Kiddicraft-Shop eröffnet, Crowdfunding-Aktion gestartet (Update 2)

Am heutigen Abend hat endlich der Kiddicraft-eigene Shop geöffnet und Interessierte konnten erste Blicke auf das Sortiment an Spiele-Sets für Kinder werfen, die noch hoffentlich dieses Jahr erscheinen sollen. Damit das gelingt, ist auch die Community gefragt.

Kiddicraft, die Marke, die den Klemmbaustein erfunden hat, ist endlich wieder da. Nicht nur Initiator Thorsten Klahold alias Johnny’s World, sondern auch Thomas Panke, besser bekannt als der Held der Steine, haben jeweils in einem eigenen Video die neuen Sets vorgestellt. Und davon gibt es einige im Laufe des Videos und auch im Shop zu sehen.

Kiddicraft ist zurück!

Doch zunächst ein paar Schritte zurück: Mitte Oktober des letzten Jahres überraschte Klahold die Bausteinwelt mit der Nachricht, dass er sich die Marke Kiddicraft gesichert hatte. Dem vorausgegangen war, dass der letzte Inhaber Fisher-Price durch die fehlende Nutzung die Rechte an der Marke verloren hatte und sich dem Anschein nach auch nicht mehr um diese bemühte. Gleichzeitig gab Klahold zwei Dinge bekannt: Zum einen, dass er plane, unter der Marke Sets für Kinder zum Taschengeldpreis zu produzieren und, was in der Gemeinschaft für noch mehr Aufsehen sorgte, ebenso eine eigene Minifigur zu entwerfen und diese auch anderen Herstellern zur Verfügung zu stellen. Erste Entwürfe der Modelle waren bereits Anfang 2022 zu bestaunen.

Im Laufe der Zeit wuchs das Vorhaben immer mehr und immer weitere Ideen kamen hinzu. So wurde im November des letzten Jahres publik, dass unter der neu gesicherten Marke auch eine eigene Serie aus Minihäusern erscheinen soll, über die Community abstimmen durfte. Gleichzeitig gab es erste gerenderte Bilder der Landwirtschaftsserie zu bestaunen, die ebenfalls unter Kiddicraft erscheinen solle und für die sich der in der Szene bekannte Baumeister de_brickbuur verantwortlich zeigt.

Minifigur gesichert

Ebenso ging es mit der neuen Minifigur weiter: Im April dieses Jahres verkündete Klahold, dass er diese bei der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) als Geschmacksmuster angemeldet hatte. Die Anmeldung erfolgte dabei für die EU, die Schweiz, USA und China und beinhaltete neben der Gesamterscheinung auch die 10 Einzelteile, aus denen diese zusammengesetzt wird. Im Laufe der Zeit hat Klahold dann immer wieder Neuigkeiten und neue Designs rund um die Spielfiguren präsentiert, die mittlerweile auf den Namen Kiddiz hören – ebenfalls als Marke gesichert.

Hohe Kosten

Bis zu diesem Zeitpunkt hat das Projekt mit der Entwicklung und den jeweiligen Rechten bereits einen sechsstelligen Euro-Betrag verschlungen, womit die Finanzierung weiterer Sets nicht mehr alleine gestemmt werden konnte. Alleine für die Figuren sind bis zum jetzigen Zeitpunkt neun Gussformen nötig, von denen bereits eine zwischen 3.000 und 6.000 Euro kostet. Daher war die Frage um die weitere Finanzierung: Ein Bankkredit oder eine Crowdfunding-Aktion? Beides war schnell wieder vom Tisch, denn sowohl Banken als auch Crowdfunding-Plattformen verlangen für ihre Dienste natürlich Gebühren – woran generell auch nichts auszusetzen ist. Dieses Geld wollte Klahold aber, wie er Just Bricks bereits vor dem heutigen Datum in einem Gespräch mitteile, lieber in weitere Klemmbausteine und Sets stecken. Durch die Erfahrung mit der Charity-Aktion „Brick4theKids“, bei der innerhalb kürzester Zeit über eine halbe Million Euro für Sets für bedürftige Kinder gesammelt werden konnten, wollte er lieber erneut die Community einbinden.

