesten Klemmbausten-Sets der letzten zwei Jahre sogar mit der Silbermedaille. „Ich habs wirklich hinterher einfach in Bausch und Bogen weggeschmissen, weil da war nichts dran, was man irgendwie als erhaltungswürdig einstufen konnte“, so sein Fazit.

Noch sieht alles recht positiv aus…

Jetzt hatte es den Autor dieses Reviews noch einmal zum besagten Händler verschlagen, welcher vor Ort neben dem getesteten Baustellen-Set auch noch ein Set mit dem Thema Feuerwehr führte. Da jeder Hersteller einen zweiten Blick für einen ersten Eindruck verdient hat, wurde dem Hersteller nochmals eine Möglichkeit gegeben, sich zu beweisen.

100 Steine, auf Biegen und Brechen

Die Anleitung im Inneren des Kartons weist nicht so große Knitterspuren wie die der Baustelle auf. Das ist jedoch, um es bereits vorweg zu nehmen, der positivste Aspekt bei dem Modell.

Das Set umfasst wie die Baustelle vor ihm exakt 100 Steine, bei welchen der Hersteller jedoch zum Erreichen deutlich nachgeholfen hat, indem unnötig kleine Teile verbaut werden. Im dritten Bauabschnitt soll unter anderem auf einer 4×8 Plate eine zweite Reihe in Höhe einer Platte angebracht werden – anstatt auf eine weitere Plate in gleicher Größe zurückzugreifen, werden auf dieser 13 2×1- und 6 1×1-Einheiten verbaut. Dies ist nicht der einzige Fall, bei den Bloch Tech auch im Hinblick auf die Stabilität auf größere Teile hätte zurückgreifen können.

Unnötig viele kleine Plates

Beim zweiten Blick in die Bauanleitung wird ebenso erneut ersichtlich, dass nicht nur die Abbildung auf der Verpackung nur bedingt etwas mit dem zu tun hat, was am Ende als fertiges Modell herauskommt, sondern auch in der Anleitung gibt es deutlich Unterschiede. Da wären zunächst auch dieses Mal die Räder zu nennen, welche in der Vorgabe aus Felgen und Reifen zusammengesetzt werden – auf der Verpackung sehen diese zudem wie die bekannten Gummireifen mit Profil aus. Unter den Teilen befinden sich jedoch lediglich vier Räder, welche komplett aus Kunststoff gefertigt sind.

Kunststoffräder statt der angegebenen Gummireifen

Im weiteren Bauverlauf sticht in dieser Hinsicht das benötigte Gelenk für den Löscharm hervor, welches nicht als ein Teil geliefert wird, sondern aus drei Teilen zusammengesetzt werden muss: Die beiden Gelenke und der Stift zur Arretierung. Davon ist in der Bauanleitung jedoch nichts vermerkt, Kinder dürften hier vor einem Problem stehen. Das fertige Gelenk lässt sich anschließend zudem auch nur schwer bewegen, so dass sich der Arm in Form einer 2×8-Plate bei jedem Bewegungsversuch löst.

Auch das Gelenk fällt anders aus

Manche Umsetzungen am Modell lassen zudem Zweifel an den Fähigkeiten der Entwickler des Modells aufkommen: So wird in den Abschnitten sieben bis neun zuerst das Gelenk auf den Wagen geklemmt und auf diesen erst die Drehscheibe aufgebracht, womit sich der Arm nicht wirklich wie das Original sondern eher wie bei einem Fahrgeschäft auf dem Rummel drehen lässt.

Die Figuren müssen ebenso wie beim anderen Modell komplett aus den Einzelteilen zusammengesetzt werden, was gerade bei den kleinen Teilen für jüngere Modellbauer nicht einfach werden dürfte.

Die Figuren müssen erneut aus Einzelteilen zusammengebaut werden

Qualität der Steine

Die gelieferte Steinequalität fällt unterschiedlich aus. So ist es um die Klemmkraft zunächst einmal gut bestellt, auch Farbverläufe auf der Oberfläche konnten nicht beobachtet werden. Unschön sind aber manche Grate, welche auf einigen Teilen zu finden sind und die teilweise spitz ausfallen und Kratzer auf der Haut verursachen können. Die transparenten 1×1-Fliesen in verschiedenen Farben sind eher milchig als klar, die verbaute Windschutzscheibe trägt neben einigen kleinen Kratzern auf einer Seite deutlich erkennbare Schlieren.

Scharfe Grate und abgebrochene Noppen zeugen nicht von Qualität

Fazit

Am Ende des Tages bleibt erneut ein Modell, welches an Ideenlosigkeit kaum zu übertreffen ist und für das selbst die verlangten 5 Euro deutlich zu viel sind. Die Gefahr besteht, dass Kinder ihr vielleicht kärgliches Taschengeld dafür ausgeben oder die Oma meint vom Einkauf ein kleines schönes Auto zum Zusammenbauen für ihren Enkel mitzubringen – und der Sprössling in beiden Fällen sichtlich enttäuscht sein wird.

Deutliche Schlieren an der Scheibe

Darüber hinaus könnte das Modell auch für das berühmte Knobelspiel „Finde die Unterschiede“ herangezogen werden, um Abweichungen zwischen dem Bild auf der Verpackung und dem fertigen Modell zu finden..

An dieser Stelle sollen nur einige genannt werden:

Gummireifen mit Felgen und Profil statt Kunststoffräder, die kaum drehen
auf dem Bild sind zwei Wasseröffnungen in Gold zu sehen, im fertigen Modell nur eine durchsichtige
das Dach besteht aus zwei 2×4-Plates, im Modell aus einer 4×4-Platte
das Feuerwehrauto besitzt oben zwei Signalhörner, beim Modell ist davon nichts zu sehen
beim Löscharm ist das Gelenk auf der Drehscheibe montiert, nicht umgedreht wie beim gebauten Modell
die Halterung der Leiter ist aus anderen Teilen zusammengesetzt
die Flamme auf dem Bild fehlt im Karton
gleiches gilt für den Feuerlöscher.

Bei diesen Unterschieden hätte zumindest auf der Verpackung mit einem Aufdruck informiert werden müssen, dass der Inhalt von der Darstellung abweicht. Ob das aber noch in dem dafür benötigten Rahmen geblieben wäre, steht auf einem anderen Blatt.

Das fertige Set wirkt etwas seltsam

So kann auch dieses Mal von einem Kauf erneut nur abgeraten werden.