Sets, Figuren, Tiere, Sensationen

So können mit dem heutigen Start des eigenen Kiddicraft-Shops erste Sets vorbestellt werden, die, sollte alles glattgehen, noch in diesem Jahr ihre Käufer erreichen sollen. Zu diesen gehören, neben den bereits vorgestellten Landwirtschaftssets, wie dem Ponyhof, dem Stall sowie Traktoren, auch eine Stadtszenerie mit kleinem Haus und Krankenwagen. Preislich sollte hier für jeden etwas dabei sein. Für den kleinen Geldbeutel gibt es die Cattle-Packs mit allen Tieren, die zu einem Landleben gehören. Darunter befinden sich unter anderem ein Hasenstall, ein Misthaufen mit Hühnern, Schweine sowie Pferde und Kühe, die für knapp über sechs Euro zu haben sind. Alle Sets sind aktuell mit einem Vorbesteller-Rabatt versehen, im regulären Verkauf werden diese etwas teurer werden.

Darüber hinaus gibt es verschiedene Figuren-Packs mit jeweils fünf Minifiguren sowie zwei weiteren Kopfbedeckungen für mehr Variationen, die ebenso zahlreiche gewöhnliche wie auch ungewöhnliche Themen abdecken: So gibt es neben normalen Figuren für das Stadtleben auch Bauarbeiterfiguren oder Figuren für ein Rock-Festival. Klahold gibt im dazugehörigen Video zudem an, dass in den nächsten Monaten regelmäßig neue Packs mit Figuren erscheinen sollen. Darüber hinaus werden die Figuren komplett bedruckt sein, je nach Ausführung nicht nur am vorderen und hinteren Oberkörper, sondern auch an den Armen und Beinen.

Wer mehr will…

Für Baumeister, die das Vorhaben besonders unterstützen und dennoch etwas Geld sparen wollen, bietet der Shop Bundles an. So ist das CityKick-Bundle, mit dem bereits erwähnten kleinen Haus und dem Krankenwagen inklusive 7 Figuren, für rund 46,75 Euro erhältlich, Für das Farm-Bundle, mit allen drei Gebäuden und zwei Traktoren sowie 12 Figuren, werden dagegen 140,23 Euro fällig. Das Kiddiz-Bundle, mit allen bisher erhältlichen Figuren, ist hingegen bereits für 33,97 Euro zu haben. Wer sich als besonderer Unterstützer und spendabel zeigen will, der kann das Kiddicraft XXL Kick-Bundle mit allen vorgestellten Sets und Figuren für 279,45 Euro erwerben. Zu allen Bundles gehört zudem die Geburtshelferin-Figur, die ebenso für 20 Euro separat erworben werden kann und die vor allem für die Helfer gedacht ist, welche mit den eigentlichen Sets nicht so viel anfangen können, das Vorhaben aber dennoch unterstützen wollen. Zu der Figur gehört ebenso eine exklusive Geburtshelfer-Urkunde.

Eins von 3.000

Die meisten Unterstützer dürften jedoch vor allem auf den Start der Vorbestellung für die Currywurstbude gewartet haben. Dieses Supporter-Set ist auf 3.000 Einheiten samt fortlaufender Nummerierung limitiert, besitzt nur Prints und keine Aufkleber und wird in zwei Varianten angeboten: Als normale Version für 30 Euro und als Platinum-Edition für 75 Euro, welches die Nummern 1 bis 99 aufweist und zu der, neben dem Modell, noch ein Currywurst-T-Shirt, eine Helden-Erdmännchen-Figur mit Cape, der Helden „Gold-Taler“, eine Autogramm-Karte von Johnny und dem Helden sowie eine TKNTrades-Acrylkarte in hochwertiger Sammlerhülle und ein QR-Code, um sich das NFT mit der fortlaufenden Nummerierung in seine Crypto-Wallet als digitales Echtheitszertifikat laden zu können, gesellt. Wer jetzt noch Interesse an dem Bundle bekommt, wird aber schnell enttäuscht, dieses war bereits innerhalb kürzester Zeit ausverkauft.

Darüber hinaus erhalten alle Vorbesteller, als Wertschätzung für ihre Unterstützung, eine KiddiCraft-Member-Card, mit der die Inhaber in den Jahren 2024 und 2025 10 Prozent Rabatt auf ihre Bestellungen im Kiddicraft-Shop erhalten werden.

An einer zweiten Welle von Sets wird bereits gearbeitet, die aller Voraussicht nach Mitte des nächsten Jahres erscheinen soll. Auch sollen mit einem Müllwagen, einem Pferdetransporter und einem Tierarzt interessante Sets in die Kinderzimmer kommen. Ebenso ist eine Fantasy-Welt in Planung.

Die Community, die ich rief

Und wie Klahold die Baumeister-Gemeinschaft rief, so kam sie auch. Alleine in den ersten drei Stunden nach Start des Vorverkaufs hat die Community das Projekt bereits mit dem Kauf von Sets im Wert von 154.000 Euro unterstützt. Das bedeutet, dass das Ziel von 200.000 Euro bereits in greifbare Nähe rückt.

Update 19. September 2023

Selbst das aus unbekannten Gründen vorübergehende Setzen des neuen Kiddicraft-Shops auf die Blacklist einiger Provider und die damit einhergehende Nichterreichbarkeit für viele Baumeister konnten den ersten Erfolg der neuen Sets und Figuren der altbekannten Marke nicht aufhalten. So konnte der Vorverkauf bereits am ersten Abend nach seiner Öffnung einen Großteil des Crowdfunding-Zieles für sich verbuchen, die komplette Summe wurde dann im Laufe des Sonntages, also nach nicht einmal ganz zwei Tagen, erreicht. Aktuell liegt die erreichte Summe bei 105 Prozent, also 210.000 Euro, wurde aber seit besagtem Sonntag nicht mehr aktualisiert – die tatsächlichen Einnahmen aus den Vorbestellungen dürften also weit höher liegen. Damit hat die Community es geschafft, der alten und seit Jahren nicht mehr genutzten Marke wieder zu neuer Bekanntheit zu verhelfen und die Umsetzung der ersten Sets ohne Bankkredit zu ermöglichen.

The Blacklist

Über die Gründe, warum der Shop von manchen Providern aus nicht erreichbar war, kann Klahold nur mutmaßen, an fehlenden Ressourcen seitens der Server lag es seiner Aussage nach jedoch nicht – hier wurde bereits im Vorfeld dafür Sorge getragen, dass genügend Bandbreite und Rechenkapazität vorhanden war. Zu keiner Zeit sollen diese eine höhere Auslastung als 5 Prozent besessen haben. Was bisher bekannt ist, dass um 18.10 Uhr, also gerade 10 Minuten nach offiziellem Start des Shops, die Seite als Betrugsseite eingestuft wurde und die auf sie verweisenden IP-Adressen international auf Blacklisten gesetzt und damit, wie beschrieben, bei vielen Providern gesperrt und von diesen aus nicht mehr erreichbar waren. Anders schaute es bei den Nutzern aus, welche alternative DNS-Server verwendeten – bei diesen traten kaum oder gar keine Probleme auf.

In einem Wasserstandsvideo zur Crowdfunding-Aktion gibt Klahold an, dass die Meldung als Betrugsseite nicht automatisch passiert sei, sondern, seiner Meinung nach, jemand den Shop bewusst als Betrugsseite gemeldet haben muss. Er geht aber nicht davon aus, dass diese Aktion auf das Konto von bekannten Unternehmen geht – „die brauchen nicht so einen Blödsinn machen“, so Klahold.

Über den Ausgang der Aktion zeigte sich dieser im Gespräch mit Just Bricks aber sichtlich erleichtert und zufrieden. Er gab an, dass die Sets noch weitere drei Wochen für die aktuell angeschlagenen, reduzierten Preise erhältlich sein würden und dass für die Käufer ebenfalls die genannten Vergünstigungen wie der Preisnachlass von 10 Prozent auf die Jahre 2024 und 2025 gelten wird.

Freude und Enttäuschung

Einige Baumeister zeigten sich enttäuscht darüber, dass die Currywurstbude so schnell abverkauft war. Die 99 Einheiten der limitierten Premium-Version waren bereits nach rund einer Stunde komplett vergriffen, die „normale“ Ausgabe folgte noch in der selbigen Nacht. Über 700 E-Mails hat Klahold daraufhin laut eigener Aussage erhalten, in denen die Absender nur traurig darüber waren, dass sie keines der begehrten Exemplare erhalten haben, andere sollen seiner Aussage zufolge hingegen teilweise recht ausfallend geworden sein. Über die Geschwindigkeit, wie schnell die Sets ausverkauft waren, zeigte sich auch Klahold überrascht – er hatte eher mit dem ganzen Wochenende als Zeitspanne gerechnet.

Aus diesem Grund sucht er nach einer Lösung und will auch hier die Gemeinschaft wieder mit einbinden. Die soll nämlich über das weitere Vorgehen abstimmen, vier Möglichkeiten stehen dabei zur Auswahl:

• die „Limited Edition“ wird aufgestockt (unverändert ab 3001 zählend)
• eine „Second Edition“ mit leichten Änderungen wird aufgelegt
• die Currywurstbude wird als reguläres Set mit anderen Figuren (Uschi und Kunde) aufgelegt und Thomas und Thorsten als Extra-Kiddiz-Pack zum optionalen Zukauf angeboten
• es soll einfach alles sein gelassen werden. Wer nix abgekriegt hat halt Pech gehabt.

An der Umfrage kann über SurveyMonkey teilgenommen werden.

Eine kleine Überraschung gab Klahold dann noch am Ende des Videos an: So soll Kiddicraft, wenn auch nur im kleinen Rahmen, auf der nächsten Spielwarenmesse in Nürnberg vertreten sein.

Update 24. September 2023

Thorsten Klahold hat in einem aktuellen Video auf seinem YouTube-Kanal die Ergebnisse der Umfrage zum weiteren Vorgehen in der Causa Currywurstbude veröffentlich. Die Resonanz der Community war erneut sehr groß, 8.278 Teilnehmer haben dabei ihre Stimme für eine von den oben genannten Möglichkeiten abgegeben. Mit einem Anteil von 57,60 Prozent bei 4.768 abgegebenen Stimmen ging dabei der Vorschlag, die Currywurstbude als reguläres Set mit Uschi und Kunde als andere Figuren zu veröffentlichen, als Sieger hervor und konnte damit mehr als die Hälfte der teilnehmenden Community hinter sich versammeln. Den Vorschlägen einer Second Edition (14,74 Prozent, 1.220 Stimmen), ein Aufstocken der limitierten Auflage (13,94 Prozent, 1.154 Stimmen) sowie die Idee, einfach alles so zu belassen, wie es ist (13,72 Prozent, 1.136 Stimmen) wurde somit damit eine deutliche Absage erteilt.

Das neue Set wird dabei jedoch einige Änderungen erfahren: So wird der Name in Uschis Wurstbude geändert, natürlich wird auch die Fliese mit aufgedruckter Nummer fehlen und außerdem wird das Budenschild an der Seite mit Klaholds Konterfei gegen einen generischen Wurstverkäufer ausgetauscht. Weiter wird die obere Umrandung in einer anderen Farbe und nicht mehr in Blau umgesetzt sein, gleiches gilt für den Sockel. Der Tresen wird zudem nicht mehr in Dark Tan, sondern in Silber gehalten sein und zu guter Letzt der Stehtisch nicht mehr in Schwarz, sondern in Rot. Neben der Uschi wird das Set einen Handwerker beinhalten, der laut Klaholds Aussage „gerade da zum Mittag vorbeischaut“ und der die erste Figur im Portfolio vom Kiddicraft mit dunkler Hautfarbe darstellen wird. Diese Umsetzung, die etwas kostspieliger als die „normalen“ Kiddiz ist, konnte vor allem dank der, seiner Meinung nach, tollen finanziellen Unterstützung der Gemeinschaft realisiert werden.

Die Currywurstbude wird als „Uschis Wurstbude“ leicht verändert nach dem Wunsch der Community als reguläres Set veröffentlicht

Das neue Set kann ab sofort zu einem Preis von 14,39 Euro im Shop vorbestellt werden, der reguläre Preis wird später 15,99 Euro betragen. Darüber hinaus werden Thorsten und Thomas in einem weiteren Kiddiz-Figuren-Pack für 6,99 Euro erhältlich sein – dann jedoch in etwas anderer Gestaltung, damit auch hier die Exklusivität des limitierten Sets erhalten bleibt.